Erkenntnisse des 6. Bundesliga-Spieltags: Bayerns neuer Bankdrücker, Dortmunds neue Stärke

Von Stefan Rommel
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Auch bei größter Rotation vertraut Bayerns Trainer Hansi Flick einem seiner Neuen immer noch nicht so recht. Borussia Dortmund erfindet sich aktuell ein bisschen neu, in Leverkusen blüht ein lange verschmähter Spieler auf. Und was ist eigentlich mit Freiburgs Nicolas Höfler los? Das alles in den Talking Points des 6. Spieltags.

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Borussia Dortmund oder: Defense wins Championship

Schön war das nicht, was Borussia Dortmund in der englischen Woche anzubieten hatte. Und schon gar nicht spektakulär, wie man es aufgrund der überragenden Qualität im eigenen Kader und den eher schwachen Gegnern vielleicht hätte vermuten können. Drei so genannte Arbeitssiege fuhr der BVB ein, jeweils zu Null - und fast ohne Torchancen für den jeweiligen Gegner.

Dieser neue Pragmatismus ist ein klarer Fortschritt im Vergleich zur letzten Saison. Dortmund dominiert den Gegner nicht mehr nur im eigenen Ballbesitz, sondern auch in den Momenten des Ballverlustes, die Kontersicherung ist derzeit bärenstark. Das sieht dann nicht immer brillant aus, sondern eher etwas zäh. Aber die Resultate geben der Borussia und ihrem Trainer Lucien Favre Recht.

In Augsburg und in der Königsklasse bei Lazio klappte das (noch) nicht, die Tendenz zu etwas mehr Balance im Dortmunder Spiel ist aber klar ersichtlich und wird auch in der Statistik dokumentiert: Bisher gab es in der Liga in sechs Spielen erst zwei Gegentore, beide gegen den FCA. In den anderen fünf Partien blieb der BVB immer ohne Gegentor und stellt deshalb bisher die mit Abstand beste Defensive der Liga. Wie viel die wirklich schon wert ist, dürfte sich dann am kommenden Wochenende zeigen: Dann kommen die Bayern nach Dortmund.

Mainz auf dem Weg zum traurigen Rekord

Sechs Spiele, kein einziger Punkt, dafür schon 18 Gegentore und Probleme in allen Bereichen: Das ist der Saisonstart von Mainz 05. Zuletzt war die Mannschaft gegen Leverkusen und Gladbach schon dicht dran am ersten Punktgewinn und wirkte verbessert, die Partie in Augsburg aber war eine Halbzeit lang eine Bankrotterklärung und ein klarer Rückschritt.

Besonders die Defensive bleibt ein Torso, gefühlt darf jeder Innenverteidiger pro Spiel mindestens einen dicken Bock schießen, vom Kettenverhalten und einfachsten gruppentaktischen Abläufen ganz zu schweigen. Spieler wie Moussa Niakhate oder Jeremiah St. Juste sind weiter neben der Spur.

Auch deshalb hat Mainz den Start-"Rekord" von Fortuna Düsseldorf aus der Saison 1991/92 eingestellt, damals verlor die Fortuna auch die ersten sechs Spiele. Am siebten Spieltag war der Spuk dann beendet, ein 4:3 gegen Wattenscheid durchbrach die Serie - Düsseldorf stieg am Ende trotzdem als Letzter ab. Mainz hat am Wochenende die vermeintlich größte Chance überhaupt, endlich die ersten Punkte einzufahren: Dann kommt es zum Duell Letzter gegen Vorletzter mit Schalke 04. Ansonsten winkt der alleinige Rekord mit sieben Pleiten in Folge zum Start.