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NBA - Erkenntnisse zu Phoenix Suns vs. L.A. Clippers, Spiel 2: Die Mona Lisa der Last-Second-Plays

Die Clippers liegen erneut mit 0-2 zurück.
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Die Konter von Clippers-Coach Ty Lue gehen auf - fast

Für seine Fähigkeit, in einer Playoff-Serie Konter auszutüfteln, nennen sie in der Clippers-Kabine ihren Coach Tyronn Lue den Bill Belichick des Basketballs, verriet Beverley nach der Partie. Lue hat gegen die Mavericks in der ersten und gegen die Jazz in der zweiten Runde bewiesen, dass seine Anpassungen an den Gameplan oftmals fruchten. Das war teilweise auch in Spiel 2 der Fall.

Als wichtigstes Adjustment stellte sich die Hereinnahme von Patrick Beverley in die Starting Five heraus. Der 32-Jährige durfte erstmals seit Spiel 2 der Mavs-Serie wieder von Beginn an ran, teilweise fiel er in den vergangenen Wochen sogar komplett aus der Rotation, doch gegen Devin Booker machte er sich als Kettenhund verdient. Er verfolgte den in Spiel 1 noch überragenden Suns-Guard über jeden Screen und schenkte ihm kaum einen Zentimeter Freiraum.

Bestes Beispiel: Laut ESPN waren alle 10 Wurfversuche von Booker in der ersten Halbzeit "contested", also eng verteidigt. So kam er nie in seinen Rhythmus und verzeichnete nur 20 Punkte bei 5/16 aus dem Feld. "Unglaublich" habe Beverley seinen Job erledigt, so Lue. Auch in der Schlussphase war er mit einem gezogenen Offensiv-Foul - auch begünstigt durch gute schauspielerische Leistungen seitens Beverley - und einem erzwungenen Booker-Turnover in wichtigen Defensiv-Sequenzen zur Stelle.

Was sich allerdings nicht komplett bezahlt machte, war die Umstellung auf ein größeres Lineup mit Ivica Zubac. Denn die Clippers fanden keine Lösung für Ayton oder Cameron Payne. Dieses Mal war es der eigentliche Backup-Guard, der die Drop Coverage der gegnerischen Bigs mit Floatern oder hohen Abschlüssen übers Brett geschickt ausnutzte. Lange Zeit sah es so aus, als würde Spiel 2 als "Payne-Game" in die Geschichtsbücher eingehen, er erzielte ein Career-High von 29 Punkten. "Wir hatten keine Antwort auf Payne", gab auch Coach Lue zu. "Er ist den kompletten Abend über in die Zone gekommen. Seine Schnelligkeit hat uns wehgetan."

Wird Lue in Los Angeles also wieder vermehrt auf sein Small-Ball-Lineup zurückgreifen? Nicolas Batum sah in dieser Partie nur 16 Minuten, laut Lue die Folge einer Mischung aus Müdigkeit und dem Matchup. George dagegen meinte mit Verweis auf den knappen Ausgang der Partie, dass die Clippers keine großen Adjustments vornehmen, sondern einfach nur "smarter" spielen müssten. Außer es kommt tatsächlich CP3 zurück, dann wird sich Ty Lue wohl wieder etwas einfallen lassen müssen.

NBA - Die National Basketball Replay Association?

Die Fans in der Phoenix Suns Arena - die heißt wirklich so - bekamen überragende Unterhaltung geboten, einziger Wermutstropfen waren die zahlreichen Replay-Unterbrechungen, die das vierte Viertel extrem in die Länge zogen. Laut StatMuse dauerten die letzten 90 Sekunden der Partie ganze 33 Minuten in Echtzeit! In dieser Spanne gab es genauso viele Reviews wie Field Goals (5).

Das kam verständlicherweise nicht überall gut an, in den sozialen Medien war unter anderem von der "National Basketball Replay Association" und zahlreichen weiteren Unmutsbekundungen die Rede. Fakt ist, dass durch die Unterbrechungen kein Rhythmus oder Flow in den letzten Spielminuten möglich war, was letztlich aber nichts von der Dramatik nahm.

Einige Entscheidungen von Crew Chief Scott Foster sorgten allerdings auch trotz Reviews für Stöhnen bei den Fans oder auch ESPN-Analyst Jeff Van Gundy, der ohnehin kein Freund des Videobeweises ist. Apropos Foster: Die Teams von Chris Paul hatten elf Spiele in Folge verloren, an denen der Referee beteiligt war. Diese Serie ist immerhin vorbei, auch wenn - oder vielleicht auch gerade weil - CP3 nur vom Sofa aus zusah.

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