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NBA - 5 Fragen zum Blockbuster-Trade um James Harden und Ben Simmons: Happy Ends so weit das Auge reicht?

James Harden hat kurz vor der Trade Deadline doch seinen Willen bekommen und wurde zu den Sixers verfrachtet.
© twitter.com/sixers
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NBA: Wie sieht James Hardens Zukunft nach dem Trade aus?

Es lodert durchaus das Potenzial, dass das angesprochene Happy End für Morey ein Happy End für alle Beteiligten wird. Für Harden, der endlich aus Brooklyn raus und zu seinem alten Boss kommt. Für Simmons, der endlich aus Philly rauskommt. Für Embiid, der endlich einen Superstar an seine Seite bekommt. Für die Nets, die einen hervorragenden Verteidiger bekommen. Und für die gesamte NBA, dass die Simmons-Saga endlich vorbei ist.

Dieses Happy End birgt für Philadelphia allerdings Gefahren und davon gleich 270,4 Millionen. Das ist das Gehalt, das die Sixers ihrem neuen Co-Star wohl in den kommenden fünf Jahren zahlen müssen. Harden wird einem Bericht zufolge wohl seine Spieleroption für 2022/23 ziehen (47,4 Mio. Dollar) anschließend ist er berechtigt, eine Verlängerung über weitere vier Jahre und 223 Mio. Dollar zu unterschreiben.

Spielen wir dieses Szenario mal bis zum Ende durch, dann könnte Harden in seinem letzten Vertragsjahr im Alter von 37 Jahren knapp 60 Millionen Dollar verdienen. Das ist eine Menge Holz. Erst recht für jemanden, der aktuell die schwächsten Effizienzwerte seit seiner Rookie-Saison auflegt (57,6 Prozent True Shooting) und immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hat.

In seiner 13-jährigen Karriere in der NBA hat er bislang 36.667 Minuten - sowohl Regular Season als auch Playoffs - abgerissen, die zehntmeisten unter allen Aktiven. Zu Rockets-Zeiten trug er dabei meist eine enorme Last. Selbst in seiner Prime hat Harden in der Postseason nie komplett überzeugen können, weil er oftmals ausgelaugt war. Wie wird das in den kommenden Jahren werden, wenn er sich immer weiter von seinem Zenit entfernt?

Sein Shooting und sein Passing sollten Harden garantierten, dass er auf Jahre hinaus eine Gefahr in der Offense bleibt - allerdings hat er bereits in dieser Saison etwas abgebaut. Inwiefern das an den Umständen in Brooklyn und seiner Motivation lag, wird sich zeigen. Defensiv ist er aber schon jetzt mehr Last als Hilfe, das wird in Zukunft nicht besser werden.

Deshalb sah sich ESPNs Cap-Experte Bobby Marks am Donnerstag zu einer drastischen Einschätzung bezüglich Hardens potenzieller Vertragsverlängerung gezwungen: "In drei Jahren werden wir über Hardens Vertrag genauso sprechen wie wir es heute über den von Russell Westbrook oder John Wall tun. Der Vertrag wird der schlechteste Vertrag in der NBA-Geschichte!"

Die Sixers werden aber keine andere Wahl haben, als sich diesen Stein ans Bein zu binden. Ansonsten hätte Philly einen zu großen Preis bezahlt, wenn Harden 2023 wieder geht. Morey und die Sixers setzen alles darauf, dass dieses Risiko in naher Zukunft mit einer Championship belohnt wird.