Nach elf Niederlagen am Stück gegen die Cavs konnte Atlanta erstmals wieder einen Erfolg gegen das Team von LeBron James einfahren. In der Neuauflage der Eastern Conference Semifinals war Dennis Schröder mit einem Career High (28 Punkte) der Garant für den Erfolg.
Lange dominierte Atlanta die Partie, doch Cleveland kam angeführt von LeBron James (23 Punkte, 16 im dritten Viertel) zurück in die Partie. Unterstützung hatte er erneut von Kevin Love (24 Punkte, 12 Rebounds) und Kyrie Irving (29 Zähler, 11/27 FG).
Bei den Hawks überzeugte neben Schröder Paul Millsap (21 Zähler), der in der Crunchtime zudem einen wichtigen Korb erzielte. Kent Bazemore hatte einen guten Shooting-Abend (25 Punkte, 8/13 FG) und machte mit einem Jumper aus der Ecke den Deckel auf die Partie. Dwight Howard dominierte die Zone und überzeugte vor allem in der Defensive (7 Punkte, 17 Rebounds, 3 Blocks).
Die Reaktionen:
Kent Bazemore (Hawks): "Die Cavs sind der Maßstab im Osten und den ersten Test haben wir mit Bravour bestanden. Zwei Jahre haben sie uns vorgeführt. Das ist einer der größten Siege seit ich in Atlanta bin."
Mike Budenholzer (Head Coach Hawks): "Unsere Defense in der ersten Halbzeit hat uns Mut gemacht. Danach konnten wir ihr Comeback verhindern."
LeBron James (Cavs): "Es war ein komisches Spiel, aber man muss sie loben. Sie haben eine fantastische Partie gemacht."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Keine Überraschungen gab es bei den Cavs. Der Champion startete mit Kyrie Irving, J.R. Smith, LeBron James, Kevin Love und Tristan Thompson. Bei den Hawks gab es dagegen eine Veränderung im Lineup. Kyle Korver blieb wegen der Geburt seines Kinds in Atlanta. Dafür startete Thabo Sefolosha. Die erste Fünf komplettierten Dennis Schröder, Kent Bazemore, Paul Millsap und Dwight Howard.
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1. Viertel: Das Spiel startete gemächlich, speziell die Hawks leisteten sich einige frühe Turnover, doch Distanzwürfe von Schröder und Bazemore gaben ein wenig Sicherheit. Nach fünf Minuten musste Howard in die Kabine mit einer Verletzung am Mund. Wenige Sekunden später sorgte Ersatz Mike Muscala mit einem spektulären Putback für das erste Highlight, auch wenn der Center im Anschluss behandelt werden musste. Bei den Cavs war noch einiges an Sand im Getriebe, auch wenn das Ball Movement besser wurde. 20:20.
2. Viertel: 14 Minuten waren gespielt und beide Teams hatten zusammen bereits elf Turnover auf dem Konto. Shumpert brachte die Cavs per Dreier und Fast Break mit fünf Punkten in Front. Schröder hatte derweil seine ersten vier Würfe für elf Punkte alle versenkt. Die Offense der Cavs stockte weiter, während Schröder Howard mit einem Alley Oop fand. James scorte 2:30 Minuten vor dem Ende im fünften Versuch sein erstes Field Goal per Jumper. Doch die Hawks kamen ins Rollen und trafen ihre Würfe, während bei Cleveland ein Dreier nach dem nächsten auf den Ring klatschte (2/14 Dreier). 53:42 Atlanta.
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3. Viertel: Schröder machte weiter ein starkes Spiel und schloss zwei Drives erfolgreich ab. Howard pflückte derweil Rebound um Rebound am defensiven Brett. Der Vorsprung wuchs auf 18 Zähler an. Dann leistete sich Schröder jedoch zwei leichte Ballverluste, ein And-One und ein Dreier von LeBron waren die Folge. Die Hawks wurden immer nervöser, insgesamt war es ein 15:3-Run. Im Anschluss stabilisierten die Hawks ihre Offense ein wenig und spielten einige offene Triples heraus. Shumpert foulte kurz vor der Sirene Bazemore beim Dreier, der alle versenkte. Dennoch: 16 Zähler von James machten die Partie wieder spannend. 84:79 Hawks.
4. Viertel: Mit James auf der Bank lief es wieder für Atlanta. Ein Dreier von Millsap sorgte erneut für eine 13-Punkte-Führung. Doch der Champion schlug mit sechs Punkten von Irivng zurück. Die Hawks hatten wieder Probleme beim Punkten, hatten aber Glück, da die Cavs offene Dreier von Love und Frye nicht im Korb unterbrigen konnten. Dennoch blieb es knapp, Schröder erhöhte per Drive und Dreier erneut. Knapp eine Minute vor dem Ende verkürzte LeBron auf drei, doch Millsap hatte per Runner die Antwort. Love holte noch mal ein And-One, doch Bazemore tütete den Erfolg mit einem Jumper aus der Ecke ein. Die Hawks gewannen mit 110:106.
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Der Star des Spiels: Dennis Schröder. Der Braunschweiger zeigte ein starkes Spiel und taute nach einigen schwachen Momenten in der Crunchtime wieder auf. Gute Drives zum Korb und ein sicherer Wurf von draußen halfen den Hawks, als sie Probleme beim Scoring hatten (28 Punkte, 10/16 FG). Trotz überschaubarer Assistzahlen (6) aber immer mit gutem Auge für die Mitspieler, speziell für Howard, der ein ähnlich starkes Spiel ablieferte. Ärgerlich: Einige Anspiele waren zu schlampig und mündeten in Ballverlusten.
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Der Flop des Spiels: J.R. Smith. 2/13 FG. Diese Zahl sagte ziemlich viel über den Abend von Smith. Wie eigentlich das komplette Team der Cavaliers mit einem gebrauchten Abend von Downtown (2/10 Dreier), obwohl viele Versuche durchaus frei waren. Auch defensiv gegen Bazemore mit einigen eklatanten Schwächen. Auch schwach: Tristan Thompson.
Das fiel auf:
- Die Cavs verließen sich in der ersten Halbzeit viel zu sehr auf ihren Dreier, der vor allem im zweiten Viertel nicht fallen wollte und suchten zu selten den Weg zum Korb. Erst im dritten Abschnitt suchte Cleveland - angeführt von James - den Abschluss in Korbnähe, spätestens dann, als Howard auf der Bank Platz nahm.
- Mit Dwight Howard haben die Hawks in diesem Jahr eine völlig neue Dimension in ihrem Spiel. Man konnte den Respekt der Cavs vor dem Big Man in der Zone förmlich spüren. Zeigte oft gute Help Defense, nicht zuletzt gegen James, den er einmal ordentlich abräumte und auch später in der Isolation gut verteidigte. Doch auch seine Postmoves, die er vereinzelt zeigte, sahen besser aus, als die Jahre zuvor.
- Die Antwort von den Cavs auf Howard hieß Channing Frye. Tristan Thompson war im vierten Viertel nicht mehr auf dem Feld. So wurde der Center der Hawks bis an die Dreierlinie gezogen und war somit in der Zone nicht mehr präsent. Budenholzer reagierte Mitte des Schlussviertels mit dem Wechsel zu Mike Muscala.
- Die Reboundarbeit war nach der Pause bei den Cavs deutlich besser. Des Weiteren wurde schneller umgeschaltet, wodurch viele einfache Punkte generiert wurden, die der Garant für den Weg zurück in die Partie waren. Dennoch waren die Hawks an den Brettern über das Spiel dominanter (50:39)
- Das Pick-and-Roll zwischen Schröder und Howard funktionierte wieder sehr gut. Cleveland fand lange kein Mittel gegen das dynamische Duo der Hawks. Vor allem Kevin Love sollte so oft wie möglich involviert werden, dessen Schwächen dabei auch zu Tage kamen.
- Was den Hawks weh tat, waren die vielen vermeidbaren Ballverluste, wohingegen die Cavs in dieser Kategorie einen guten Job machten. Speziell im dritten Viertel brachten die Turnover der Hawks den Champion wieder ins Spiel. (19:6 Turnover)