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NBA - Der Offseason Outlook der Phoenix Suns: Ab in den Urlaub

Von SPOX
Devin Booker, Deandre Ayton und Mikal Bridges sind drei Herzstücke der Phoenix Suns.
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Die Phoenix Suns waren das beste Team der Seeding Games und holten acht Siege in Folge - trotzdem sind sie nun ausgeschieden. SPOX blickt auf die Saison und die nun anstehende Offseason für das Team aus Arizona.

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Viel bitterer hätte es kaum laufen können. Phoenix reiste ohne Erwartungen nach Orlando, nur um dann acht Spiele in Folge zu gewinnen und wie entfesselt aufzutreten - doch dann fehlte letztendlich nur der winzigste Funken. Da die Grizzlies den direkten Vergleich im Lauf der Saison gewonnen hatten, zogen sie mit der identischen Bilanz ins Play-In-Turnier, während den Suns nur - wieder einmal - ein verfrühter Urlaub blieb. "Wir haben uns den Respekt der Liga verdient", lobte Head Coach Monty Williams dennoch, und er hatte recht.

Phoenix Suns 2019/20: So lief die Saison

Lange, bevor sie zur verhinderten Bubble-Cinderella wurden, überraschten die Suns in dieser Saison schon einmal - und zwar in den ersten Saisonwochen. Nach einer weitestgehend belächelten Offseason startete Phoenix stark (7-4), dann folgten aber sechs Niederlagen aus den nächsten sieben Spielen und in der Folge bekamen die Suns im Lauf der Spielzeit keine Konstanz mehr in ihr Spiel.

Deandre Ayton verpasste 25 Spiele aufgrund einer Substanzmissbrauch-Sperre, dazu kamen nicht selten Verletzungsprobleme bei den Veteranen des Teams, Aron Baynes etwa fehlte genau wie Kelly Oubre auch bei den Seeding Games (der Australier stand gegen Dallas erstmals im Kader). Bis zu den Seeding Games waren die drei Spiele, die Phoenix in den ersten zwei Saisonwochen am Stück holte, tatsächlich ihre längste Siegesserie.

Dennoch gab es viel Positives zu vermelden. Devin Booker wurde erstmals All-Star, Phoenix war nach den Lakers das Team, das im Vergleich zur Vorsaison das höchste Plus an Siegen verzeichnete. Rund um Booker und den stark verbesserten Ayton schien sich zudem erstmals seit Jahren wieder ein echter Kern bei den Suns zu formen.

Phoenix Suns: Die Offseason-Fragen

Welchen Pick haben die Suns?

Da für die Suns wie für alle beim Restart beteiligten Teams die Tabelle von Mitte März gilt, wenn es um die Lottery geht, könnten sie trotz ihres haarscharfen Verpassens der Playoffs noch einen richtig guten Pick erhalten. Phoenix hatte die zehntmeisten Loskugeln, damit haben sie immerhin eine 13,9-prozentige Chance auf einen Top-4-Pick sowie eine 3-prozentige Chance auf Platz 1.

Den Zweitrundenpick müssen sie an Memphis abgeben, in der ersten Runde dürfte Phoenix aber ein gutes Talent draften können. Allerdings ist ihre Bilanz hier in den letzten Jahren nicht makellos: Booker war an Position 13 ein Steal, mit Dragan Bender, Josh Jackson und Marquese Chriss zog man allerdings auch drei Flops in der Lottery.

Wird Dario Saric gehalten?

Was die eigenen Spieler angeht, ist vor allem Saric interessant: Der Kroate wird Restricted Free Agent, seine Saison war lange Zeit eher durchwachsen, zumal ihn Phoenix in eine Stretch-4-Rolle presste, die seinen Stärken nicht wirklich entgegenkam. In Disney World allerdings gehörte Saric zu den stärksten Suns (14,8 Punkte bei 57,4 Prozent aus dem Feld).

Sein Wert dürfte sich dadurch wieder gesteigert haben. So oder so dürfte Saric aber nicht der teuerste Spieler werden; er kann zwar vieles, ein etwas stabilerer Distanzwurf würde ihn jedoch noch um einiges wertvoller machen. Ein Jahresgehalt oberhalb der Midlevel Exception (projiziert auf 9,8 Mio. Dollar) wäre überraschend.

Braucht Phoenix Aron Baynes?

Der Australier startete überragend in die Saison, profitierte dabei aber natürlich auch vom Ayton-Ausfall. Als Starter traf er im Oktober und November deutlich über 40 Prozent von der Dreierlinie, bevor er wieder auf dem Boden der Tatsachen ankam. Trotzdem ist Baynes als Defensiv-Anker und mittlerweile legitimer Floor-Spacer fraglos ein wertvoller Spieler, wenn er gesund ist.

Das "Problem": Phoenix hat ja Ayton. Der Nr.1-Pick von 2018 muss auf der Fünf starten, obwohl er teilweise noch etwas softe Tendenzen im Spiel hat. Seine Defense ist dennoch schon mehr als signifikant besser geworden. Baynes ist aktuell zwar der bessere Verteidiger und wäre ein Luxus als Backup, es ist aber fraglich, ob Phoenix ihn angemessen bezahlen kann.

Aron Baynes stand den Phoenix Suns in der Bubble nicht zur Verfügung.
© getty
Aron Baynes stand den Phoenix Suns in der Bubble nicht zur Verfügung.

Welche Deals sind sonst noch möglich?

  • Restricted Free Agents: Saric, Jevon Carter
  • Unrestricted Free Agent: Baynes
  • Team-Optionen: Cameron Payne (2 Mio.), Frank Kaminsky (5), Cheick Diallo (1,8)
  • Gehälter 2020/21: 93,7 Mio. Dollar inkl. Optionen (Salary Cap 19/20: 109,1 Mio.)

Phoenix hat den Luxus, dass ihre derzeit wichtigsten Spieler alle noch mindestens ein Jahr bei ihnen unter Vertrag stehen. An diesem Kern dürfte sich vorerst auch nicht viel ändern. Carter ist allerdings noch ein interessanter Spieler: In dieser Saison verdiente der defensivstarke Point Guard nur 1,4 Mio. Dollar und avancierte zu einem Publikumsliebling, nun winkt ihm eine Gehaltserhöhung - ob in Phoenix oder anderswo.

Diese Spieler stehen kommende Saison unter Vertrag

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Ricky RubioDevin BookerKelly OubreFrank KaminskyDeandre Ayton
Ty Jerome Mikal BridgesCheick Diallo
Elie Okobo Cameron Johnson
Jalen Lecque
Cameron Payne

kursiv=Team-Option

Ausblick: So geht es für die Suns 2020/21 weiter

Booker hat erstmals in seiner Karriere etwas Erfolg gekostet. Das sollte den Superstar weiter anstacheln - zumal er ohnehin seit Jahren besser wird. Erstmals hatte er zuletzt ein Team um sich herum, das wirklich zu ihm passte und eine Perspektive hat. Das wird auch in der kommenden Saison der Fall sein, weshalb der nächste Schritt nun eigentlich Pflicht ist.

Phoenix hat das Talent, um nicht nur um die Playoffs mitzuspielen, sondern sie zu erreichen. Dafür muss die Defense besser werden. Obwohl die Seeding Games das Rating noch massiv geschönt haben, landeten die Suns hier nur auf Rang 17. Es ist mehr drin. Das sollte nun allerdings auch allen in Phoenix klar sein - nicht zuletzt Booker, der zuvor wohl noch nie auf diesem Niveau verteidigte.

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