Frage: RB Leipzig hat sich die direkte Qualifikation für die Champions League gesichert. Was geht Ihnen durch den Kopf?
Ralf Rangnick: Es ist nur schwer in Worte zu fassen. Vor vier Jahren standen wir noch auf einem Schulsportplatz bei Union Berlin II. Auf einem Platz, auf dem normalerweise keine Viertligaspiele stattfinden können, umgeben von Schneehaufen. Jetzt sind wir wieder in Berlin, vor 65.000 Zuschauern, davon 12.000 Leipziger. Das in nur vier Jahren - das ist schon großartig.
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Frage: Wie hat Leipzig es geschafft, in der Premierensaison in der Bundesliga so zu bestehen?
Rangnick: Das hat sehr viel mit dem Weg zu tun, den wir bisher gegangen sind. Die Mentalität der Spieler ist der Schlüssel. Dazu haben wir einen sensationellen Trainerstab mit Ralph Hasenhüttl als absolutem Glücksgriff. Wie er diese Saison die Mannschaft und den Trainerstab gemanagt hat, da kann man nur den Hut ziehen.
Frage: Können nun sofort die Planungen für die nächste Saison beginnen?
Rangnick: Heute geht es nur darum, schnell nach Hause zu kommen und mit den Leipzigern zu feiern. Ab Montag oder Dienstag ist dann Zeit für solche Dinge. Wir haben aber viele Dinge ohnehin schon auf einem guten Weg. Jetzt können wir endgültig planen, das ist ein super Gefühl.
Frage: Ab wann haben Sie selbst daran geglaubt, dass es für die Champions League reicht?
Rangnick: Nach dem gelungenen Rückrundenstart mit den zwei Heimsiegen gegen Frankfurt und Hoffenheim war mir schon klar, dass wir wahrscheinlich unter den ersten Vier landen können. Zu sagen, wir sind nur deswegen dort, weil die anderen so schwach sind, das stimmt aber einfach nicht. Wir haben immer noch einen Punkteschnitt von über zwei. Damit wirst du normalerweise immer mindestens Dritter oder Vierter. Das hat sich unsere Mannschaft schon selbst geholt, und das ist nicht darauf zurückzuführen, dass andere schwächeln.
Frage: Hat Sie die schnelle Entwicklung der Mannschaft überrascht?
Rangnick: Wenn ich mich jetzt hinstellen würde und sage, das haben wir genau so vorhergesehen, dann würde mir sowieso niemand glauben. Natürlich hat niemand mit dieser Entwicklung rechnen können. Dass die Mannschaft Entwicklungspotenzial hat, war klar, deswegen verpflichten wir ja auch vornehmlich junge Spieler mit dem Herz am rechten Fleck und mit einer guten Mentalität. In den letzten zwölf Monaten hat sich gezeigt, was damit möglich ist.
Frage: Im letzten Heimspiel des Jahres geht es am Samstag gegen Meister Bayern München. Welche Bedeutung hat dieses Spiel noch?
Rangnick: Im Moment wirklich keine, denn gerade zählt nur die Qualifikation für die Champions League. Mal zwei Bundesligaspiele als Aufsteiger spielen zu können, in denen es jetzt nicht unbedingt auf Teufel komm raus um drei Punkte geht, ist auch ein Privileg. Wir werden uns sicher auch richtig vorbereiten, aber was wir heute geschafft haben, steht gerade über allem.
Frage: Wollen Sie die Bayern trotzdem schlagen?
Rangnick: Im Moment interessiert das gerade niemanden bei uns, wenn ich ehrlich bin. Jetzt geht es nur darum, das ganze sacken zu lassen, zu genießen und zu feiern.
Hertha - Leipzig: Die Statistik zum Spiel