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NBA - Re-Draft 2021: Franz Wagner macht einen Sprung - Cunningham nicht mehr der Top-Pick

Von Robert Arndt
Franz Wagner wurde 2021 von den Orlando Magic mit dem 8. Pick gedraftet.
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Der NBA Draft von 2021 um Franz Wagner wurde schnell hochgejubelt, allerdings hat sich noch kein echter Superstar herauskristallisiert. Die Tiefe der Klasse ist dennoch beeindruckend. Wir sortieren den Jahrgang neu - mit einer neuen Nummer eins sowie einem höher gerankten Wagner.

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Der Berliner ist aber nicht der einzige Spieler, der einen Sprung nach oben macht. Zwei unserer 14 Picks wurde vor 2,5 Jahren nicht einmal gedraftet, während sechs der 14 Lottery-Picks komplett rausfallen. Hier noch einmal zur Erinnerung die ursprüngliche Reihenfolge.

Dazu kommen hier noch ein paar Namen, die in Betracht gezogen wurden, letztlich aber den Cut nicht schafften:

  • Cam Thomas (Brooklyn Nets, 27. Pick)
  • Corey Kispert (Washington Wizards, 15. Pick)
  • Santi Aldama (Memphis Grizzlies, 30. Pick)
  • Quentin Grimes (New York Knicks, 25. Pick)
Jose Alvarado ballert sich mit 38 Punkten gegen Denver zum Helden der Pelicans.
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Pick 14 - Golden State Warriors: Jose Alvarado (ursprünglich undrafted)

  • Ursprünglicher Pick: Moses Moody

Moody war für die Warriors kein schlechter Pick, dennoch hat er unter Steve Kerr trotz 3-and-D-Qualitäten eine sehr kurze Leine. Stattdessen fällt die Wahl hier auf Alvarado, der umgehend helfen kann und vor allem mit seiner Defense Golden State hilft. Grand Theft Alvarado wäre ein Fanliebling in der Bay Area geworden - Hand drauf!

Pick 13 - Indiana Pacers: Jalen Johnson (20)

  • Ursprünglicher Pick: Chris Duarte

Duarte spielte eine solide Rookie-Saison, kämpfte danach aber mit Verletzungen und ist nun schon wieder weg. Mit dem Wissen, dass Indy wenig später das Duo Turner/Sabonis aufbricht und mit Tyrese Haliburton einen offensiven Feingeist in den Rust Belt holt, passt Johnson als athletischer Forward perfekt zum Stil der Pacers. Das sieht man derzeit bestens in Atlanta an der Seite von Trae Young.

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Pick 12 - San Antonio Spurs: Jalen Suggs (5)

  • Ursprünglicher Pick: Joshua Primo

Primos Wahl war damals eine faustdicke Überraschung, der Kanadier war der jüngste Spieler im Draft und zeigte gute Ansätze, bevor die Spurs dem Guard nach mehrere Vergehen fristlos kündigten. Mit Suggs kommt ein defensivorientierter Aufbauspieler, der zuerst beim Tanking helfen sollte. In dieser Saison zählt Suggs zu den besten Verteidigern auf seiner Position und hat sich auch offensiv etwas gesteigert.

Pick 11 - Charlotte Hornets: Herb Jones (35)

  • Ursprünglicher Pick: James Bouknight

Bouknight ist Stand jetzt ein Bust, nun wird klar, warum er im Draft dann doch überraschend fiel. In seinem dritten Jahr sieht er kaum noch das Feld, dazu kommen negative Schlagzeilen neben dem Feld (u.a. Trunkenheit am Steuer). Stattdessen schnappen sich die Hornets den besten Flügelverteidiger der Klasse, um die Schwächen von LaMelo Ball besser zu kaschieren.

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Pick 10 - Memphis Grizzlies: Trey Murphy III (17)

  • Ursprünglicher Pick: Ziaire Williams

Memphis wollte vor zwei Jahren angeblich Franz Wagner von diesem Spot aus holen, Williams ist dagegen noch nicht der Flügelspieler der Zukunft, den man sich erhofft hatte. Stattdessen wird es Murphy III, der exzellent passen sollte. Der Pelicans-Forward ist ein guter Schütze, ein starker Athlet und kann beide Flügelpositionen angemessen verteidigen. Wäre mit Murphy vielleicht im Vorjahr ein tiefer Run möglich gewesen?

Pick 9 - Sacramento Kings: Jalen Green (2)

  • Ursprünglicher Pick: Davion Mitchell

Sacramento priorisierte mit Mitchell Defense, allerdings ist er offensiv so schwach, dass er in seinem dritten Jahr kaum noch eine Rolle spielt. Stattdessen picken wir hier mit Upside, auch wenn Green weiter nicht der Scorer ist, den man sich erhofft hatte. Auch in Sachen Playmaking bleibt jede Menge Luft nach oben, der Fit mit De'Aaron Fox ist zumindest fragwürdig.

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Pick 8 - Orlando Magic: Jonathan Kuminga (7)

  • Ursprünglicher Pick: Franz Wagner

Aus heutiger Sicht war Wagner an Fünf ein Steal, nun ist er hier nicht mehr zu haben. Die Magic nehmen dann halt einen komplett anderen Flügelspieler, der aber auch jede Menge Skills vereint. Aber: Womöglich entwickelt sich Kuminga in Orlando deutlich schneller, da er bei einem der schlechtesten Teams der Liga umgehend jede Menge Freiheiten erhält.

Pick 7 - Golden State Warriors: Josh Giddey (6)

  • Ursprünglicher Pick: Jonathan Kuminga

Golden State suchte über Jahre einen weiteren Point Guard, nun fällt ihnen Giddey in den Schoss, der zu Beginn seiner Karriere zumindest mal ein guter Backup für Stephen Curry sein kann. Als Ergänzung für die Splash Brothers könnte der Australier an dieser Stelle durchaus Sinn ergeben, auch wenn sein Shooting an der Seite von Draymond Green ein Problem darstellen könnte.

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Pick 6 - Oklahoma City Thunder: Austin Reaves (undrafted)

  • Ursprünglicher Pick: Josh Giddey

Hometown Hero Alert! Reaves spielte vor seiner NBA-Karriere einige Jahre in Oklahoma auf dem College, nun darf er für die Thunder zocken. Wir geben zu: Als älterer Rookie passt Reaves nicht ganz ins Beuteschema von Sam Presti (zumindest an dieser Position), aber der Guard ist eine gute Ergänzung zu Shai Gilgeous-Alexander und sollte sich in das System mit vielen Drives gut einfügen.

Pick 5 - Orlando Magic: Franz Wagner (8)

  • Ursprünglicher Pick: Jalen Suggs

Wagner bleibt da, wo er ist - nämlich in Orlando. Der Vorteil für den Berliner? In unserem hypothetischen Modell verdient Wagner über die vier Jahre seines ersten Vertrags knapp 8 Millionen Dollar mehr und bildet mit Kuminga die neue Flügelzange. Ob die Magic dann im kommenden Jahr nicht doch lieber Chet Holmgren an Position eins ziehen?

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Pick 4 - Toronto Raptors: Alperen Sengün (16)

  • Ursprünglicher Pick: Scottie Barnes

2021 fehlt den Raptors ein echter Center, warum also nicht bei Sengün zuschlagen? Der Türke ist zwar defensiv ein Problem, dafür kann er für sich selbst kreieren und unter dem Korb zulangen. In Houston hat sich der Big schon jetzt zum besten Spieler seines Teams gemausert und könnte in diesem Jahr erstmals All-Star werden.

Pick 3 - Cleveland Cavaliers: Cade Cunningham (1)

  • Ursprünglicher Pick: Evan Mobley

Nein, Cunningham ist nicht unser Top-Pick, auch wenn der Guard trotz Pleitenmisere gute Leistungen zeigte. Verletzungen bremsten Cade immer wieder aus, gleichzeitig fehlt dem Guard gefühlt auch das gewisse Etwas, um ein echter Superstar zu werden. Der Wurf kommt und geht, die Athletik ist bestenfalls durchschnittlich. Für All-Star-Teilnahmen könnte es trotzdem reichen. Die Cavs haben schon Garland, Cunningham stellt aber eine gute Ergänzung dar und vermutlich würde es den Donovan-Mitchell-Trade niemals geben.

Scottie Barnes
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Pick 2 - Houston Rockets: Evan Mobley (3)

  • Ursprünglicher Pick: Jalen Green

Houston macht hier das, was viele ihnen vor besagtem Draft rieten. Mobley ist in Jahr drei einer der besten Verteidiger der Liga, nur offensiv hat er sein Potenzial noch nicht genug angezapft. Ob er es jemals tut? Wir glauben weiter daran und wenn es geschieht, dann könnte Mobley ein waschechter Two-Way-Superstar werden.

Pick 1 - Detroit Pistons: Scottie Barnes (4)

  • Ursprünglicher Pick: Cade Cunningham

Die Karriere von Scottie Barnes gleicht in nicht einmal 200 Spielen schon einer Achterbahnfahrt. Ein furioser Start gekrönt mit dem Rookie-of-the-Year-Award, ein schwaches zweites Jahr mit Fragezeichen hinter der Arbeitseinstellung und nun die Explosion in Jahr drei und der neue Status des Franchise-Stars. Barnes hat schon viel erlebt und hat 2023 den Durchbruch geschafft. Als Point Forward ist sein Skillset selten, dazu fällt der Dreier überraschend gut. Kann er das bestätigen, könnte Barnes wirklich mal ein Abo-All-Star sein.

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