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NBA - Fragen zum Poker um Kevin Durant: Und wenn er doch bei den Brooklyn Nets bleibt?

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Welche Teams haben realistische Chancen auf Durant?

Das ist die große Frage, aber solange die Nets auf ihren Forderungen beharren, sind die meisten der 29 Teams ohne Chancen. Manche haben schlichtweg nicht so viele Picks, anderen fehlen die Qualitätsspieler, um ein Paket für Durant zu schnüren.

So verwundert es nicht, dass Brian Windhorst (ESPN) am Donnerstag bei "Get Up" erklärte, dass der erhoffte "Bieterkrieg" bisher ausgeblieben ist. Wer für einen fast 34-jährigen Durant tradet, hat schließlich keine Zeit, einen Contender zu entwickeln. Er muss mit der Ankunft von KD stehen.

Das macht es umso komplizierter, weil die Forderungen der Nets entsprechend hoch sind. Am Ende des Tages braucht das aufnehmende Team immer noch so viele gute Spieler neben Durant, um wirklich um einen Titel mitzuspielen. Und dann kommt da auch noch der Aspekt der bevorzugten Teams von Durant ins Spiel ...

Phoenix Suns

Die Suns gelten weiter als das Wunschteam von Durant, der Forward würde angeblich liebend gerne mit Chris Paul und Devin Booker spielen. Brooklyn auf der Gegenseite wollte Berichten zufolge vor allem jenen Booker als Gegenwert. Das ist jedoch nicht mehr möglich, nachdem der Shooting Guard am Mittwoch seine Supermax-Verlängerung unterschrieb und nun für ein Jahr nicht getradet werden kann.

Was übrig bleibt, ist die Möglichkeit eines Sign-and-Trades rund um Deandre Ayton, Mikal Bridges und vermutlich alles andere, was Phoenix sonst so bieten kann. Dazu muss Ayton einerseits sein Go geben, andererseits ist anzuzweifeln, ob die Nets in Ayton und/oder Bridges Franchise-Spieler-Potenzial sehen. Tendenziell ist dies eher zu verneinen, auch wenn beide sicher mal an einem All-Star Game kratzen könnten.

Devin Booker unterschrieb erst kürzlich einen neuen Vertrag in Phoenix.
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Devin Booker unterschrieb erst kürzlich einen neuen Vertrag in Phoenix.

Miami Heat

Bei Wunschteam Nr. 2 ist es nicht leichter. KDs Bedingung für einen Trade ist wohl, dass Jimmy Butler, Bam Adebayo und Kyle Lowry am Ende noch im Kader der Heat stehen. Wir haben an der Trade Machine alles versucht, gelingen wollte uns das aber nicht.

Aus Heat-Sicht wäre natürlich Lowry entbehrlich, aber ob Brooklyn wirklich Interesse an einem 36-jährigen Point Guard hat, wagen wir zu bezweifeln. Wie auch mit Phoenix wäre wohl ein Trade mit mindestens drei Teams die Lösung, bei dem auch Ben Simmons eine neue Heimat findet.

Und dann wäre noch eine Variante, über die kaum gesprochen wurde. Wie wäre es, wenn Miami Butler nach Brooklyn zusammen mit einem oder zwei Picks schickt? Dessen Vertrag läuft ebenfalls noch bis 2026, im letzten Jahr kassiert Mr. Buckets 52,4 Millionen. Nun die Preisfrage: Was ist besser? Ein 36-jähriger Butler mit diesem Gehalt oder ein fast 38-jähriger KD, der rund 2 Millionen mehr kassiert?

Toronto Raptors

Wenn man es einem Team zutraut, einen Superstar gegen dessen Willen zu holen, dann Toronto. Sie taten das bereits 2018 mit Kawhi Leonard und wurden für ihr Risiko belohnt. Toronto hält alle eigenen Picks, hätte mit Pascal Siakam einen All-Star im Angebot und hat mit Rookie of the Year Scottie Barnes eine weitere Trumpfkarte - auch wenn man diese angeblich nicht ziehen möchte.

O.G. Anunoby, Gary Trent Jr. oder Fred VanVleet wären weitere Kandidaten, die in diversen Varianten angeboten werden könnten. Wenn der Wille da ist, dann ist ein Trade möglich. Angeblich soll KD einem Engagement in Kanada zumindest offen gegenüberstehen.

New Orleans Pelicans

Klingt wild? Irgendwie schon, aber wir wollen es nicht ausschließen. Windhorst deutete in seinem Podcast an, dass New Orleans eine mögliche Destination sein könnte. Interessanterweise hat Nr.8-Pick Dyson Daniels seinen Rookie-Vertrag noch nicht unterschrieben, der Australier könnte also umgehend getradet werden, zum Beispiel in einem Paket um Brandon Ingram.

Die Pels hätten dann einen Kern um Zion Williamson, KD und C.J. McCollum, der ein oder andere Youngster würde mit Sicherheit auch noch übrig bleiben. Außerdem haben die Pels jede Menge Picks, die sie anbieten könnten, darunter auch die beiden First Rounder der Lakers in den kommenden beiden Jahre (plus drei Bucks-Picks zwischen 2025 und 2027).

Nun ist New Orleans eher keine Free-Agent-Destination, die Nets waren das aber auch nicht. Der Big Easy ist natürlich nicht New York, aber wer weiß, was Durant den ganzen Tag durch den Kopf geht.