NBA

NBA Playoffs - Wie aus den Phoenix Suns ein Finals-Team wurde: Chris Paul war nur die Kirsche

Paul, Ayton und Booker sind die Stars der Phoenix Suns.
© getty
Cookie-Einstellungen

Phoenix Suns: LeBrons Wegbegleiter hat eine Vision

Jones arbeitete zunächst im Hintergrund und war vor allem im Scouting involviert, eine Entscheidung, die sich lohnen sollte. Die Auswahl von Ayton an Position eins war zwar umstritten (unter anderem war da noch ein Luka Doncic zu haben), aber mit einem Trade, der Phoenix Mikal Bridges brachte, machten die Suns alles richtig. Es war ein Trade, der bereits die Handschrift von Jones trug.

Über Jahre hatte Phoenix nach Potenzial gedraftet, nun schwang das Pendel eher zu "fertigen" Spielern. "Du brauchst eine Vision", erklärte Jones seine Vorgehensweise. "Wir müssen kleine Schritte machen und darauf bauen, dass uns dies weiterbringt. Der Rest kommt dann von alleine."

Stück für Stück wurde der Kader mit solchen Spielern gefüllt. Von Ricky Rubio über Kelly Oubre Jr. über Dario Saric oder Aron Baynes. "Championship Habits" sollten in den Kader infiltriert werden. Hier die wichtigsten Moves von James Jones im Überblick, nachdem er im Oktober 2018 die Nachfolge für den glücklosen McDonough antrat:

  • Dezember 2018: Trevor Ariza wird für Kelly Oubre Jr. und Austin Rivers nach Washington getradet
  • Mai 2019: Nach der Entlassung von Igor Kokoskov wird Monty Williams neuer Head Coach
  • Juni 2019: Phoenix tradet T.J. Warren nach Indiana
  • Juni 2019: Phoenix tauscht den Pick Nummer 6 (Jarrett Culver) gegen 11 (Cameron Johnson) mit Minnesota und bekommt zudem Dario Saric
  • Juli 2019: Suns traden Josh Jackson und De'Anthony Melton für Jevon Carter und Kyle Korver (sofort entlassen)
  • Juli 2019: Phoenix holt Ricky Rubio und Frank Kaminsky via Free Agency
  • Juni 2020: Phoenix holt Free Agent Cameron Payne

Phoenix Suns: Die Bubble-Suns reißen das Ruder rum

Diese Transaktionen waren der Grundstein für das, was folgen sollte. Es war umstritten, als Phoenix eine Einladung für die Bubble erhielt, ESPNs Zahlen-Guru Kevin Pelton errechnete mit seinen Modellen, dass die Suns gerade einmal eine Chance von 0,1 Prozent hätten, um die Playoffs zu erreichen.

Die Zahlen sollten recht behalten, doch die Bubble-Suns wurden mit acht Siegen aus acht Spielen zu einer Feel-Good-Story in Disney World. Booker spielte wie ein Superstar, Payne erhob sich wie Phoenix aus der Asche. Trotz des abermaligen Verpassens der Playoffs herrschte wieder Optimismus, weil Jones' Vision sichtbar war.

Booker, Ayton, Bridges und in Teilen auch Johnson waren das junge Gerüst, nun machte es sich Jones zur Aufgabe, mit mehr Erfahrung das Team wieder in die Playoffs zu hieven.

Erst an dieser Stelle kam Chris Paul ins Spiel. Der Point God hatte ein durchschnittliches OKC-Team wider Erwarten in die Playoffs geführt und die klar favorisierten Houston Rockets zu einem Spiel 7 gezwungen, welches jedoch verloren ging. Die Uhr für Paul tickte, der Traum von einem Titel schien in weite Ferne zu rücken.

Phoenix Suns: Paul und Crowder schließen den Rebuild ab

Mit Oubre Jr. und Rubio hatten die Suns die Verträge, um Pauls massives Gehalt zu matchen, allerdings fragten sich viele auch, warum CP3 denn nach Phoenix wolle. Mit der Meisterschaft werden die Suns nichts zu tun haben, so der einstimmige Tenor. Dennoch brachte Paul vor allem eines, Respekt. Es zog weitere Free Agents wie Jae Crowder an, der für die Midlevel-Exception unterschrieb und eines der Schnäppchen der Offseason war.

Jener Crowder ist nun der einzige Spieler im Kader, der jemals in den Finals stand, er selbst bezeichnete sich kürzlich als "Genie", als er auf seine Entscheidung im November pro Phoenix angesprochen wurde. Paul und Crowder waren für die Suns die letzten Bausteine eines radikalen und auch ungewöhnlichen Wiederaufbaus, wie man ihn in der NBA äußerst selten sieht.

Die komplette CP3-Story überschattet das alles ein wenig, aber Fakt ist, dass Jones mit großen Teilen seiner Entscheidungen recht behielt. Über den Johnson-Pick inklusive des Tradens nach unten schüttelten viele den Kopf, gleiches galt für den Trade von Warren nach Indiana.

Phoenix Suns: Entscheidungen gegen den Konsens

Die Verpflichtung von Rubio wurde kritisch beäugt, obwohl der Spanier die jahrelange Point-Guard-Problematik in Teilen löste und letztlich auch einer der Trade-Chips war, um Paul in den Valley zu lotsen. Selbst der Paul-Trade war ob dessen Gehalts (41,4 Mio. plus Spieler-Option) nicht unumstritten, hat sich aber voll bezahlt gemacht.

Einzig die Wahl von Jalen Smith, der kaum das Feld sah, im Draft 2020 ist bisher schwer vertretbar, vor allem weil Tyrese Halliburton noch zu haben war. Ansonsten war die Handschrift von Jones und auch Williams über die Saison klar erkennbar. Phoenix war nicht das spektakulärste Team, sie sorgten nicht für die großen Schlagzeilen in der Regular Season, doch sie waren grundsolide an beiden Enden des Feldes - ohne eine glasklare Schwäche.

In einem Jahr, welches von Verletzungen bei jedem Team durchlöchert ist, war diese Homogenität ein absolutes Faustpfand und der Garant dafür, dass Phoenix dort steht, wo sie vor der Saison keiner erwartet hätte - in den NBA Finals.

NBA Finals: Die Termine der Serie

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsÜbertragung
17. Juli3 UhrSunsBucksDAZN
29. Juli3 UhrSunsBucksDAZN
312. Juli2 UhrBucksSunsDAZN
415. Juli3 UhrBucksSunsDAZN
5*18. Juli3 UhrSunsBucksDAZN
6*21. Juli3 UhrBucksSunsDAZN
7*23. Juli3 UhrSunsBucksDAZN

*falls erforderlich

Inhalt:
Artikel und Videos zum Thema