Borussia Dortmund - RB Leipzig 2:1: Eine starke Halbzeit reicht dem BVB zum Sieg im Topspiel

Von Justin Kraft
Borussia Dortmund, RB Leipzig
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Borussia Dortmund schlägt RB Leipzig im Spitzenspiel der Bundesliga mit 2:1. Nach einer guten ersten Halbzeit verteidigte der BVB die knappe Führung im zweiten Durchgang. In der Tabelle übernehmen die Dortmunder damit die Führung vor dem FC Bayern München.

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  • Marco Reus brachte den BVB vom Punkt in Führung (21.), Emre Can legte kurz vor der Pause nach (39.). Gegen Ende wurde Leipzig nochmal stärker. Emil Forsberg erzielte den Anschluss für die Gäste (74.).
  • Edin Terzic musste kurzfristig auf Gregor Kobel verzichten, der wenige Minuten vor Anpfiff wegen muskulärer Probleme passen musste. Für ihn stand Alexander Meyer zwischen den Pfosten. Hier geht es zur Meldung.

Borussia Dortmund - RB Leipzig: Die Analyse

Die Partie begann so temporeich und intensiv, wie es beide Seiten zuvor erwartet hatten. Borussia Dortmund konzentrierte sich zunächst auf die offensiven Umschaltmomente nach Ballgewinnen. Im 4-3-3 setzte man den Spielaufbau von Leipzig gut unter Druck und erarbeitete sich so den einen oder anderen Ballgewinn. In der 10. Minute verpasste Reus nur um wenige Zentimeter eine Flanke, die zur Führung hätte führen können. Allerdings kamen auch die Leipziger zuvor zweimal gefährlich vor das Dortmunder Tor, als sie jeweils Nkunku hinter die BVB-Kette brachten. Der Franzose scheiterte jeweils knapp an Schlotterbeck und Can.

Anschließend brachte Dortmund etwas mehr Kontrolle in die Partie und wurde beinahe belohnt: Ein langer Ball erreichte Brandt, der eiskalt einschob. Allerdings sprang ihm das Leder kurz an den Oberarm, weshalb der Videoassistent das 1:0 einkassierte (14.). Leipzig machte in der Folge aber deutlich mehr Fehler im eigenen Ballbesitz und so ergaben sich für den BVB Räume, die er eiskalt nutzte. In der 20. Minute war Reus halbrechts durch, wurde von Blaswich allerdings gelegt. Den Elfmeter verwandelte der Kapitän anschließend selbst zur verdienten Führung. Das Spiel beruhigte sich, aber Dortmund behielt die Kontrolle - und erzielte kurz vor der Pause sogar das 2:0. Emre Can kam nach einem Freistoß frei zum Abschluss. Abermals sah Blaswich nicht gut aus (39.).

In der zweiten Halbzeit änderte sich die Spielanlage etwas. Dortmund verteidigte nun hauptsächlich in tieferen Räumen, Leipzig musste anrennen. Die Sachsen kamen aber kaum durch. Trotzdem wurde der BVB zu passiv - und die Leipziger gegen Ende der Partie immer druckvoller. Ein Diagonalball der Gäste fand in der 74. Minute Raum, der hervorragend auf Forsberg quer legte. Der Schwede musste für den Anschlusstreffer nur noch seinen Fuß hinhalten. Schlotterbeck hatte das Abseits zuvor aufgehoben.

Leipzig lief nochmal an, ohne dabei aber wirklich zwingend zu werden. Terzic stellte indes um auf eine Fünferkette und konzentrierte sich endgültig aufs Verteidigen. Die Gäste warfen am Ende alles nach vorn. Ein Schuss von Werner wurde kurz vor der Linie von Schlotterbeck abgewehrt. Dann war Schluss. Mit viel Leidenschaft und etwas Dusel holte sich der BVB die drei Punkte.

Borussia Dortmund - RB Leipzig: Die Aufstellungen

Borussia Dortmund: Meyer - Wolf, Süle, Schlotterbeck, Ryerson - Can, Bellingham, Özcan (Dahoud, 83.), Brandt (Hummels, 83.), Reus (Bynoe-Gittens, 72.) - Haller (Modeste, 72.)

RB Leipzig: Blaswich - Henrichs, Orban (Simakan, 72.), Gvardiol, Halstenberg (Raum, 62.) - Schlager, Haidara (Kampl, 84.), Szoboszlai, Forsberg, Nkunku (Werner, 83.) - Silva (Poulsen, 72.)

Borussia Dortmund - RB Leipzig: Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Marco Reus (Elfmeter, 21.), 2:0 Emre Can (39.), 2:1 Forsberg (74.)

Gelbe Karten: Christopher Nkunku (15.), Amadou Haidara (17.), Salih Özcan (29.), Marcel Halstenberg (38.), André Silva (45.+3), Benjamin Henrichs (52.), Julian Brandt (55.)

Borussia Dortmund - RB Leipzig: Die Stimmen zum Spiel

Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund): "Wir haben in der ersten Halbzeit ein richtig gutes Spiel gezeigt - und in der zweiten leidenschaftlich verteidigt. Es war nicht leicht heute, ein Tor gegen uns zu erzielen. Wir sind sehr zufrieden mit der Leistung, es war ein absolutes Topspiel. Auf diesem Niveau entscheiden nicht nur Leistung und Tagesform, sondern auch die Bereitschaft, einander beizustehen."

Marco Rose (Trainer RB Leipzig): "Das Ergebnis ist schwer zu akzeptieren, die zweite Halbzeit ging mehr als klar an uns. Dortmund war sehr effizient. Über neunzig Minuten ist das mit dieser Leistung in Dortmund schwer hinzunehmen, dass wir so ein Spiel verlieren. Den Jungs muss ich ankreiden, dass bei den Gegentoren genau das passiert ist, was wir vorher angesprochen hatten."

Der Star des Spiels: Marco Reus

Der Kapitän hat sich mit einer starken Leistung zurückgemeldet. Seinem Führungstreffer per Elfmeter ging ein starker Tiefenlauf in den Strafraum voraus. Auch sonst zeigte sich Reus sehr umtriebig, immer anspielbar und bereitete den Leipzigern somit große Probleme. In seinem 374. Spiel für den BVB erzielte er zudem seinen 159. Treffer. Damit zog er mit Michael Zorc gleich. Beide stehen in der Dortmunder Torjägerliste nun auf dem zweiten Platz.

Der Flop des Spiels: Janis Blaswich

Hatte keinen guten Auftritt und verschuldete beide Gegentore. Beim ersten war er der Verursacher des Elfmeters, weil er zu überhastet aus seinem Tor stürmte, beim zweiten sah er aufgrund des abgefälschten Schusses zumindest unglücklich aus. An einem guten Tag hätte er den Ball wohl pariert.

Der Schiedsrichter: Sven Jablonski

In einem temporeichen Spiel hatte Jablonski schon früh einige Zweikämpfe zu bewerten. So beispielsweise zwei enge Situationen im BVB-Strafraum gegen Nkunku in der Anfangsphase. Beide Male entschied er zu Recht darauf, keinen Elfmeter zu geben. Bei der Elfmeter-Entscheidung für den BVB lag er ebenso richtig wie bei seinen vielen Gelben Karten.

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