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NBA - Beobachtungen zum All-Star Game 2021: Glück im Unglück - Warum das Spiel fast zum Fiasko geworden wäre

Das All-Star Game hätte für die NBA leicht zum Fiasko werden können.
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All-Star Game 2021: Der Corona-Albtraum kam bedrohlich nahe

Die NBA ging mit der Austragung des All-Star Games inmitten einer globalen Pandemie ein großes Risiko ein - aus finanziellen Gründen. Das sorgte schon im Vorfeld für berechtigte Kritik von Seiten der Spieler und der Medien. Offensichtlich fehlte nicht viel und die ganze Idee wäre den Verantwortlichen um die Ohren geflogen.

Noch bevor Joel Embiid und Ben Simmons überhaupt einen Fuß auf das Parkett in Atlanta setzen konnten, saßen sie schon wieder im Privatflieger Richtung Heimat. Die beiden Sixers-Stars hatten sich beim gleichen Friseur für das All-Star Game schick machen lassen, der wurde kurz darauf positiv auf das Coronavirus getestet.

Der größte Kritikpunkt am All-Star Game neben der geklauten Pause für die Superstars war, warum die Liga all ihre Aushängeschilder aus dem ganzen Land während der Pandemie unbedingt an einem Ort vereinen muss. Es hätte nur eine Infektion, eine Unachtsamkeit eines Spielers, einmal Maske vergessen oder einen Friseurbesuch gebraucht und aus dem All-Star Game hätte ein NBA-Superspreader werden können.

Es war fahrlässig, die Spieler diesem erhöhten Risiko auszusetzen. Einerseits für das Produkt (man möge sich einmal zwei Wochen NBA-Basketball ohne die 24 besten Spieler der Liga vorstellen), andererseits - und viel wichtiger natürlich - für die Gesundheit der Spieler.

"Unsere Gesundheit und Sicherheit sollte an erster Stelle stehen. Ich persönlich bin mit dem All-Star Game nicht einverstanden, aber es ist, wie es ist", erneuerte George kurz vor der Partie seine Kritik an der Entscheidung der Liga.

Commissioner Adam Silver und das Ligabüro können von Glück sprechen, dass der Corona-Fall im Umfeld von Embiid und Simmons rechtzeitig entdeckt wurde. Beide hatten bei Bekanntwerden des Falls ihre Quarantäne im Hotelzimmer noch nicht beendet. Überhaupt dieses Risiko einzugehen, war aber unnötig.

Ein Wochenende voll Unterhaltung in nur einer Nacht

Die NBA kann sicherlich auch von Glück sprechen, dass knapp fünf Stunden Non-Stop-Unterhaltung von den Corona-Problemen ablenkten. Auch wenn die angesprochene Spannung beim All-Star Game fehlte, die Jungs auf dem Court sorgten mit einem Dreierregen oder krachenden Slams dafür, dass das Entertainment nicht zu kurz kam.

Selbst die Skills Challenge brachte mit dem frühen Ausscheiden der Favoriten Luka Doncic und Chris Paul eine gewisse Würze in den Abend, der Dreier-Contest war ohnehin spektakulär: angefangen mit den 31 Punkten in der ersten Runde von Curry bis hin zu dessen finalem Moneyball-Dreier, der dem Warriors-Star doch noch den Sieg brachte. Apropos es gibt keine schlechten Würfe mehr: Curry versenkte im Finale beide seiner tiefen Dreier für je 3 Punkte. Auch das verhalf ihm zu seiner Krone.

Selbst den Spielern schien es zu gefallen, dass alle All-Star Events in einer Nacht komprimiert waren. "Das war irgendwie cool", sagte zum Beispiel Curry, auch PG-13 bekannte sich als Fan des erzwungenen Formats. Einzig der Dunk Contest konnte mit den restlichen Events nicht mithalten.

Die No-Names lieferten einzelne Highlight-Dunks ab, doch im Großen und Ganzen wird dieser Wettbewerb wohl eher nicht in Erinnerung bleiben. Mehr noch als den anderen Events hat dem Dunk Contest sicherlich auch die Abwesenheit der Fans geschadet. So kam kaum Atmosphäre auf. "Das einzige, was gefehlt hat, war der Courtside-Vibe und die Energie, die auf das Feld übertragen wird", sagte auch Curry.

Highlights des All-Star Games: CP3 kann immer noch dunken!

Schon in der vorigen Ausgabe des All-Star Games überraschte CP3 mit einem Alley-Oop-Dunk - und er tat es erneut. Mit 35 Jahren und 305 Tagen gehörte er zu den eher betagten All-Stars, das hinderte ihn im zweiten Viertel allerdings nicht daran, seinen nächsten Slam aus der Luft zu fischen und durch die Reuse zu hämmern. Einen Alley-Oop hat man in einem "echten" Spiel von Paul übrigens noch nie gesehen.

Gleiches gilt für Curry, der gut zehn Sekunden zuvor einen Pass des Point Gods per Alley-Oop veredelt hatte. Und wiederum kurz zuvor hatte Lillard den Alley-Oop-Regen der drei Guards eingeleitet. "Wir haben darüber im Huddle gesprochen", erklärte Lillard später. "Das war das einzige, was choreographiert war, denn wir können das nur von einer Seite", so Curry.

Deutlich öfter begeisterten die beiden mit ihrem Shooting und in erster Linie den bereits angesprochen Half-Court-Shots. Bei Team Durant versuchte Zion Williamson mit mehreren Oops dagegenzuhalten, allerdings endeten ein paar davon auch mehr mit einem "Ups" und am Ring. Zudem verzeichneten auch LeBron und Giannis ein paar krachende Dunks.

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