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NBA - 5 Fragen zu den Denver Nuggets nach dem Playoff-Aus: Ein Hauch von Golden State

Jamal Murray und Nikola Jokic sind die Stars der Denver Nuggets.
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Ist Jamal Murray wirklich der Superstar, der er in den Playoffs war?

Das war mal eine Coming-Out-Party! Noch zu Beginn des Restarts machten Murray Kniebeschwerden zu schaffen, in den Playoffs folgte der Durchbruch. Der Kanadier führt die Playoffs in Minuten (753), Punkten (504), Würfen (368), Field Goals (186) und versuchten sowie verwandelten Dreiern (62/137) an.

Murray war der Marathon-Mann dieser Postseason und dürfte nun stets in einem Atemzug mit Jokic genannt werden. Auch der Serbe war nach der Serie gegen die Lakers voll des Lobes: "Er war unglaublich. Er war unser Anführer in diesen Playoffs, obwohl er angeschlagen in die Bubble kam. Er ist ein echter Kämpfer und hat unglaublichen Basketball gespielt."

Was Murray in Florida auszeichnete, war sein beinahe unheimliches Shot-Making, der Point Guard war nicht selten der Rettungsanker für sein Team, vor allem in einigen engen Schlussphasen. Pullup-Dreier aus dem Dribbling in das Gesicht des Gegners, spektakuläre Korbleger a la Michael Jordan - kein Wurf schien für Murray in dieser Postseason zu schwer.

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Denver Nuggets: Jamal Murray war noch nie All-Star

Absehbar war dies nur bedingt. In den vergangenen Playoffs deutete "Blue Arrow" immer mal wieder an, dass er zumindest die zweite Option bei einem Contender sein kann. Während der Regular Season stagnierte Murray jedoch und spielte völlig zurecht keine Rolle, als es um die begehrten All-Star-Nominierungen ging. Guards wie Donovan Mitchell oder Devin Booker erhielten stattdessen den Vorzug.

In den Monaten vor den Playoffs gab es durchaus berechtige Diskussionen, ob die Nuggets im Sommer 2019 nicht einen Fehler machten, als sie Murray vorzeitig die maximale Rookie Extension auf den Tisch legten (5 Jahre, 158 Millionen Dollar). Diese tritt in der kommenden Saison in Kraft und wenn Murray sein Playoff-Niveau halten kann, ist der Vertrag mitnichten ein Albatros.

Allerdings: Jeder NBA-Spieler kann mal einen oder zwei heiße Monate haben. Ein 50/45/90-Split wie in den Playoffs wird sicherlich nicht zur Gewohnheit werden, die Wahrheit liegt vermutlich wie so oft in der Mitte. Murray startete in seiner Karriere unerklärlicherweise fast immer langsam in die Saison und fing erst später Feuer.

Wenn er dann in Form ist, muss Murray inzwischen zu den besten Guards der Liga gezählt werden, der durchaus auch am All-NBA-Niveau kratzt. Doch zunächst dürfte für den Kanadier das erste All-Star Game anstehen, das muss das persönliche Minimalziel für einen der besten Spieler der Bubble für die kommende Saison sein.