BVB: Die teuersten U21-Einkäufe von Borussia Dortmund

Von Stefan Petri
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Der BVB hat sich in den vergangenen Jahren zur absoluten Top-Adresse für junge Toptalente entwickelt, die im schwarz-gelben Trikot den Sprung in die absolute Weltklasse schaffen wollen. SPOX zeigt die teuersten U21-Einkäufe von Borussia Dortmund und bewertet, wie sich diese geschlagen haben.

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Dabei zeigt sich, dass der BVB in den letzten Jahren auf der Suche nach Unterschiedsspielern immer tiefer in die Tasche greifen musste: Wo früher für mehrere zehn Millionen Euro ein fertiger Nationalspieler geholt werden konnte, reicht das heute manchmal nur für Teenager ohne viel Erfahrung.

Allerdings hat der BVB mit derartigen Deals in den letzten Jahren richtig gute Erfahrungen gemacht: Nicht nur eine glatte Eins verdienen sich die Kaderplaner der Borussia in unserem Check. Wobei: Es gab auch den einen oder anderen Missgriff ...

Borussia Dortmund, BVB, U21, Transfers
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Platz 15: Robert Lewandowski

Wechselte 2010/11 für 4,75 Millionen Euro von Lech Posen zum BVB

Alle Ablösesummen laut transfermarkt.de.

Der Pole war ein vergleichsweise unbeschriebenes Blatt, als er im Sommer 2010 nach Dortmund kam. Zwar hatte er in der Heimat regelmäßig genetzt, es brauchte aber ein halbes Jahr, bis er aus dem Schatten von Lucas Barrios treten konnte - und eine Saison, bis er zur Tormaschine mutierte, als die man ihn bis heute kennt.

Von 2012 bis 2014 schoss Lewandowski für die Borussen alles kurz und klein (insgesamt 66 Ligatore) und sorgte auch in der Champions League für Furore. Unvergessen seine vier Tore gegen Real Madrid im CL-Halbfinale 2013, auch wenn es in London dann nicht zum Titel reichen sollte - Stichwort: "Der Arjen hat's gemacht."

Schon da pfiffen die Spatzen seinen bevorstehenden Wechsel zu den Bayern von den Dächern. Lewy wollte unbedingt zu den Bayern, es kam zum öffentlichen Transfertheater. Der BVB blieb jedoch stur und ließ ihn erst 2014 ablösefrei gehen. Ein ähnliches Theater ereignete sich dann acht Jahre und unglaubliche 344 Tore später: Lewandowski wollte im Herbst seiner Karriere nach Barcelona, die Bayern ließen ihn schließlich für rund 45 Millionen Euro ziehen.

Dort hat der mittlerweile 34-Jährige von seiner Treffsicherheit nichts verloren und steuert auf Meistertitel und Torjägerkrone zu. Auf europäischer Ebene setzte es aber bittere Pleiten in Champions League und Europa League.

Note: 1.

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Platz 14: Ilkay Gündogan

Wechselte 2011/12 für 5,5 Millionen Euro vom 1. FC Nürnberg zum BVB

Nach zwei Jahren beim 1. FC Nürnberg wechselte der gerade mal 20 Jahre alte Gündogan zum BVB. "Ilkay ist ein schneller und kompletter Spieler und passt von der fußballerischen Ausrichtung her perfekt in unsere Abläufe", lobte Klopp im Mai, als der Transfer öffentlich gemacht wurde.

Beim BVB sollte Gündogan Nuri Sahin ersetzen, der im gleichen Sommer vom amtierenden Deutschen Meister zu Real Madrid wechselte. Das klappte in den ersten Monaten nur bedingt, sogar von einem "Fehleinkauf" war die Rede. Der vielseitige Mittelfeldspieler steigerte sich aber stetig, gewann mit dem BVB das Double und wurde vom kicker nach der Saison 2012/13 sogar in die Kategorie "weltklasse" eingestuft.

Bitter: Die darauffolgende Saison verpasste Gündogan aufgrund einer Verletzung an der Wirbelsäule fast komplett, erst im Oktober 2014 feierte er sein Comeback. Anschließend wieder Stammspieler, schließlich lockte Pep Guardiola in Manchester. Der BVB kassierte 27 Millionen Euro Ablöse, bei City schaffte es Gündogan in den vergangenen sechs Jahren sogar zum Kapitän. Fortsetzung im kommenden Sommer allerdings offen.

Note: 2,5.

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Platz 13: Ewerthon

Wechselte 2001/02 für 7,1 Millionen Euro von Corinthians zum BVB

Der Meistermacher! Als Torschützenkönig der U20-Südamerikameisterschaft kam Ewerthon für teures Geld aus São Paulo und führte sich in der Offensive neben Tomas Rosicky und Sturm-Kante Jan Koller mit zwei Toren und zwei Vorlagen in den ersten beiden Ligaspielen blendend ein. Zum Ende der Saison dann nur noch Joker - aber eben auch mit dem entscheidenden Treffer zum 2:1 gegen Werder Bremen am 34. Spieltag, womit er den BVB zum Meister machte.

Es wurden insgesamt vier Saisons in Dortmund für Ewerthon, in denen er in der Liga stets zweistellig traf. In seiner letzten Spielzeit herrschte dann aber Stunk, weil er sich mit dem Klub nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen konnte. "Erstens: Ich weigere mich, ständig der Buhmann für alles zu sein. Und zweitens sollten die Dortmunder meine Forderungen erfüllen", sagte er der BZ in einem legendären Interview im November 2004.

Im darauffolgenden Sommer war Schluss, Real Saragossa bekam den unzufriedenen Angreifer für gerade mal 3,5 Millionen Euro. Per Leihe kehrte er 2007 noch einmal für ein halbes Jahr zum VfB Stuttgart nach Deutschland zurück, im Spätherbst seiner Karriere tingelte er auch noch durch die Provinz (Terek Grozny, Al-Ahli SC). 2014 war in seiner Heimat Brasilien endgültig Schluss.

Note: 2,5.

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Platz 12: Julien Duranville

Wechselte im Januar 2023 für 8,5 Millionen Euro von RSC Anderlecht zum BVB

Eine Wette auf die Zukunft: Flügelspieler Duranville könnte das nächste Toptalent sein, dass in Schwarz-Gelb den Durchbruch schafft. "Der klare Plan ist, dass er Kaderspieler der ersten Mannschaft ist", erklärte Edin Terzic kurz nach dem Wechsel. Elf Pflichtspiele für Anderlecht hatten ausgereicht, um den BVB zu überzeugen.

Zunächst musste der 16-Jährige aber erst einmal eine Muskelverletzung auskurieren, erst Anfang März stieg der 1,70 Meter große Belgier ins Mannschaftstraining ein. Möglich, dass er erst einmal in der U19 oder U21 zum Einsatz kommt.

Keine Bewertung.

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Platz 11: Alexander Isak

Wechselte im Januar 2017 für 8,6 Millionen Euro von AIK Solna zum BVB

Mit 17 kam der baumlange, aber trotzdem technisch versierte Schwede von seinem Jugendverein nach Dortmund. Sein Talent ließ er zwar immer wieder aufblitzen, aber zum Durchbruch bei den Profis reichte es nicht. Für die machte Isak in zwei Jahren gerade mal 13 Spiele (1 Tor, 1 Assists), bevor er im Januar 2019 zu Willem II verliehen wurde.

Dort traf er aber wie am Fließband, weshalb Real Sociedad ein halbes Jahr später auf Isaks Durchbruch wettete und dem BVB 15 Millionen Euro überwies. Gewieft: Die Rückkaufklausel in Höhe von 30 Millionen Euro wurde dem BVB 2021 abgekauft.

Das machte sich bezahlt: Nach drei Jahren und 44 Pflichtspieltoren gab das neureiche Newcastle United 2022 stolze 70 Millionen Euro für Isak aus. Nach drei Spielen und zwei Toren setzte ihn eine schwere Oberschenkelverletzung aber außer Gefecht.

Note: 4.

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Platz 10: Emre Mor

Wechselte 2016/17 für 9,75 Millionen Euro von Nordsjaelland zum BVB

Der "türkische Messi", so wurde Mor schon in Jugendjahren getauft. Kein Wunder, dass sich der BVB das 18 Jahre alte Supertalent eine schöne Stange Geld kosten ließ. Mit den vielen Vorschusslorbeeren und dem Druck kam der Offensivspieler aber nicht wirklich klar, und so zog der BVB schon nach einer Saison die Reißleine.

Immerhin mit Gewinn: Celta Vigo setzte Talent über Disziplin und Defensivarbeit und blätterte 13 Millionen Euro für Mor hin - damals Vereinsrekord. Zwei Jahre brauchten die Spanier, um zum gleichen Ergebnis zu kommen wie der BVB. Mor wurde mehrfach verliehen, dann ging es über Karagümrük im Sommer 2022 zu Fenerbahce.

Um es mit den Worten von Karagümrük-Besitzer Süleyman Hurma zu sagen: "Es wäre dumm von uns gewesen, es mit Emre nicht zu versuchen. Auch wenn der Versuch uns am Ende nur Geld kostet, ist es kein Problem. Wir müssen es probieren." Der BVB hat es auch probiert.

Note: 5,5.

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Platz 9: Matthias Ginter

Wechselte 2014/15 für 10 Millionen Euro vom SC Freiburg zum BVB

Beim SC Freiburg hatte Ginter überzeugt und sogar den Sprung in den WM-Kader geschafft. Also schlug der BVB beim 20 Jahre alten Innenverteidiger zu. Die drei Jahre in Dortmund kann man wohl unter den Schlagworten "Ergänzungsspieler - Stammkraft - Leistungsträger" zusammenfassen. Insgesamt wurden es so 102 Pflichtspiele in Schwarz-Gelb.

So richtig unverzichtbar war Ginter aber nicht. Deshalb bekam Gladbach im Sommer 2017 für 17 Millionen Euro den Zuschlag, Dortmund verstärkte sich seinerseits mit Manuel Akanji, Ömer Toprak und Dan-Axel Zagadou.

"Es war der absolut richtige Schritt, damals nach drei ganz guten Jahren in Dortmund hierherzukommen", sagte Ginter später zu Sport1. Über eine Ausweitung des Vertrages konnten sich beide Partien aber nicht einigen, sogar verbale Giftpfeile flogen über die Presse hin und her. Ginter unterschrieb ablösefrei völlig überraschend bei Ex-Klub Freiburg - und von dort trat Nico Schlotterbeck den Weg zum BVB an. Circle of Life!

Note: 3,5.

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Platz 8: Mahmoud Dahoud

Wechselte 2017/18 für 12 Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach zum BVB

Mit 21 Jahren trat Dahoud den Weg nach Dortmund an, wieder mal hatten die BVB-Macher ein europaweit begehrtes Toptalent von einem Wechsel überzeugt. "Bis auf den FC Bayern müssen alle Vereine Spieler abgeben", konstatierte Fohlen-Trainer Dieter Hecking im Gegenzug.

"Er hat bereits nachgewiesen, dass er auf Top-Niveau spielen kann", sagte Michael Zorc beim Wechsel - aber diesen Nachweis blieb Dahoud bei seinem neuen Klub immer wieder schuldig. Die Folge war ein Bankplatz über lange Phasen, und als er sich 2021 endlich festspielte, kamen Verletzungen hinzu. Außerdem war er das Gegenteil von torgefährlich (bisher 137 Pflichtspiele und 5 Treffer).

Im Februar kündigte Sebastian Kehl an, Dahouds Vertrag nicht zu verlängern - andere Spieler hätten in dessen Abwesenheit "ihre Chance genutzt". Dahoud ist erst 27 und will unbedingt bei einem Topklub anheuern. Auch eine Rückkehr nach Gladbach scheint möglich.

Note: 4.

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Platz 7: Tomas Rosicky

Wechselte im Januar 2001 für 14,5 Millionen Euro von Sparta Prag zum BVB

Zur Jahrtausendwende konkurrierte der BVB doch tatsächlich mit dem FC Bayern um den genialen Spielmacher aus Tschechien - und lebte, wie der Beinahe-Bankrott schließlich beweisen sollte, trotz sportlicher Erfolge über seinen Verhältnissen.

29 Millionen Mark, Rekordablöse für die Bundesliga, sollte Rosicky schließlich kosten, der "kleine Mozart", das halbe Hemd, dass in Dortmund den Spitznamen "Schnitzel" verpasst bekam, weil er doch mal bitte eins essen möge. Als "Pionierleistung" feierte Michael Meier den Deal, und Rosicky führte das Team in seiner ersten Saison tatsächlich direkt zum Meistertitel.

Weitere Titel kamen allerdings nicht hinzu - und als Rosicky 2006 für zehn Millionen Euro Ablöse zum FC Arsenal wechselte, kam heraus, dass der BVB seine Transferrechte ein Jahr zuvor an einen Bauunternehmer verpfändet hatte. Der Spieler war dementsprechend schockiert.

In einer Dekade beim FC Arsenal gewann Rosicky zweimal den FA Cup, 2016 ging er zurück in die Heimat zu Sparta Prag. Im Dezember 2017 beendete er seine Karriere.

Note: 2.

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Platz 6: Leonardo Balerdi

Wechselte im Januar 2019 für 15,5 Millionen Euro von Boca Juniors zum BVB

Das übliche BVB-Muster. Als "einen perspektivischen Transfer, der ursprünglich erst für den kommenden Sommer geplant war und nun vorgezogen wird", bezeichnete Sportdirektor Michael Zorc Balerdi bei dessen Verpflichtung. Der U20-Nationalspieler war nicht billig, aber es geht eben nur, wenn man schneller ist als die Konkurrenz.

Der 19-Jährige konnte sich gegen die starke Konkurrenz in der Dortmunder Abwehr aber nicht durchsetzen und machte in eineinhalb Jahren nur sieben Spiele bei den Profis und zwölf in der zweiten Mannschaft. Deutlich besser lief es in Marseille, wohin er sich verleihen ließ. Im Sommer 2021 machte OM dann Nägel mit Köpfen und verpflichtete Balerdi für elf Millionen Euro fest.

Da hörte sich Michael Zorc dann schon etwas weniger begeistert an. "Wir danken Leo für seinen Einsatz und wünschen ihm für seine Zukunft alles erdenklich Gute", ließ er in der Abschiedsmeldung verlauten - und viel ist Balerdis Zeit in Dortmund auch nicht hinzuzufügen.

Note: 5.

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Platz 5: Erling Haaland

Wechselte im Januar 2020 für 20 Millionen Euro von RB Leipzig zum BVB

Drei Tore in seinem ersten Bundesliga-Spiel für den BVB (5:3 in Augsburg). Zwei Tore im zweiten (5:1 gegen Köln). Zwei Tore und ein Assist im dritten (5:0 gegen Union Berlin). Bei Erling Haaland ging es von Anfang an nur darum, welche Tor-Rekorde er allesamt würde brechen können - und wann ihn der BVB würde verkaufen müssen.

Stabsmäßig geplant hatte der Haaland-Clan die Karriere des überragenden Torjägers, der für Dortmund in 89 Pflichtspielen mal eben 86 Tore und 23 Assists auflegte. Deshalb hatte er auf seinem Weg von Salzburg ins Ruhrgebiet eine Ausstiegsklausel im Gepäck, die im Rückblick mit 60 Millionen Euro fast schon lächerlich niedrig ausfiel, obwohl es das Dreifache der Summe war, die der BVB in ihn investiert hatte.

Seit Sommer 2022 bricht Haaland nun Premier-League-Rekorde für Manchester City, selbst wenn in den Medien dort jedes Spiel ohne Tor zur Mini-Krise hochgejubelt wird. Beim BVB jubelte man immerhin zweieinhalb Jahre.

Note: 1.

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Platz 4: Jadon Sancho

Wechselte 2017/18 für 20,59 Millionen Euro von der U18 von Manchester City zum BVB

Als Ousmane Dembélé im Sommer 2017 seinen Weg nach Barcelona freipresste, brauchte Dortmund genau sechs Tage, um einen 17-Jährigen aus der ManCity-Jugend als potenziellen Nachfolger zu präsentieren. Als "eines der größten Talente im europäischen Fußball" bezeichnete Michael Zorc den Linksaußen - und der bestätigte das Lob schnell.

Nicht einmal eine Saison brauchte der Teenager, um sich bei den Profis festzuspielen und zum Leistungsträger aufzusteigen. 30 Scorerpunkte in der Liga-Saison 2018/19, ein Jahr später waren es sogar enorme 34 Scorerpunkte. Klar, dass da die finanzstarken englischen Klubs ihren verlorenen Sohn zurückholen wollten. 2021 war es dann soweit, ManUnited überwies 85 Millionen Euro plus Boni.

Es folgte der stetige Niedergang des als Hoffnungsträger geholten Sancho. Bei der EM im Sommer 2021 schaute er größtenteils zu, Ole-Gunnar Solksjaer fand in seinem System keinen Platz für den Neuzugang. Sanchos Leistungen schwankten zwischen Welt- und Kreisklasse, auch unter Erik ten Hag wurde es zunächst nicht besser. Die Nichtberücksichtigung für die WM in Katar war ein harter Schlag, sogar eine Pause bei United musste er zwischenzeitlich einlösen. Immerhin: Aktuell macht Sancho wieder sportliche Schlagzeilen.

Note: 1.

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Platz 3: Jude Bellingham

Wechselte 2020/21 für 25 Millionen Euro von Birmingham City zum BVB

Was bei Sancho funktioniert hatte, sollte bei Bellingham doch auch klappen, oder? Wieder ein Teenager aus England, wieder ohne Erfahrung auf großer Bühne, aber dafür eine saftige Ablöse. Aus der zweiten Liga kam der Mittelfeldmann nach Dortmund - und sollte sich dort in Nullkommanichts zum Leistungsträger und Führungsspieler mausern.

Zu kritisieren gibt es an Bellingham eigentlich gar nichts. 20 Tore und 24 Vorlagen bisher in 120 Pflichtspielen, bei der WM in Katar auch schon mit 19 unverzichtbar für die Three Lions. Die für ihn geforderte Ablöse könnte in die Kategorie Dembélé vorstoßen, Europas Topklubs scharren schon mit den Hufen.

Öffentliches Geschacher, doppeldeutige Berater-Aussagen und dergleichen, was einen Wechsel im Sommer 2023 angeht? Fehlanzeige. Bellingham ist ein wahrer Musterprofi. Real Madrid und die halbe Premier League werden gehandelt - aber wenn man einem Spieler zutrauen würde, länger als gedacht in Dortmund zu bleiben, dann vielleicht er ...?

Note: 1.

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Platz 2: Karim Adeyemi

Wechselte 2022/23 für 30 Millionen Euro von RB Salzburg zum BVB

Jung, pfeilschnell, Nationalspieler, viel Entwicklungspotenzial: Adeyemi passte im Sommer nach Dortmund wie die Faust aufs Auge. Zumal er trotz seiner jungen Jahre in Salzburg schon auf hohem Niveau geglänzt hatte.

Aber es holperte doch sehr in seinem ersten Dortmunder Halbjahr: Adeyemi konnte seine Form nicht abrufen, fiel statt Toren und Assists mit überflüssigen Tricks und Ballverlusten auf. Einsicht gab es ebenfalls keine, selbst als ihn ein Führungsspieler wie Mats Hummels öffentlich rüffelte. Zur WM nach Katar kam Adeyemi zwar mit, blieb aber ohne Spielminute.

Erst nach dem Turnier platzte plötzlich der Knoten: Adeyemi wirbelte, scorte und ließ dabei sogar Weltmeister Enzo Fernández stehen. Prompt setzte ihn eine Verletzung außer Gefecht, in Dortmund ist er aber endlich angekommen.

Note: 3.

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Platz 1: Ousmane Dembélé

Wechselte 2016/17 für 35 Millionen Euro zum BVB

Ein Bravourstück, wie der BVB den FC Barcelona finanziell beim Dembélé-Transfer über den Tisch zog. Nach genau einer Saison in Dortmund blätterte Barça unfassbare 140 Millionen Euro für den 20-Jährigen hin - weil das Geld nach dem Neymar-Wechsel zu PSG entsprechend locker saß - und sich Dortmund von den Sperenzchen des Spielers nicht weichklopfen ließ.

Zuvor hatte Dembélé sportlich gewirbelt, das soll nicht unter den Tisch fallen. Die enorme Ablöse für ihn rechtfertigte er nahezu von Tag eins an, legte in insgesamt 50 Spielen für Dortmund 32 Scorerpunkte auf. Unvergessen sein Tor im Pokal-Halbfinale beim 3:2-Sieg über die Bayern. Als er dann aber wechseln wollte, war ihm jedes Mittel recht: Er bestreikte das Training und tat alles, um seinen Willen durchzusetzen. "Ich hatte den Eindruck, dass ich die Erfüllung meines Traums verpassen würde. Ich habe mich so verhalten, dazu stehe ich", zeigte er sich später bei Onze Mondial wenig einsichtig.

Bei den Katalanen sollte er Neymars Erbe werden, fiel aber jahrelang nur durch Undiszipliniertheiten und Verletzungen noch und nöcher auf. Erst im Frühjahr 2022, als sein Vertrag auszulaufen drohte, wurde es endlich auch sportlich besser. Er verlängerte und scheint unter Trainer Xavi endlich seine Klasse zeigen zu können. Wenn er nicht verletzt fehlt ...

Note: 1.