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Wiggins verhindert Hawks-Comeback

Von Oliver Mehring
Andrew Wiggins war mit 33 Punkten Topscorer der Partie
© getty

Die Atlanta Hawks (7-2) haben vor heimischem Publikum gegen die Minnesota Timberwolves (4-2) mit 107:117 (BOXSCORE) verloren und damit zum ersten Mal nach sieben Siegen in Folge wieder eine Niederlage einstecken müssen. Dabei bissen sich die Hawks vor allem an einem schrecklichen Start und Andrew Wiggins die Zähne aus. Fast schafft das Team noch die Sensation. Dennis Schröder erlebte derweil einen ordentlichen Abend.

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Von Anfang an wollte bei den Hawks rein gar nichts zusammenlaufen, sodass das Team zur Halbzeit mit einem erschreckenden 30-Punkte-Rückstand in die Kabine ging (42:72). Doch angeführt von Jeff Teague, der am Ende auf 24 Punkte und 9 Assists kam, kämpfte sich das Team von Coach Budenholzer tatsächlich noch zum Ausgleich.

Dass es dennoch nicht mit der Sensation klappte, lag am überragenden Andrew Wiggins (33 Punkte, 5 Rebounds). Dazu kam, dass Al Horford (14 Punkte, 6 Rebounds) das ganze Spiel über große Probleme mit Karl-Anthony Towns (17 Punkte, 13 Rebounds) hatte. Aber auch Kent Bazemore erlebte einen schweren Abend mit 4 von 11 aus dem Feld. Dennis Schröder zeigte mal wieder eine richtig gute Partie und kam am Ende auf 12 Punkte und 4 Assist bei keinem Ballverlust.

Auf der Gegenseite sorgte noch Zach Lavine für schöne Entlastung von der Bank, während Nemanja Bjelica (3/5 von der Dreierlinie) den Lauf der Hawks aus der Distanz immer wieder ausbremste.

Die Reaktionen:

Mike Budenholzer (Head Coach Hawks): "Ich glaube, wenn man sich aus so einem Tief herauskämpft, zeigt das einfach, wie flexibel ein Team ist und welche Moral in uns steckt. Somit können wir auch aus diesem Spiel etwas Positives mitnehmen."

Andrew Wiggins (Timberwolves): "Ich habe es heute einfach gefühlt. Meine Jungs haben mir immer wieder den Ball gegeben. Dieser Sieg hat eine große Bedeutung. Wir waren konzentriert und wollten um jeden Preis gewinnen. Die Leute denken, dass wir dieses Jahr nichts reißen werden, aber wir wollen alle überraschen.

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Hawks starten vor heimischem Publikum wieder mit der gewohnten Aufstellung. Kent Bazemore spielt an der Seite von Jeff Teague, Kyle Kover soll wieder für das gewohnte Spacing sorgen und das Big-Man-Duo bilden Paul Millsap und Al Horford. Tim Hardaway jr. ist wieder nicht dabei, da Budenholzer noch Verbesserungsbedarf bei dem Guard sieht.

Auf Seiten der Timberwolves führen die beiden Oldies Tayshaune Prince und Kevin Garnett ein Youngster-Triplette bestehend aus Karl-Anthony Towns, Andrew Wiggins und Ricky Rubio aufs Parkett.

Atlanta Hawks vs. Minnesota Timberwolves: Hier geht's zum BOXSCORE

3.: Rubio startet richtig gut in die Partie. Neben zwei schönen Würfen aus der Mitteldistanz setzt der Spanier noch Towns geschickt ein. Die Hawks brauchen dagegen noch ein wenig Zielwasser. 6:2 für Minnesota.

8.: Ricky is hot! Der Spanier steht bereits bei 8 Punkten und verlädt obendrein Schröder mit einem schönen Behind-the-back-Play im Drive. Zwei Assist und zwei Steals gibt es obendrein. Für das zweite Highlight sorgt Wiggins, der einen Offensiv-Rebound mit einem krachenden Dunk abschließt. Die Hawks schwimmen sich derweil ein wenig frei - 14:8 für Wiggins & Co.

16.: Coach Bud ist richtig angefressen. Schlechte Würfe, lasche Defense und unnötige Ballverluste. Beim Stand von 42:26 hat der Hawks-Übungsleiter genug und bittet innerhalb von 26 Sekunden erst zur kleinen, dann zur großen Auszeit.

18.: Bitter für Atlanta! Wolves-Fastbreak und Martin im Eck völlig frei, Teague rauscht heran und reißt den Dreierspezialist im Wurf noch um. Was folgt natürlich? Dreier, Foul, Vier-Punkte-Spiel - 50:30 für die Wölfe!

23.: Eine Halbzeit zum vergessen für die Hawks! Nächstes Beispiel: Einer der wenigen Spielzüge, der nach Atlanta-Basketball aussieht und Millsap schließt mit einem Airball ab. Auf der anderen Seite steht Wiggins schon bei 16 Punkten.

26.: Der letztjährige Rookie of the Year ist auch in der Pause nicht abgekühlt. Erst sitzt der Dreier und dann folgt ein beidbeiniger Flug über Millsap. Einfach beeindruckend, was Wiggins hier abliefert. 50:83 aus Sicht von Atlanta.

32.: Geht da tatsächlich noch was? Plötzlich die Hawks am Drücker. Erst ein Millsap-Dreier und dann übernimmt Teague. Auf einmal steht es 71:87 und die Halle tobt!

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36: Da wirst du doch bekloppt! Die Hawks ziehen eine riesen Show ab und die jungen Wölfe sind völlig von der Rolle. Sefolosha und Schröder bringen richtig Feuer von der Bank. Es steht tatsächlich 84:93. So ist einfach mal der Rückstand von über 30 Punkten auf 9 Zähler zusammengeschrumpft.

39: Der Dreier sitzt! Schröder mischt weiter ordentlich mit in der wilden Aufholjagd. Inzwischen hat der Guard 12 Punkte auf dem Scoreboard und trifft zum 89:94. Dabei wird Atlanta immer wieder durch fragwürdige Referee-Entscheidungen zurückgeworfen.

42.: Die Halle hat inzwischen die Lautstärke von einem Staubsauger, der Tretminen aufsaugt. Horford hat endgültig seinen Touch wieder, trifft für drei, Teague mit dem Layup und Minnesota nimmt bei 98:101 die Auszeit.

44.: Das schier Unmögliche scheint zum Greifen nah! Millsap hat das Selbstbewusstsein eines Air Jordan und hebt fast von der Freiwurflinie ab. Towns weiß sich nur mit einem Foul zu helfen - der Hawk vollendet and one. Ausgleich bei 105:105.

48.: Jetzt ist die Luft raus! Kurz war die Führung da, aber die Timberwolves geben Wiggins den Ball in die Hand und der designierte Go-to-Guy liefert. Vier schnelle Punkte bringen Minnesota zurück ins Spiel und sichern schließliche den Sieg für die junge Truppe - 107:117 aus Sicht von Atlanta.

Der Star des Spiels: Andrew Wiggins. Der Sophomore war die Antwort auf das furiose Comeback der Hawks und lieferte in der ersten Halbzeit bereits eine tadellose Leistung ab. Am Ende stand der Guard bei 33 Punkten (15/22), garniert mit 5 Rebounds und 4 Assists. Außerdem gab es immer wieder beeindruckende Flüge durch die Zone zu bestaunen.

Der Flop des Spiels: Al Horford. Auch wenn Horford das Comeback zum Teil mittrug, erlebte der Center vor allem in den ersten zwei Vierteln ein furchtbares Spiel und warf einen Backstein nach dem anderen (5/15). Darüber hinaus hatte er große Problem, mit Millsap die Zone dicht zu machen. So ging das Rebound-Duell am Ende 40:27 an die Wolves.

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Das fiel auf:

  • Die Timberwolves legten los wie die Feuerwehr und schlugen Atlanta mit ihren eigenen Waffen. Towns sorgte für genügend Spacing, was vor allem Wiggins für schnelle Züge zum Korb nutzen konnte. Ansonsten wanderte der Ball immer wieder schön durch die Reihen. Dabei schienen die Hawks zu Anfang in der Defensive wie im Tiefschlaf.
  • Auch die Offensive von Atlanta strauchelte zu Beginn heftig. Besonders Horford und Bazemore ließen einige Möglichkeiten liegen. Das Spiel wirkte uninspiriert und wurde nur von Dennis Schröder zwischenzeitlich ein wenig aufgehübscht. Im zweiten Durchgang fanden dann plötzlich alle im Team den Touch. Teague explodierte förmlich und riss sein Kollegen zu einer fast erfolgreichen Aufholjagd mit.
  • Kyle Korver erlebte keinen erfreulichen Abend. Denn der Dreipunktexperte wurde immer wieder geschickt zugestellt und hatte in Tayshaun Prince einen sehr unangenehmen Bewacher. Zumindest erzwang Korver aber auch nicht allzu viele Würfe.
  • Selbst wenn Thiago Splitter an diesem Abend ein wenig unglücklich agierte, war schön zu sehen, welche Aufgabe dem Neuzugang aus San Antonio im Team zukommen soll. Der Brasilianer bestach durch eine tolle Übersicht und fand seine Mitspieler immer wieder für aussichtsreiche Anspiele. Manchmal übertrieb er es dabei ein wenig, hatte aber auch Pech, dass seine Kollegen einige Zuspiele schrecklich verlegten.
  • Kevin Garnett scheint wirklich ein guter Lehrer zu sein. Denn Karl-Anthony Towns macht bereits jetzt einen richtig selbstbewussten Eindruck unter dem Korb und stellte die Big-Man der Hawks vor einige Probleme. Verbunden mit seinem schönen Touch (5/7) kam der Center am Ende auf 17 Punkte und 13 Rebounds.

Der Spielplan im Überblick

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