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NBA: Der Porzingis-Dinwiddie-Deal zwischen den Dallas Mavericks und Washington Wizards aus drei Perspektiven

Von Ruben Martin
Kristaps Porzingis wurde von den Dallas Mavericks zu den Washington Wizards getradet.
© getty
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Der Trade aus der Sicht der Washington Wizards

Der Trade für Porzingis ist aus Washingtons Sicht besonders schwer zu bewerten, ohne den Plan der Wizards für die anstehende Free Agency und darüber hinaus absehen zu können. Die Hoffnungen für einen Playoff-Run in der laufenden Saison musste Washington wohl spätestens nach der Verletzung von Bradley Beal begraben, nach einem starken Saisonstart lief es ohnehin wieder bescheiden für die Wizards.

Laut eigenen Angaben will Bradley Beal, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, zum Team zurückkehren. Doch wer ist noch in Washington? Ein paar brauchbare junge Spieler mit Corey Kispert, Thomas Bryant, Deni Avdija, Daniel Gafford und Rui Hachimura.

Selbst mit Beal und einem fitten Porzingis für 50-60 Spiele pro Saison machen die Wizards in dieser Form jedoch keinem Playoff-Team im Osten wirklich Angst, solange keiner der Youngster einen riesigen Schritt nach vorne macht. Bei einer Rückkehr von Beal könnten die Wizards die nächste Saison erstmal nutzen, um das Zusammenspiel zwischen dem 28-Jährigen und Porzingis zu testen.

In Dallas zeigte KP während dieser Saison wieder deutlich bessere defensive Leistungen als in der Vorsaison, wenn er als Center eingesetzt wurde und gute Flügelverteidiger wie Finney-Smith und Kleber um ihn herum hatte. Diesem Erfolgsrezept könnte Washington mit Spielern wie Hachimura, Avdija und Kyle Kuzma durchaus folgen.

Der Kader der Washington Wizards

PGSGSFPFC
Raul NetoBradley BealCorey KispertKyle KuzmaKristaps Porzingis
Ish SmithKentavious Caldwell-PopeDeni AvdijaRui HachimuraDaniel Gafford
Anthony GillThomas Bryant
Isaiah ToddVernon Carey Jr.

NBA Trade: Porzingis macht die Wizards besser

Washington ist auf dem Papier erstmal besser geworden. In mittlerweile acht Saisons spielte Dinwiddie nur einmal über längere Zeit auf ähnlichem Niveau, wie es Porzingis seit 2016 macht, insofern der Lette gesund ist. Das war in Dinwiddies letzter Saison in Brooklyn, als er in 64 Spielen in 2019/20 20,6 Punkte und 6,8 Assists pro Spiel auflegte, seine Feldwurfquote von 41,5 Prozent war jedoch auch damals unterdurchschnittlich im Ligavergleich.

Die Wizards haben mit recht großer Sicherheit den besten Spieler im Trade erhalten und sind dabei auch noch überraschend den Vertrag von Bertans losgeworden, ohne Draftpicks abgeben zu müssen. Das ist ein Erfolg!

Dennoch scheinen die Wizards mit Porzingis in diesem Szenario erneut genau auf das Mittelfeld der Eastern Conference zuzusteuern, was über längere Zeit so schmerzhaft für eine Franchise und die dazugehörige Fanbase sein kann. Genau wie Dallas hat Washington durch den Deal wenig finanzielle Flexibilität erlangt, das Geld wurde nur anders verteilt.

Durch die Verletzung von Beal kurz vor der Deadline schien sich den Wizards die Möglichkeit aufzudrängen, einen Ausverkauf zu starten um einen Rebuild vorzubereiten, Washington trennte sich jedoch neben Dinwiddie und Bertans nur von Montrezl Harrell. Durch die Ankunft von Porzingis scheint alles auf eine Rückkehr von Beal hinauszulaufen, radikale Schritte bleiben vermutlich aus.