BVB - Erkenntnisse zu Borussia Dortmund nach dem 1:1 gegen Sevilla

Donyell Malen wartet noch auf den Durchbruch beim BVB.
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BVB: Dortmund muss die Schwäche bei Standards abstellen

"Ich behaupte ja immer, dass die Jungs nicht doof sind, aber sie sind brutal vergesslich. Unsere Aufgabe ist es, sie jedes Mal daran zu erinnern, die Dinge aufzuarbeiten", sagte Terzic vor dem Anpfiff des Hinspiels in Sevilla. Einige Tage zuvor hatte der BVB nach Führung und guter erster Halbzeit sein Spiel beim 1. FC Köln aus der Hand gegeben und mit 2:3 verloren.

Es war wie so oft beim BVB in den vergangenen Jahren: Einerseits ist es stets ziemlich unerklärlich, wie sich solche Partien wie in Köln entwickeln können oder was der Grund ist für so manche Vielzahl an Fehlern, die die Dortmunder begleiten. Andererseits geht womöglich als Erklärung durch, dass das Unerklärliche eben zum Programm beim BVB geworden ist.

Zu dieser in Terzics Sinne vergesslichen Seite der Borussia gehört die ausgewiesene Schwäche bei defensiven Standardsituationen, die den Verein seit langer Zeit begleitet. Gegen Leipzig (das 0:1), gegen Köln (das 1:2), in Sevilla (das 1:3), gegen Sevilla (das 0:1) - der BVB hat in der laufenden Saison schon vier Gegentore nach ruhenden Bällen kassiert. Auch in Freiburg (das 0:1) und gegen Bremen (das 2:2) traf der Gegner nach Hereingaben per Kopf.

BVB auch bei offensiven Standards wenig gefährlich

Wäre der wieder genesene Gregor Kobel nicht mit einer Glanztat zur Stelle gewesen, Dortmund hätte am Dienstagabend auch das 1:2 nach einem Eckball bekommen. Eine Szene, die symbolisch für das bisweilen sehr schlechte Stellungsspiel des BVB steht: Wo zuvor noch ein dichtes Knäuel an Spielern den begrenzten Raum im Sechzehner okkupierte, benötigt es nach Ausführung des Standards nur eine Ballberührung, ehe ein Gegenspieler aus den Augen gelassen wird und plötzlich vollkommen freisteht.

Eine von Terzics Hauptaufgaben besteht darin, seiner Truppe eine permanente Gier in allen Spielphasen einzuimpfen - auch eine Lust auf Zweikämpfe und das Verteidigen des eigenen Tores. Gegentore nach ruhenden Bällen sind oft schlicht zu billig und schwer zu akzeptieren. Sie können gewissermaßen die eigenen Bemühungen über Verhältnis strapazieren und torpedieren.

Die Dringlichkeit, diese Schwäche auszumerzen, ist zweifelsfrei vorhanden. Und wenn Terzic schon dabei ist, kann er sich direkt an die offensiven Standards seines Teams machen. Auch da bekleckert sich der BVB seit Jahren nicht gerade mit Ruhm. Doch das ist eine andere Geschichte...

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