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NBA Re-Draft 2009: Ein starker Jahrgang mit Stephen Curry, James Harden und Blake Griffin neu sortiert

Von Robert Arndt
Stephen Curry und Blake Griffin waren zwei der besten Spieler im Draft 2009.
© getty

Blake Griffin wird heute 35 Jahre alt. Der Power Forward hat seine Karriere zwar noch nicht offiziell beendet, dennoch kann man davon ausgehen, dass der Top-Pick von 2009 nicht mehr in der NBA auflaufen wird. Zu diesem Anlass führen wir einen Re-Draft für die Klasse von 2009 durch.

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Und soviel sei gesagt: Es war ein verdammt starker Jahrgang, der mehrere zukünftige Hall of Famer haben wird. Dazu ist Griffin auch nicht der beste Spieler, der 2009 gezogen wurde.

NBA Draft 2009
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Pick 20 - Utah Jazz: Jonas Jerebko (ursprünglich 39. Pick)

  • Damals gepickt: Eric Maynor

Der Swedish Larry Bird darf hier natürlich nicht fehlen. Solides Spacing von den großen Positionen hat schließlich noch niemandem geschadet. Maynor schaffte dagegen nie den Durchbruch, auch wenn er einige Jahre den Backup von Russell Westbrook in Oklahoma City gab.

Pick 19 - Atlanta Hawks: Darren Collison (21)

  • Damals gepickt: Jeff Teague

Die Hawks bekommen ihren gewünschten Guard, wenn auch nicht ganz auf Teague-Niveau, der immerhin einmal All-Star wurde Collison kann dennoch ein gutes Komplementärstück neben Johnson, Smith und Horford sein. Der Spielmacher legte als Starter in seinen besten Jahren immerhin 15 Punkte und 6 Assists im Schnitt auf.

NBA Draft 2009
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Pick 18 - Minnesota Timberwolves: DeMarre Carroll (27)

  • Damals gepickt: Ty Lawson

Minnesota pickte damals Guard um Guard (dazu später mehr), deswegen wählen wir lieber Verstärkung für den Flügel. Kevin Love ist schon da, Carroll dürfte als 3-and-D-Spieler ganz gut dazu passen. Lawson hatte durchaus Potenzial und war über vier Jahre der Starter auf Point, hatte aber auch zahlreiche Probleme mit der Justiz. Hier ein Ausschnitt: Führerscheinentzug, häusliche Gewalt, Fahren unter Alkoholeinfluss, Belästigung, Hausfriedensbruch.

Pick 17 - Philadelphia 76ers: Patrick Beverley (42)

  • Damals gepickt: Jrue Holiday

Selbst Kevin Durant musste in den Playoffs 2019 anerkennen, dass Beverley defensiv eine absolute Pest ist. Mit harter Defense biss sich Beverley über den Umweg Europa in der NBA fest und zählte stets zu den besten Perimeter-Verteidigern. Für die Sixers ist es ein schwacher Trost, ein Spieler vom Kaliber Holiday ist hier nicht mehr zu haben.

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Pick 16 - Chicago Bulls: Joe Ingles (Undrafted)

  • Damals gepickt: James Johnson

Ingles kam letztlich erst 2015 in die Liga, dank seiner Vielseitigkeit aber über die Jahre ein wichtiger Bestandteil des Jazz-Erfolgs. Der Australier trifft über seine Karriere 41 Prozent aus der Distanz, dazu war Ingles stets ein cleverer (wenn auch limitierter) Verteidiger und guter sekundärer Spielmacher vom Flügel.

Pick 15 - Detroit Pistons: Brandon Jennings (10)

  • Damals gepickt: Austin Daye

Kann der Combo-Guard dem alternden Team um Ben Wallace und Rip Hamilton neues Leben einhauchen? Vor seiner Verletzung war er ein starker, aber inkonstanter Scorer, heute kennt man Jennings vor allem als Mr. "Bucks in Six". Daye war dagegen kein guter Pick, nicht einmal die Spurs fanden eine echte Rolle für ihn. In Italien wurde er später zumindest mal zum MVP gewählt.

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Pick 14 - Phoenix Suns: James Johnson (16)

  • Damals gepickt: Earl Clark

Ein Backup für Amar'e Stoudemire, der eine Menge Energie, Einsatz und Defense liefert. Als Pick'n'Roll-Gefahr in Verbindung mit Nash sicherlich zu gebrauchen. Seine Fähigkeiten als Bodyguard auf dem Feld sollte man auch nicht unterschätzen. Clark brachte es dagegen nur auf 261 Partien und ist seit 2015 ein Basketball-Nomade.

Pick 13 - Indiana Pacers: Wesley Matthews (Undrafted)

  • Damals gepickt: Tyler Hansbrough

PG-13 stößt erst ein Jahr später zum Team, mit dem 3-and-D-Spezialisten bekommt Indy einen weiteren Baustein für die starke Defense - und er bleibt hoffentlich verletzungsfrei. Hansbrough profitierte damals von einer starken College-Karriere, doch als Forward ohne Wurf wurde es schnell sehr dünn für Psycho T.

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Pick 12 - Charlotte Bobcats: Ty Lawson (18)

  • Damals gepickt: Gerald Henderson

Wir sprachen schon weiter oben über Lawson und dessen Aussetzer, gleichzeitig war der Guard aber so gut auf dem Feld, dass wir hier nicht an ihm vorbeikommen (und Charlotte war in dieser Hinsicht eh stets nachsichtig). Während seiner Zeit in Denver kratzte er mit Punkten und Assists am Double-Double.

Pick 11 - New Jersey Nets: Danny Green (46)

  • Damals gepickt: Terrance Williams

Green hatte keinen leichten Weg in die NBA, erkämpfte sich seinen Platz über die G-League. Es hat sich gelohnt. Der Flügel wurde mit drei verschiedenen Teams Meister (San Antonio, Toronto, Lakers) und galt lange als Prototyp des modernen 3-and-D-Spielers. Und Terrance Williams? Der hielt sich nur 153 Partien und vier Jahre in der NBA.

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Pick 10 - Milwaukee Bucks: Patty Mills (Nr.55)

  • Damals gepickt: Brandon Jennings

Blüht der Australier auch auf, wenn er nicht im Spurs-System spielt? Neun Jahre verbrachte Mills bei den Spurs und war stets ein hervorragender Sixth Man. In Brooklyn spielte Mills auch noch ein gutes Jahr. Was zudem für ihn spricht, waren seine stets starken Leistungen mit der Nationalmannschaft. FIBA Patty war und ist immer noch eine Augenweide.

Pick 9 - Toronto Raptors: Tyreke Evans (4)

  • Damals gepickt: DeMar DeRozan

Die Kanadier bekommen einen Shooting Guard, der mit dem RotY-Award sein Talent andeuten konnte. Vielleicht gelingt ihm in einer besseren Situation in Toronto eher der Durchbruch, aber auch nach seiner Zeit bei den Kings eher enttäuschend. Nach einem Drogenvergehen für zwei Jahre gesperrt, dennoch spielt Evans seit 2019 nicht mehr in der NBA.

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Pick 8 - New York Knicks: Taj Gibson (26)

  • Damals gepickt: Jordan Hill

Ein Big Man, der dir von allem ein bisschen was liefern kann und sich für nichts zu schade ist. Nahm bei den Bulls und Wolves jeweils wichtige Rollen ein, auch wenn er nie der große Scorer war. Später eh mehrfach für die Knicks aktiv und der absolute Liebling von Tom Thibodeau.

Pick 7 - Golden State Warriors: Ricky Rubio (5)

  • Damals gepickt: Stephen Curry

Vermutlich gibt es ohne Curry keinen Aufstieg der Warriors, wenn Golden State hier das spanische Wunderkind Rubio holt. Im Vergleich zum Splash Brother natürlich ein Downgrade, vor allem in Sachen Shooting. Mit Monta Ellis könnte aber ein interessanter Backcourt entstehen.

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Pick 6 - Minnesota Timberwolves: Jeff Teague (19)

  • Damals gepickt: Jonny Flynn

In der Kategorie der schlechtesten Picks des Drafts ist Minnesota mit Flynn sehr weit oben, erst recht weil Minnesota gleich zweimal einen gewissen Stephen Curry verschmähte. Wenn es unbedingt ein Guard sein soll, dann vielleicht eher den All-Star Jeff Teague.

Pick 5 - Minnesota Timberwolves: Jrue Holiday (17)

  • Damals gepickt: Ricky Rubio

Die Point-Guard-Suche der Wolves sollte mit Holiday losgehen, da Curry vom Board ist. Der heutige Celtic ist ein starker Two-Way-Guard, der nur durch die starke Konkurrenz im Westen nicht häufiger All-Star wurde.

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Pick 4 - Sacramento Kings: DeMar DeRozan (9)

  • Damals gepickt: Tyreke Evans

Der Guard rutscht in die Top 5. Auch wenn er die Raptors nie ganz zum Ziel führen konnte, ist er auch im hohen Alter ein gefährlicher Scorer und sechsmaliger All-Star - und heute sogar ein Small-Ball-Vierer.

Pick 3 - Oklahoma City Thunder: Blake Griffin (1)

  • Damals gepickt: James Harden

Griffin bleibt Oklahoma treu, hier ging der sechsmalige All-Star auf die Uni. Die Thunder entgehen gleichzeitig dem - nun ja - umstrittenen Harden-Trade. Westbrook, Durant und Griffin klingt nach einem schönen Dunk-Festival. Griffin war zwar nie MVP, hatte aber bei den Clippers teil bärenstarke Jahre und war viel mehr als nur ein Dunker.

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Pick 2 - Memphis Grizzlies: James Harden (3)

  • Damals gepickt: Hasheem Thabeet

Thabeet muss in der Riege der größten Draft-Busts aller Zeiten genannt werden, über 224 Spiele legte der Center 2,2 Punkte und 2,7 Rebounds im Schnitt auf.The Beard wäre da ein ganz guter Ersatz. Eine neue Big Three mit Conley und Gasol? Das wäre spannend gewesen, auch wenn Harden so gar nicht zu Grit'n'Grind gepasst hätte.

Pick 1 - L.A. Clippers: Stephen Curry (7)

  • Damals gepickt: Blake Griffin

Es hat ein paar Jahre gedauert, bis die Knöchel mitmachten und der Chefkoch so richtig durchstartete. Mittlerweile ist er aber der beste Shooter aller Zeiten, vierfacher Champion und eine echte Ikone. Man kann den Clippers aber hier keinen großen Vorwurf machen, Griffin war damals der richtige Pick, nur wenige sahen voraus, dass Curry einmal so durchstarten würde.