"Es sind nicht die Spieler, die Qualität stimmt. In den Klubs zeigen Profis wie die des FC Bayern, aber auch ein Toni Kroos bei Real Madrid oder Matthias Ginter in Gladbach anders als beim DFB Leistung", meinte Matthäus in der Bild-Zeitung: "Die Frage ist also: Macht Jogi die Spieler schlechter? Der Bundestrainer muss sich da hinterfragen."
Der 59-Jährige erklärt weiter: "Neuer, Süle oder Goretzka sind bei Bayern Führungsspieler, übernehmen dort Verantwortung. In der Nationalelf gingen sie als Mitläufer mit unter. Löw muss sie in die Pflicht nehmen, es fehlt an Ansprache."
Neben dem Mangel an Führungsstärke im Team hat Matthäus zudem taktische Defizite ausgemacht. "Bayern spielt ein System mit Viererkette, egal wie der Gegner heißt. Boateng, auf den er freiwillig verzichtet, oder Süle können das blind spielen. Jogi Löw hat für sein Team dagegen noch kein System gefunden, das seiner Mannschaft Sicherheit gibt. Er wechselt wie gegen Spanien zudem viel zu spät von Vierer- auf Dreierkette", sagte er.
Bereits nach der 0:6-Klatsche in Spanien (die Highlights im Video) hatte Matthäus den Bundestrainer scharf kritisiert. Löw habe "den perfekten Zeitpunkt zum persönlichen Rücktritt verpasst. Und der wäre nach dem WM-Titel 2014 gewesen", monierte er. Im Anschluss an die Pleite stellte sich DFB-Direktor Oliver Bierhoff vor Löw. Am 4. Dezember muss Bierhoff laut Bild-Informationen dem DFB-Präsidium aufzeigen, wie die Wende mit Löw gelingen soll.
Im SPOX-Voting sprachen sich zuletzt 96 Prozent der User für einen Trainerwechsel aus.