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NBA - Pro und Contra zum Streik von Sixers-Star Ben Simmons: Was glaubt er eigentlich, wer er ist?

Ben Simmons will mit seinem Streik offenbar einen Trade von den Sixers erzwingen.
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Contra: Was glaubt Ben Simmons, wer er ist?

Von Florian Regelmann

Ben Simmons steht bei den Philadelphia 76ers noch vier Jahre lang unter Vertrag und kassiert in dem Zeitraum 147 Millionen Dollar. Nochmal: 4 JAHRE, 147 MILLIONEN! Aber jetzt will er trotzdem die Arbeit verweigern. Schließlich ist er ja ein Megastar, meint, er kann sich eh alles erlauben und im Jahr 2021 leben wir ganz offensichtlich in einer Welt, in der das so läuft.

Punkt 1: Du bist überhaupt kein Megastar, Ben. Du bist ein sehr guter Basketballspieler, defensiv einer der Besten überhaupt, ein All-Star, aber dennoch nicht mal der beste Spieler in deinem eigenen Team. Der heißt schließlich Joel Embiid. Du hast übrigens auch noch keinen Titel gewonnen.

Punkt 2: Statt zu versuchen, sich auf die denkbar unprofessionellste und egoistischste Art und Weise zu einem anderen Team zu streiken, wäre Simmons eigentlich an einem Punkt in seiner Karriere angekommen, an dem er eine ehrliche Bestandsaufnahme mit sich selbst machen müsste. Eine Bestandsaufnahme, die zum Ergebnis hätte, dass Simmons zu einem der besten drei Spieler der gesamten NBA aufsteigen könnte, würde er seine Shooting-Probleme auch nur annähernd in den Griff bekommen.

Simmons' All-Around-Paket mit einem okayen Wurf wäre LeBron-artig. Das wäre aber natürlich der schwierigere Weg und ganz offensichtlich fehlt ihm dazu die Persönlichkeit. Wie viel einfacher ist es, die Schuld bei anderen zu suchen und zu hoffen, dass bei einem anderen Team plötzlich alles anders wird?

Ben Simmons: NBA-Boss Silver wird nicht tatenlos zuschauen

Simmons - und sein Camp - sollten außerdem aufpassen, dass sie sich nicht verzocken. Die Sixers sind auch ohne Simmons gut aufgestellt und ein sicheres Playoff-Team. Kein Championship-Team, klar, aber immer noch sehr konkurrenzfähig.

Dazu kommt mit Morey ein Verantwortlicher, der keine Angst davor haben wird, über Monate eine sehr hässliche Situation auszuhalten, solange nicht ein Angebot auf seinen Schreibtisch flattert, das seinen extrem hohen Erwartungen gerecht wird. Ob und wann das kommt? Offen. Mögliche Interessenten sollten sich auch durchaus die Frage stellen, ob Simmons bei aller sportlichen Qualität ein Spieler ist, für den man so viel abgeben will.

Auch Commissioner Adam Silver und die NBA werden nicht tatenlos zuschauen, wie im Endeffekt zum ersten Mal in der Geschichte ein hochbezahlter Angestellter seiner Pflicht nicht nachkommt und nicht zur Vorbereitung erscheint. So einen Präzedenzfall kann sich die Liga nicht erlauben.

Auch deshalb: Reiß dich zusammen, Ben.

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