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NBA Trade Deadline - Die spannendsten Trade-Kandidaten 2022: Königsmacher und die letzte Lakers-Chance

Christian Wood könnte die Houston Rockets womöglich schon bald wieder verlassen.
© getty

Genau zwei Wochen, bis zum 10. Februar, haben die 30 General Manager noch Zeit, ihr Team via Trade zu verstärken. Zu haben sind unzufriedene Stars, potenzielle Königsmacher und Veteranen im Career-Year. SPOX stellt die Namen vor, auf denen rund um die Trade Deadline der Fokus liegen wird.

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BEN SIMMONS (Philadelphia 76ers)

  • Position: Point Guard
  • Alter: 25
  • Vertrag: 4 Jahre und 146,6 Mio. Dollar / 33 Mio. in 2021/22
  • Potenzielle Interessenten: Hawks, Kings, Raptors, Pacers, Cavs, Spurs

Der größte und wichtigste Dominostein der diesjährigen Trade Deadline ist einer, auf den die NBA-Welt nun schon seit über einem halben Jahr wartet. Das Thema Ben Simmons wird der Dreh- und Angelpunkt dieser Deadline mit dem Potenzial, eine Lawine auszulösen - oder vorerst zum Rohrkrepierer zu werden.

Im Wirrwarr um den wechselwilligen Australier ist nur eine Sache glasklar: Sixers-Boss Daryl Morey verlangt als Gegenwert für den dreimaligen All-Star auch Monate nach dessen Trade-Forderung das schönste Tafelsilber seines Gegenübers plus Ochs und Esel noch dazu. Konkret heißt das: idealerweise so jemanden wie Damian Lillard oder Bradley Beal. Ein Top-30-Spieler sollte es schon sein, wobei sich Morey mittlerweile auch mit einem Top-40-Spieler zufriedengeben würde.

Davon gibt es per Definition aber eben nicht besonders viele und erst recht wenige, die auf dem Trade-Markt verfügbar sind. Ein Lillard beispielsweise, ohnehin noch für mehrere Wochen verletzungsbedingt außer Gefecht, scheint derzeit keinen Tapetenwechsel forcieren zu wollen, auch wenn die zukünftige Ausrichtung der Trail Blazers schwer zu durchschauen ist. Auch ein Beal, der sich laut übereinstimmenden Medienberichten weiterhin auf dem Sixers-Radar befindet, blieb den Wizards bislang treu, Washington will den Franchise-Star dem Vernehmen nach unbedingt behalten.

Was bleibt, sind Namen wie Pascal Siakam (Toronto Raptors) oder Domantas Sabonis (Indiana Pacers), die zwar laut The Athletic in Trade-Verhandlungen genannt wurden, aber Philly offenbar nicht sonderlich beeindruckten. Genauso wenig wie kolportierte Angebote der Hawks (um John Collins) oder der Kings. Immerhin vermeldete Bleacher Report zuletzt, dass Sacramento bereit sei, Tobias Harris in einem Deal mit aufzunehmen, Atlanta versuche dagegen, ein drittes Team für den üppigen Vertrag des Sixers-Forwards zu finden.

Ben Simmons: Trade oder kein Trade, die entscheidende Frage

Sollte es in den kommenden zwei Wochen zu einem Deal kommen, was das Simmons-Camp sicherlich präferieren würde, dann geht das wohl nur mit mehreren Teams und mehreren Star-Spielern, also in Form der angesprochenen Lawine, die die Liga durcheinanderwirbeln dürfte. Oder aber es passiert das Gleiche wie in den Vormonaten: nichts.

Denn die Optionen, um Moreys etwas übertriebene Erwartungen zu erfüllen, sind rar. Entsprechend war zuletzt zu hören, dass Philly sich bis zum Sommer gedulden könnte, um dann womöglich in einem Sign-and-Trade James Harden für Simmons an Land zu ziehen. Bei dieser "Androhung" eines Harden-Embiid-Superteams könnte es sich aber auch gut um den verzweifelten Versuch handeln, den Preis für Simmons mit eigens gestreuten Gerüchten hochzutreiben. Getreu dem Motto: Seht her, wir haben gute Optionen, wir stehen nicht unter Zugzwang.

Doch genau der sollte eigentlich da sein. Mit einer Entscheidung gegen einen sofortigen Simmons-Trade drohen die Sixers eine überragende Embiid-Saison zu verschwenden, auch wenn das der Center selbst anders sieht. Dessen Krankenakte ist jedoch bekannt, kann sich Philly da erlauben, einfach auf nächstes Jahr zu hoffen? Trotz des aktuell überragenden Levels, auf dem sich Embiid befindet, könnten die Sixers weitere Unterstützung gut gebrauchen, um im Osten wirklich anzugreifen - selbst, wenn kein All-Star für Simmons herausspringen sollte.

Eine klare Favoritenlage in der NBA, insbesondere im Osten, ist derzeit nicht auszumachen. Zwei Drittel der Nets-Big-Three sind verletzt oder ungeimpft, die Bucks befinden sich im Midseason-Blues (5-7 in den vergangenen zwölf Spielen), das Bulls-Lazarett wird immer größer. Es schreit förmlich nach einer perfekten Möglichkeit, um ein aktuell ungenutztes Asset wie Simmons zu nutzen, um den eigenen Kader um MVP-Kandidat Embiid noch stärker zu machen. Indem Morey einem unrealistischen Gegenwert hinterherjagt, könnte Philly diese Chance letztlich liegenlassen.