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NBA Roundup: Jayson Tatum mit Gamewinner gegen Bucks, Giannis zeigt Nerven - Sixers trotzen Russell Westbrook

Von SPOX
Jayson Tatum traf gegen die Milwaukee Bucks 0,4 Sekunden vor dem Ende den Gamewinner.
© getty
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Die Sixers tun sich gegen Washington lange schwer, auch weil Russell Westbrook seinem neuen Team sofort den Stempel aufdrückt. Boston und Milwaukee liefern sich ein heißes Duell, in dem Tatum den Gamewinner trifft und Antetokounmpo an der Freiwurflinie Nerven zeigt.

Philadelphia 76ers (1-0) - Washington Wizards (0-1) 113:107

  • Überzeugend war es nicht, aber die Sixers werden den ersten Saisonsieg dankend mitnehmen. Joel Embiid war am Ende von den Wizards nicht mehr aufzuhalten, der Kameruner erzielte 15 seiner 29 Punkte in den letzten zwölf Minuten und sorgte dafür, dass ein zweistelliger Rückstand noch umgebogen werden konnte.
  • So verlief das Debüt für Russell Westbrook bei den Wizards unglücklich, auch wenn der Point Guard als sechster Spieler aller Zeiten in seinem ersten Spiel für ein neues Team gleich ein Triple-Double auflegte. Es war die klassische Westbrook-Statline mit 21 Punkten (9/22 FG), 11 Rebounds, 15 Assists sowie 6 Ballverlusten zudem schickte Russ Ben Simmons mit einem Crossover auf die Bretter.
  • Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Wizards um Längen besser sind als im Vorjahr. Bradley Beal legte 31 Zähler auf, Davis Bertans steuerte 14 Punkte (4/6 Dreier) von der Bank kommend bei. Der Lette spielte mit einem Minutenlimit (20), weil er noch Trainingsrückstand hatte.
  • Aufgrund des Minutenlimits von Bertans und der Verletzung von Rui Hachimura (Knie) durfte Isaac Bonga etwas überraschend für die Wizards starten. Der frühere Frankfurter machte seine Sache richtig gut und wurde am Ende mit Crunchtime-Minuten belohnt. Diese nutzte Bonga immerhin zu 5 Punkten (2/3 FG) sowie 3 Rebounds, je 2 Assists und Steals. Positiv: Sein Eckendreier fiel. Kollege Moritz Wagner durfte dagegen nur 6 Minuten in Halbzeit eins ran und kam auf 4 Punkte (2/2 FG), 2 Rebounds, 1 Assist und gleich 3 Fouls.
  • Bei den Sixers kam Simmons nach einer schwachen ersten Halbzeit noch auf 16 Punkte (7/12 FG), 9 Rebounds und 7 Assists, Shake Milton steuerte 19 Zähler zum Sieg bei. Seth Curry verbuchte in seinem ersten Sixers-Spiel 13 Punkte.

Boston Celtics (1-0) - Milwaukee Bucks (0-1) 122:121

  • Was für ein wildes Ende im TD Garden. Mit einem Punkt Rückstand hatten die Celtics noch einmal den Ball und Jayson Tatum dribbelte gegen Giannis Antetokounmpo die Uhr herunter, bevor er einen Stepback-Dreier über den MVP mit Brett verwandelte. Das Problem: Es waren noch 0,4 Sekunden zu spielen. Die Bucks suchten nach einer Auszeit den Griechen per Lob und der wurde tatsächlich von Tristan Thompson gefoult. Antetokounmpo traf den ersten Versuch, der zweite war aber zu kurz, wodurch die Celtics das Feld als Sieger verließen.
  • Zuvor hatte der Grieche seine Farben wieder ins Spiel gebracht, 18 seiner 35 Punkte (13/26 FG, 13 Rebounds) erzielte Antetokounmpo im Schlussabschnitt, sodass der 17-Punkte-Vorsprung der Celtics binnen weniger Minuten aufgebraucht war. Neben Giannis konnten auch Khris Middleton (27, 14 Boards, 8 Assists) und Neuzugang Jrue Holiday (25, 10/16 FG) überzeugen, die Bank war jedoch mit nur 12 Zählern ein großes Problem.
  • Das Fehlen von D.J. Augustin (Wade) machte sich hier bemerkbar, während auf der Gegenseite Jeff Teague (19) die Second Unit anführte. Der Veteran traf alle seine vier Dreier und hat damit inklusive Preseason noch keinen Distanzwurf danebengesetzt (9/9).
  • Coach Brad Stevens überraschte derweil mit der Entscheidung Daniel Theis und Thompson nebeneinander zu starten. Der Deutsche startete mit zwei Dreiern im ersten Viertel stark, kühlte danach aber ab. Am Ende standen 10 Zähler (4/8 FG), 3 Rebounds und 3 Assists für den deutschen Nationalspieler zu Buche, Thompson legte 12 und 8 auf.
  • Die überragenden Spieler der Celtics hörten aber auf die Namen Tatum und Jaylen Brown. Auch wenn Tatum nach dem Spiel behauptete, dass er furchtbar gespielt habe, wurden in 33 Minuten 30 Punkte (12/28 FG) im Boxscore notiert. Getoppt wurde dies von Forward-Kollege Brown, der 33 Zähler erzielte. Das große Plus der Celtics war aber, dass man sich nur 7 Ballverluste leistete, bei den Bucks waren es 16, was Boston in 19 Zähler ummünzte.

Toronto Raptors (0-1) - New Orleans Pelicans (1-0) 99:113

  • Die Raptors haben ihre Premiere in Tampa, Florida, verpatzt und unterlagen aufgrund einer schwachen zweiten Halbzeit. In den zweiten 24 Minuten trafen die Raptors gerade einmal 3 von 22 Dreiern und erzielten insgesamt nur 42 Punkte. Auf der anderen Seite erzielte Brandon Ingram im gleichen Zeitraum 19 seiner 24 Punkte, dazu legte der Forward auch noch 9 Rebounds und 11 Assists (Einstellung Karriere-Bestwert) auf.
  • Die Pelicans brauchten einige Zeit, um sich an die bissige Defense der Raptors zu gewöhnen, die wie gewohnt zahlreiche Ballverluste forcierte (insgesamt 27). Das bekam vor allem Zion Williamson (15, 7/9 FG, 10 Rebounds und dieser Monsterblock) zu spüren, der Top-Pick von 2019 wurde beständig gedoppelt und produzierte so 6 Turnover.
  • Trotz der vielen Ballverluste war es am Ende ein souveräner Sieg, weil man als Team fast 53 Prozent aus dem Feld traf und obendrein 19 von 42 Dreier (45 Prozent) versenkte. Das meiste Zielwasser hatte J.J. Redick (23) getrunken, der Oldie netzte sechs seiner elf Triples. Auch Lonzo Balls (16, 4/8 Dreier) Wurf sah verbessert aus, Eric Bledsoe (18, 4/8 3FG) fügte sich nahtlos ein.
  • Toronto führte zwar in Halbzeit eins bereits mit 11 Zählern, aber wie befürchtet war das Scoring ein Problem. Pascal Siakam (20) und Kyle Lowry (18, 10 Assists) zeigten Normalform, ansonsten machte aber nur Chris Boucher (12, 6/8 FG) etwas Hoffnung. Fred VanVleet (9, 3/12 FG) fand dagegen nie seinen Touch, gleiches galt für Sixth Man Norman Powell (12, 2/11 FG). Ebenfalls bedenklich: Lowry und Siakam spielten fast 39 Minuten, nur acht Spieler durften mehr als 6 Minuten ran. Die Rotation von Coach Nick Nurse war also einmal mehr verdammt kurz.
  • Durch die Niederlage haben die Raptors erstmals seit über sieben Jahren keine positive Bilanz mehr vorzuweisen, eine beeindruckende Serie ging damit zu Ende.