Entscheidend war nicht die Getränkedose

RB Leipzig spielt in der kommenden Saison Champions League
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RB Leipzig spielt durch den deutlichen Sieg bei Hertha BSC in der kommenden Saison in der Champions League. Bei der Bewertung der Saisonleistung wird die gute Platzierung oft als selbstverständlich angesehen. Dabei ist der Erfolg nicht nur auf dem Geld gegründet, sondern vor allem auf der besseren Arbeit im Vergleich zur Konkurrenz. Ein Kommentar von SPOX-Redakteur Benedikt Treuer.

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An RB Leipzigs erfolgreichen Fußball haben sich viele längst gewöhnt. Und an die entsprechenden Ergebnisse. Fast schon selbstverständlich wirkte die direkte Qualifikation zur Champions League, die RB am Samstag perfekt machte. Es war ja ohnehin nur eine Frage der Zeit.

Eines ging dabei aber unter: das Wie.

Dass sich Leipzig als erster Bundesliga-Neuling aller Zeiten für die Königsklasse qualifiziert und womöglich - zwei Punkte fehlen noch, um Kaiserslauterns Sensationsjahr 1997/98 mit 68 Zählern zu egalisieren - die beste Aufsteiger-Saison der Geschichte spielt, liegt mitnichten nur am Geld.

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Natürlich spielen die vielen Red-Bull-Millionen eine entscheidende Rolle beim rasanten Aufstieg des jungen Klubs. Ralf Rangnick machte nie einen Hehl daraus. Die Leipziger wussten sich immer realistisch einzuschätzen, während der Klub ringsum jedoch häufig nur auf seine Kaufkraft heruntergebrochen wurde.

Kader wurde punktuell verstärkt

Mit viel Geld kann jedoch auch viel Unfug angestellt werden. Der Energydrink-Riese tat das in Leipzig aber eben nicht. Vor der Saison wurde der Kader punktuell verstärkt, nach einem klaren Konzept. Mit hochtalentierten Spielern, deren Bundesliga-Tauglichkeit aber noch zu beweisen war. Keita, Werner, Bernardo schlugen voll ein. Fast der gesamte restliche Kader spielte schon in der 2. Liga für RB.

Rangnick hat vollkommen Recht damit, wenn er sagt, dass auch größere Vereine auf die Idee hätten kommen können, einen Diego Demme oder Yussuf Poulsen zu verpflichten. Nein, es war Leipzig, das an diese entwicklungsfähigen Spieler glaubte und drauf und dran ist, aus ihnen eine Reihe von Stars zu formen.

In Relation zu den deutlich klangvolleren und voluminöseren Transfers, die unter anderem auf Schalke, in Wolfsburg oder Leverkusen getätigt wurden, hat Leipzig hier das bessere Händchen bewiesen - ebenso wie in der Entwicklung jener Spieler.

Rangnick und Hasenhüttl sind Visionäre

Rangnick und Hasenhüttl verfolgten weiterhin den übergeordneten Plan des Klubs. Sie sind keine Polterer, Lautsprecher oder Populisten. Visionäre trifft es besser.

Die von Pressing und schnellem Umschalten gekennzeichnete RB-Spielidee entwickelte das Duo im letzten Jahr noch einmal weiter. Seit Tuchel mit Mainz und Guardiola mit den Bayern gab es keinen so erfrischenden, einzigartigen Spielstil mehr in der Liga.

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Jeder darf zum Projekt RB stehen, wie er möchte. Dass die Leipziger rein sportlich in dieser Saison aber vieles besser gemacht haben als die Konkurrenz und ihren jüngsten Erfolg eben nicht nur mit Getränkedosen erkauft haben, verdient dabei aber große Anerkennung.

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