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NBA: Franz Wagner stellt bei Magic-Sieg in Detroit Karrierebestwert ein - Dennis Schröder verliert nach doppelter Verlängerung beim Ex-Team

Von Robert Arndt
Franz Wagner legte gegen die Detroit Pistons 38 Punkte auf.
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Franz Wagner hat die Orlando Magic zu einem Pflichtsieg im Playoff-Rennen geführt. Bei den Detroit Pistons gelingt dem Berliner in der zweiten Halbzeit eine Gala. Dennis Schröder verpasst mit den Toronto Raptors in OKC eine Überraschung, die Kanadier unterliegen nach doppelter Verlängerung.

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Außerdem: Die Clippers erkämpfen einen Sieg in Miami und die Milwaukee Bucks zerfallen nach dem Sieg in Dallas am Vortag im vierten Viertel.

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Detroit Pistons (6-43) - Orlando Magic (27-23) 99:111 (BOXSCORE)

  • In Michigan scheint sich Franz Wagner noch immer wohl zu fühlen. Beim frühen Gastspiel in Detroit stelte der Berliner mit 38 Punkten (17/25 FG, 4/7 3P), 3 Rebounds und 2 Assists seinen Karrierebestwert ein, 38 Zähler hatte Wagner zuletzt im Dezember 2021 gegen die Milwaukee Bucks aufgelegt.
  • Der Deutsche schaffte dies ohne einen einzigen Freiwurf, dennoch war er vor allem in der zweiten Halbzeit aggressiv, nachdem Orlando nur sehr schwer in die Begegnung gekommen war. 27 Zähler markierte Wagner in der zweiten Halbzeit und vergab nur noch drei Würfe (die ersten 10 waren alle drin). Mitte des vierten Viertels erzielte der DBB-Star 8 Zähler am Stück, darunter auch zwei Dreier und hielt Detroit so auf Distanz. Ebenfalls stark im vierten Viertel: Gary Harris, der 8 seiner 10 Punkte dort verbuchte und auch eine Vergangenheit in Michigan (er besuchte Michigan State) hat.
  • Moritz Wagner steuerte 10 Zähler (5/5 FG), 5 Rebounds und 4 Assists von der Bank kommend bei, Paolo Banchero (20, 6/16, 7 Assists) überließ Franz die Show. Detroit traf mal wieder schlecht von draußen (8/31 3P), die besten Scorer waren Cade Cunningham und Jaden Ivey mit je 18 Punkten. Dazu wusste Rookie Ausar Thompson (17, 7/10, 3 Blocks) von der Bank kommend zu gefallen.
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Washington Wizards (9-40) - Phoenix Suns (29-21) 112:140 (BOXSCORE)

  • Erfolgreiche Rückkehr von Bradley Beal an seine alte Wirkungsstätte. Der Guard wurde in der Hauptstadt mit Standing Ovations begrüßt, zum Dank schenkte Beal seiner alten Liebe einen Saisonbestwert von 43 Punkten (16/21 FG) ein. Das gelang in gerade einmal drei Vierteln, wenig später hatte der frühere All-Star schon Feierabend.
  • Phoenix startete heiß mit 42 Punkten im ersten Viertel und baute den Vorsprung vor der Pause mit einem weiteren 11:2-Lauf auf 20 Zähler auf, danach brannte nichts mehr an. Als Team trafen die Suns über 61 Prozent aus dem Feld, Kevin Durant (18, 7/9) musste nur neun Würfe nehmen. Jusuf Nurkic (18, 13 Rebounds, 8 Assists) kratzte an einem Triple-Double in nur 25 Minuten, lediglich Devin Booker (14, 4/11) fiel etwas ab.
  • Für die Wizards war Deni Avdija (24, 10/13) der fleißigste Punktesammler, Kyle Kuzma fehlte mit Schulterproblemen. Jordan Poole kam auf lediglich 4 Zähler (1/7) und 7 Assists in 20 Minuten.
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Miami Heat (26-24) - L.A. Clippers (33-15) 95:103 (BOXSCORE)

  • Zum bereits zwölften Mal in dieser Saison schafften es die Heat nicht, 100 Punkte zu knacken (nur Portland und Charlotte sind schlechter), nur zweimal konnten sie dann gewinnen. Dennoch schlug sich Miami gegen die Clippers wacker, weil sie L.A. in der Defense vor große Probleme mit ihrer Zonenverteidigung stellten.
  • Nur 43 Zähler erzielten die Clippers in der ersten Halbzeit, ein Saisontiefstwert, doch mit der Zeit fanden die Clippers Lösungen. Vor allem James Harden (21, 7/13, 8 Assists, 11 Assists) drehte nach der Pause auf, im vierten Viertel gelangen dem Spielmacher 11 Zähler. Kawhi Leonard (25, 8/16, 11 Rebounds) war dagegen über 48 Minuten eine Konstante. Daniel Theis kassierte derweil sein erstes DNP bei den Clippers, stattdessen erhielt Mason Plumlee (5, 9 Rebounds) die kompletten Backup-Minuten.
  • Plumlee war auch auf dem Feld, als sich die Clippers im Schlussabschnitt etwas absetzen konnte. Paul George (15, 3/13) und Norman Powell (16, 6/12) führten einen 10:2-Lauf der Gäste an, danach wurde es nicht mehr wirklich eng. Jimmy Butler (21, 8/19) verkürzte zwar in der Schlussminute noch einmal auf -4, doch PG-13 und Kawhi gaben sich von der Freiwurflinie keine Blöße mehr. Bam Adebayo (14, 13 Rebounds) verbuchte ein Double-Double, Terry Rozier kam auf 17 Zähler (7/17).

Charlotte Hornets (10-38) - Indiana Pacers (28-23) 99:115 (BOXSCORE)

  • Indiana erledigt seine Hausaufgaben und verteidigt gegenüber Orlando den letzten direkten Playoff-Spot im Osten. In Charlotte gelang ein Start-Ziel-Sieg, schon im ersten Viertel betrug die Differenz bis zu 15 Zähler. Pascal Siakam war mit 25 Punkten, 8 Rebounds und 9 Assists der Mann des Tages, Aaron Nesmith steuerte weitere 22 Zähler (8/11) zum Erfolg bei. Tyrese Haliburton (17, 6/8, 4 Assists) durfte wegen kürzlicher Oberschenkelprobleme erneut nur 20 Minuten ran.
  • Mehr war auch gar nicht nötig, weil Charlotte im ersten Viertel nur 13 Punkte (5/25 FG, 0/9 3P) erzielte. Erst als Nr.2-Pick Brandon Miller warm wurde, konnte Charlotte einigermaßen mithalten. Der Rookie verbuchte mit 35 Punkten (10/25 FG, 5/12 3P, 10/12 FT) einen neuen Karrierebestwert, hatte aber mit Ausnahme von P.J. Washington (22, 9/16, 9 Rebounds) kaum Unterstützung. Miles Bridges brauchte für 19 Zähler satte 23 Würfe.
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Boston Celtics (38-12) - Memphis Grizzlies (18-32) 131:91 (BOXSCORE)

  • Das war eine eindeutige Sache für Boston, die mit Memphis kurzen Prozess machten. Jayson Tatum erzielte 34 Punkte (12/22 FG, 6/12 3P, 8 Rebounds, 7 Assists) in 31 Minuten, dazu erwischte auch Kristaps Porzingis (26, 10/17) einen guten Abend, sie beide hatte nach dem dritten Viertel bereits Feierabend.
  • Die Grizzlies hatten erneut nur acht gesunde Spieler zur Verfügung, diesmals fehlte auch Jaren Jackson Jr. mit einer Verletzung an der Hüfte. So war Backup-Guard Scotty Pippen Jr. (19, 6/11) der beste Scorer, G.G. Jackson kam auf 18 Zähler (8/24).
  • Die Story der Partie war aber die Rückkehr von Marcus Smart nach Boston, der trotz Verletzung mit nach Beantown gereist war. Der langjährige Celtics-Guard wurde im zweiten Viertel im Segment "Heroes among us" für sein Engagement in der Community geehrt. Im vierten Viertel waren dann noch einmal laute "Thank you, Marcus"-Rufe zu hören.
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Oklahoma City Thunder (35-15) - Toronto Raptors (17-32) 135:127 2OT (BOXSCORE)

  • So viele Probleme hatte Shai Gilgeois-Alexander in einem Spiel schon lange nicht mehr. Zum ersten Mal seit zehn Spielen wurde der Guard unter 30 Punkten gehalten, womöglich auch weil Raptors-Coach Darko Rajakovic seinen ehemaligen Schützling aus dem Effeff kennt. Zwar legte SGA 23 Punkte, 9 Rebounds und 14 Assists auf, doch die Raptors hielten den Kanadier bei lediglich 17 Wurfversuchen in 48 Minuten.
  • In der Verlängerung war SGA aber zur Stelle. In der ersten OT glich der MVP-Kandidat die Partie von Downtown aus und blockte danach den möglichen Gamewinner von Gary Trent Jr. In der zweiten Verlängerung setzten sich die Gastgeber dann entscheidend ab, nachdem Lu Dort (22, 5/12 3P) ein And-1 gelang und Aaron Wiggins (20) von Downtown nachlegte. Josh Giddey (24) und Chet Holmgren (22, 9/17) sorgten dafür, dass die Thunder gleich fünf 20-Punkte-Scorer in ihren Reihen hatten. Jalen Williams fehlte mit Knöchelproblemen.
  • Toronto verspielte dagegen eine 23-Punkte-Führung aus dem dritten Viertel, weil OKC mit einem 17:2-Lauf schnell wieder in der Partie war. R.J. Barrett führte die Kanadier mit 23 Punkten an, Dennis Schröder verbuchte in 36 Minuten 19 Punkte (5/16), 8 Rebounds und 4 Assists, stand aber bei jenem Thunder-Run mit auf dem Feld. Scottie Barnes (9 Assists) und Jakob Pöltl (12 Rebounds) kamen ebenfalls auf je 19 Zähler.

Minnesota Timberwolves (35-15) - Houston Rockets (23-26) 111:90 (BOXSCORE)

  • Die erste Halbzeit war verdammt schwere Kost - beide Teams blieben unter 38 Prozent aus dem Feld -, doch nach dem Wechsel zogen die Wolves dank Anthony Edwards davon. Der Guard erzielte 22 seiner 32 Punkte (11/22) in den zweiten 24 Minuten, sodass die Wolves einen letztlich ungefährdeten Sieg einfuhren. Dazu ist damit auch klar, dass Wolves-Coach Chris Finch beim All-Star Game den Westen betreuen wird.
  • Bei Houston lief dagegen nichts zusammen. Alperen Sengün war mit 15 Punkten (7/14) und 10 Rebounds schon der beste Scorer der Gäste und war der einzige Rotatonsspieler, der zumindest die Hälfte seiner Würfe traf. Jalen Green (8, 3/15, 7 Assists) und Fred VanVanleet (11, 4/11, 4 Blocks) trafen keinen Blumentopf, auch beim zuletzt so starken Rookie Cam Whitmore (14, 4/13) ging nicht viel.
  • Minnesotas Defense um den starken Rudy Gobert (17, 13 Rebounds, 4 Blocks) hielt die Rockets bei 35,2 Prozent aus dem Feld, während im Angriff Edwards, Karl-Anthony Towns (14, 4/12, 10 Rebounds) oder auch Naz Reid (13, 5/11) genug scorten.
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Utah Jazz (25-26) - Milwaukee Bucks (33-17) 123:108 (BOXSCORE)

  • Fieses Back-to-Back für die Bucks, denen nach dem Sieg in Dallas am Vortag in der Höhe von Salt Lake City (1.300 Meter) die Luft ausging. Die Jazz gewannen das Schlussviertel mit 40:13, wobei vor allem Lauri Markkanen mal wieder glänzen konnte. Der Finne erzielte zwar "nur" 21 Punkte, traf aber in den entscheidenden Momenten wichtige Würfe für die Jazz.
  • So war er es, der im vierten Viertel mit einem Dreier einen 19:3-Lauf einläutete und diesen Run mit einem weiteren Treffer von Downtown abschloss. Die Bucks übernahmen nach einem Layup von Giannis Antetokounmpo (33, 11/15, 13 Assists) zwar noch einmal kurzfristig die Führung, doch in der Folge konnte sich vor allem Rookie Keyonte George (19, 7/13, 10 Rebounds) auszeichnen. Gleiches galt für den starken Backup-Center Walker Kessler (13, 8 Rebounds).
  • Die Bucks mussten diesmal auf Brook Lopez (privat) und Khris Middleton (Schonung) verzichten und bekamen diesmal keinen Sahnetag von Damian Lillard (12, 5/18). Nur Bobby Portis (27, 11/20) und Malil Beasley (16, 6/18) konnten noch konstant scoren, wobei Beasley mit Ex-Teamkollege Collin Sexton (19, 5/13) aneinandergeriet, nachdem dieser Giannis bei einem Drive im Gesicht getroffen hatte. Beide kassierten aber nur ein Technical für das kleine Gerangel.
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Denver Nuggets (35-16) - Portland Trail Blazers (15-35) 112:103 (BOXSCORE)

  • Denver begann etwas fahrig, feierte letztlich aber doch einen ungefährdeten Sieg, weil Portland nach der Pause nur noch einen einzigen Dreier (zuvor 10/18 3P) verwandeln konnte. Nikola Jokic kam dabei auf 29 Punkte (12/20), 8 Rebounds sowie 7 Assists und sorgte mit diesem Fake für das Highlight der Partie. Es ist wirklich eine Seltenheit, dass ein Wurffake dafür sorgt, dass sich der Gegenspieler (in dem Fall Deandre Ayton) schon zum Rebound umdreht.
  • Ja, Ayton sah hier schlecht aus, doch ansonsten machte der Big eine deutlich bessere Partie als noch vor zwei Tagen. In 38 Minuten erzielte der frühere Top-Pick 27 Punkte (13/19) und 8 Rebounds, dazu verbuchte Anfernee Simons 26 Zähler. Scoot Henderson (14, 3/16, 9 Assists) haderte mal wieder mit dem Wurf, Malcolm Brogdon fehlte mit Knieproblemen.
  • Für die Nuggets legte Jamal Murray (21, 8/16, 10 Assists) ein Double-Double auf, dazu konnte von der Bank kommend Peyton Watson (12) überzeugen. Überhaupt: Es war die Nuggets-Bank, die diesmal den Sieg sicherte, Jokic beendete die Partie mit einem Plus-Minus von -5 bei einem 9-Punkte-Sieg. Das gibt es auch nicht so oft.

 

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