Milwaukee Bucks (26-37) - Oklahoma City Thunder (43-20) 96:104 (BOXSCORE)
Zehn Pleiten haben die Thunder schon auf dem Konto, wenn sie mit einer Führung ins letzte Viertel gehen. Trauriger Minusrekord der Liga zusammen mit den Sixers. Aber um das möglich zu machen, muss man erst einmal führen. Das klappte gegen die Bucks sofort, dank eines brutal starken ersten Viertels, in dem man den Bucks überhaupt keine guten Würfe ermöglichte und Russell Westbrook und Kevin Durant ihre Mitspieler einsetzten. Resultat: Nur 3 von 23 warfen die Gastgeber im ersten Viertel - und waren prompt mit 20 Punkten hinten.
Von da an arbeitete sich das junge Team von Coach Jason Kidd gleich mehrfach wieder etwas näher heran, bedingt durch ihrerseits lange Arme in der Defense und mehrfache Highlight-Plays von Giannis Antetokounmpo, dem ein Triple-Double (26 Punkte, 12 Rebounds, 10 Dimes) gelang. Auf 12 verkürzte man im zweiten Viertel, doch nach einem Triple von Westbrook fehlten 18 Minuten vor dem Ende wieder 21 Punkte. Zu oft foulten die Bucks gegen den Jumper, zu selten fiel der Wurf von Downtown (3 von 19 Dreier).
Aber die Thunder sollten noch einmal einbrechen. Vor allem Khris Middleton (18 Punkte) lief plötzlich heiß, es boten sich einige Fastbreak-Möglichkeiten, und im Schlussviertel waren es dann plötzlich nur noch 2 Punkte Rückstand - die Fans tobten. Diesmal allerdings ließen sich die Gäste nicht aus der Ruhe bringen. Angeführt von Durant, der 32 Punkte, 12 Rebounds und 8 Assists auflegte, baute man den Vorsprung methodisch wieder aus und hatte das Spiel in der Schlussphase im Griff.
Westbrook nahm insgesamt nur sieben Würfe, machte aber ebenfalls ein Triple-Double (15, 11 und 10) perfekt. Keine perfekte Leistung von OKC, gerade ob der 21 Turnover - aber auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Das meinte auch Durant, der offenbarte: "Wir hatten einige schlechte Momente, aber die meiste Zeit war es solide. Sie haben nichts geschenkt bekommen."
Los Angeles Lakers (13-51) - Golden State Warriors (55-6) 112:95 (BOXSCORE)
Die Zuschauer trauten ihren Augen nicht im Staples Center: Das war doch das beste Team der NBA, das gegen die Lakers vorspielte. Der amtierende Champion, das beste Team aus der Distanz, angeführt von MVP und Meisterschütze Stephen Curry. Aber an diesem Abend waren sie schlicht und ergreifend eiskalt. War es die Nacht zuvor in Los Angeles, gepaart mit dem frühen Tip-Off? Hatte man diesen Gegner unterschätzt? Oder war es einfach nur einer dieser Abende, an dem nichts geht?
Vielleicht eine Mischung aus allen diesen Dingen. Turnover zum Beispiel, gleich 20 an der Zahl. Aber so schnell wird man einen Abend nicht wieder erleben, an dem Stephen Curry (18 Punkte) und Klay Thompson (15) zusammen 1/18 von der Dreierlinie treffen. Und ihre Teamkollegen ihrerseits mit 3/12 nicht viel besser. Oder sich Lakers-Backup Marcelo Huertas (10 Punkte, 9 Assists) in einen zweiten Steve Nash verwandelt und mit Layups, Touch-Pässen und Alley-Oops glänzt.
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Nach ausgeglichenem ersten Viertel legten die Lakers im zweiten Abschnitt plötzlich 38 Punkte auf, vor allem das Backcourt-Duo aus Jordan Clarkson und D'Angelo Russell war in den ersten 24 Minuten nicht zu bremsen (31 Punkte). Als man im dritten Viertel mit 14 führte, grinste sogar Jack Nicholson auf seinem Stammplatz. Und trotzdem rechneten irgendwie alle mit dem Warriors-Comeback. Als etwa Currys Verzweiflungswurf vor der Sirene bei Leandro Barbosa landete und der auf 73:84 verkürzte.
Aber es sollte nicht sein. Ein Dreier nach dem anderen landete am Ring, und auf der Gegenseite knüppelten Nick Young und Konsorten ihre Versuche von Downtown rein, griffen sich die Rebounds und hatten einfach Spaß. Da saß Kobe Bryant schon längst mit heftig bandagierter Schulter auf der Bank, die Sneaker an einen jungen Fan verschenkt. Er machte in seinem letzten Duell mit den Dubs 12 Punkte in 24 Minuten Spielzeit - und freute sich über den Sieg. Vielmehr noch unterstützte er aber sein Team auch mental. "Kobe hat uns das ganze Spiel über von der Seitenlinie gecoacht. Er hat gesagt, dass wir am Drücker bleiben müssen und nicht abwarten dürfen. Das hat geklappt", freute sich Rookie Russell.
Auf 20 Punkte schwoll der Vorsprung an, dann hatte Steve Kerr genug gesehen und nahm seine Starter runter. Eine mehr als überraschende Niederlage auf der Jagd nach den 73 Saison-Siegen. Das sah auch Kerr so, der meinte: "Wir haben bekommen, was wir verdient haben. Wenn der Ball nicht reingeht, musst du mit Energie, Defensive und Härte gewinnen. Wir hatten heute nichts davon."
Memphis Grizzlies (37-25) - Phoenix Suns (17-46) 100:109 (BOXSCORE)
Was für ein verdrehter Sonntag in der NBA. Die Lakers waren nicht das einzige Team, das einen absoluten Überraschungserfolg einfuhr. Auch die Suns kämpften sich gegen Memphis zum sensationellen Erfolg. Dabei waren die Grizzlies nach fünf Siegen aus den letzten sechs Spielen eigentlich gut drauf, doch gegen Phoenix lief nur wenig zusammen.
Gerade das Shooting bereitete Memphis große Probleme. Die Grizzlies trafen gerade einmal 40 Prozent ihrer Feldwürfe. Aus der Starting Five konnten nur Mike Conley (22 Punkte, 7/13 FG) und Matt Barnes (17 Punkte, 6/11 FG) überzeugen, ansonsten blieben gerade die Starter beim Team von Dave Joerger blass. Zach Randolph kam gerade einmal auf 6 Punkte.
So kamen die Suns zum dritten Sieg aus den letzten 18 Spielen. Zwei der drei Siege kamen nun schon gegen die Grizzlies, die anscheinend ein Problem mit dem Team aus Arizona haben. Deswegen wollte der schwache Randolph die Sache auch nicht zu ernst nehmen und betonte: "Wir haben zuletzt gut gespielt, heute war einfach einer dieser Abende, an denen nichts lief."
Während bei Memphis wenig lief, konnte sich Phoenix einmal mehr auf Devin Booker verlassen. Der Rookie war mit 27 Punkten (8/17 FG) Topscorer und verteilte dazu noch 9 Assists. Er wurde von Tyson Chandler (16 Punkte, 10 Rebounds) und Alex Len (19 Punkte, 16 Rebounds) unterstützt, die beide Double-Doubles holten.