Mercedes entzieht sich der Zeitenjagd

Von Alexander Maack
Nico Rosberg kam im Abschlusstraining von Spa-Francorchamps nicht über Platz 7 hinaus
© getty

Rätselraten vor dem Qualifying um den Großen Preis von Belgien (alle Sessions im LIVETICKER): Wie schnell ist Mercedes? Nico Rosberg musste sich im 3. Freien Training mit Platz 7 zufrieden geben, während Kimi Räikkönen in 1:47,974 Minuten für Ferrari die Bestzeit herausfuhr. Rosbergs Zeit von 1:48,742 Sekunden entspricht allerdings nicht den tatsächlichen Kräfteverhältnissen.

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Mercedes hatte für den Belgien-GP bei Pirelli nur je vier Sätze der superweichen Reifen bestellt. Ein dauerhaftes Einschießen aufs Qualifying war für Rosberg so nicht möglich, er musste Gummis sparen.

Teamkollege Lewis Hamilton beschränkte sich aufgrund seiner Strafversetzung fast komplett auf Longrun-Tests und schob sich nach Ablauf der Uhr auf Platz 5. Vor dem Abschlusstraining hatte Mercedes zum dritten Mal an diesem Wochenende die Power Unit ausgetauscht. Die Silberpfeile besserten ihr Ersatzteillager auf, weil Hamilton zu Beginn der Saison durch technische Defekte zu viele der maximal erlaubten fünf Antriebseinheiten verbraucht hatte.

Das Ergebnis des 3. Freien Trainings

Ferrari dagegen hatte bei Pirelli drei Sätze der Supersofts zusätzlich geordert, Red Bull zwei zusätzliche. Das nutzten die Fahrer: Hinter Räikkönen ordnete sich Ricciardo mit dem RB12 ein, Dritter wurde Sebastian Vettel mit drei Zehnteln Rückstand auf den eigenen Teamkollegen ein.

Wehrlein und Vettel fluchen

Nicht nur die fehlenden Zehntel dürften den vierfachen Weltmeister aus Heppenheim gestört haben. Er regte sich zwischendurch auf, weil ihm Kevin Magnussen im Renault den Weg versperrte. "Was für ein Idiot! Habt ihr das gesehen? Das ist Freies Training. Freies Training!", fluchte Vettel. Die Stewards leiteten eine Ermittlung ein.

Ähnlich aufgeregt hatte sich zuvor schon Pascal Wehrlein am Funk. Er wäre zu Beginn des Trainings nach einem Missverständnis beinahe mit seinem Manor in den Haas von Esteban Gutierrez gerauscht. "So ein Idiot! Was macht der da? Dafür muss es eine Strafe geben. Unglaublich!", echauffierte sich Wehrlein. Die Stewards griffen durch, verpassten Gutierrez eine Strafversetzung um fünf Plätze und drei Strafpunkte auf seine Fahrerlizenz.

Mercedes-Power bestimmt Tempo

Bei der Zeitenjagd bestimmten die Mercedes-Teams die Rangfolge hinter den Red Bull und Ferrari. Valtteri Bottas fuhr im Williams auf Platz 4, Nico Hülkenberg schob sich im Force India zwischen die Mercedes-Piloten und schloss das 3. Training in Spa-Francorchamps auf Platz 6 ab. Sechs der zehn schnellsten Fahrer im 3. Training hatten Mercedes-Power.

Arge Probleme gab es derweil bei Max Verstappen: Red Bulls Supertalent war zum Zuschauen gezwungen. Sein Rennstall arbeitete das ganze Abschlusstraining über am Heck seines Autos. Ein Tausch des Getriebes würde eine Strafversetzung um fünf Plätze nach sich ziehen.

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