NBA

Home Sweet Home

Von Jan-Hendrik Böhmer
Kenneth Faried (l.) brachte die Denver Nuggets auf die Siegerstraße
© getty

Die Denver Nuggets (41-22) sind derzeit einfach nicht zu stoppen - besonders dann nicht, wenn sie im heimischen Pepsi Center spielen. Der 107:92-Erfolg (BOXSCORE) über die Los Angeles Clippers (44-20) war bereits der zwölfte Heimsieg in Folge.

Cookie-Einstellungen

Überzeugend gespielt, die Clippers deutlich geschlagen und zum ersten Mal seit 2005 in 12 Heimspielen hintereinander ungeschlagen: Ganz genau so hatten sich die Denver Nuggets den Abend im heimischen Pepsi Center vorgestellt.

Analyse: Trotz Smith-Show - Thunder gewinnen Krimi im Garden

Bester Spieler war dabei Ty Lawson mit 21 Punkten, 11 Assists - und keinem Turnover. Allerdings lieferten die Nuggets insgesamt eine überzeugende Team-Leistung ab. Besonders Danilo Gallinari (20 Punkte, 5 Rebounds, 6 Assists), Andre Iguodala (14 Punkte, 7 Assists) und Kenneth Faried (erneutes Double-Double mit 11 Punkten, 10 Rebounds, dazu 4 Blocks) waren stark.

Bei den Clippers war Matt Barnes mit 19 Punkten über weite Strecken der beste Spieler. Besonders sein Einsatz hielt die Clippers zu Beginn im Spiel. Blake Griffin (17 Punkte, 2 Rebounds, 2 Assists) und Chris Paul (16 Punkte, 4 Rebounds, 10 Assists) kamen erst spät in Schwung - da waren die Nuggets allerdings bereits enteilt.

Die NBA bei SPOX - FOR FREE im LIVE-Stream: Der Zeitplan

Die Reaktionen:

George Karl (Denver Nuggets): "Unser Ziel war es, Chris Paul und Blake Griffin so gut wie möglich unter Kontrolle zu haben - und das ist uns in der ersten Hälfte gut gelungen. Außerdem ist es gut zu sehen, dass es bei uns intern einen gesunden Konkurrenzkampf gibt. Es hat Spaß gemacht, unseren Spielern zuzuschauen."

Ty Lawson (Denver Nuggets): "Es war ein sehr unterhaltsames Spiel für uns, das gesamte Team hatte Spaß. Die Zuschauer hier in Denver sind unglaublich. Sie geben uns viel Selbstvertrauen und helfen uns damit, diese Spiele zu gewinnen. Jetzt hoffen wir, dass wir das so fortsetzen können, um uns den Heimvorteil für die Playoffs zu sichern."

Matt Barnes (L.A. Clippers): "Wir hatten einfach nichts mehr im Tank."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Vinny Del Negro kann erneut auf seine Ideal-Aufstellung setzen und schickt Blake Griffin, Caron Butler, DeAndre Jordan, Chauncey Billups und Chris Paul aufs Parkett. Sixth Man Jamal Crawford muss wegen einer Knöchelverletzung allerdings passen. Nuggets-Coach George Karl setzt auf Danilo Gallinari, Kenneth Faried, Kosta Koufos, Andre Iguodala und Ty Lawson in der Starting Five.

2.: Booom! Die Nuggets sind in der Transition einfach kaum aufzuhalten. Erst Gallinari mit dem krachenden Dunk, dann Faried mit dem Layup. Schnelles 4:0 für Denver. Wenig später Faried dann auch noch mit dem Monster-Block gegen Paul. Stark.

6.: Koufos for the Dunk - und der Korb wackelt noch immer! Lawson steckt in der Zone geschickt auf Koufos durch, der steigt hoch und hämmert den Ball in den Korb. Die Clippers nehmen vorsichtshalber eine Auszeit. 17:9 für die Nuggets.

9.: Was die Nuggets können, das geht auch bei den Clippers. Paul mit dem schönen Alley-oop auf Jordan - drin. Dann dreht Barnes auf: Erst der Driving Reverse Layup, dann der Jumper und zum Abschluss noch ein Dunk. Schon steht es nur noch 20:21.

15.: Barnes is on fire! 11 Punkte in 9 Minuten von der Bank - und dazu pusht er sein komplettes Team mit der Energie, die er ins Spiel bringt. Da wird dann auch schon mal Gallinari in den Klammergriff genommen. Aber es wirkt: 34:32 Los Angeles.

20.: Über einen Mangel an Highlight-Reel-Material kann man sich hier nun wirklich nicht beschweren: Lawson mit dem Steal unter dem eigenen Korb und dem schnellen Pass auf Iguodala. Der gibt weiter an Chandler - und dann kracht es. Nennen wir es mal einen Big-Boy-Dunk: Mit beiden Händen hinter dem Kopf ausgeholt und versenkt. Sehr unterhaltsame und ausgeglichene Partie. 43:42-Führung für die Nuggets.

28.: Jetzt wird es ein bisschen wild! Griffin will Faried narren und spielt mit dem Ball über dessen Kopf herum. Dafür wird er im Gegenzug hart in die Zange genommen und kracht auf den Boden. Foul? Der Call bleibt aus - und Paul beschwert sich lautstark. Das Resultat: Der Clippers-Guard bekommt selbst ein technisches Foul aufgebrummt. Die Nuggets ziehen wieder ein wenig davon. 67:60 für Denver.

32.: Showtime! Die Nuggets sind auf Temperatur. Erst McGee mit einem seiner Signature-Blocks gegen den leicht irritierten Barnes, dann Lawson mit dem traumhaften Alley-oop-Dish in der Transition auf Gallinari. 77:64 Denver.

42.: Denver mit Small Ball, die Clippers wollen im Gegenzug Griffin in Szene setzen. Doch der verliert den Ball an Lawson und dann geht es ganz schnell. Pass auf Brewer in der Transition, der tanzt sich unter dem Korb schnell in Position. Drin. 94:80 für Denver. Und so langsam scheint das Ding hier endgültig gelaufen zu sein.

45.: Sinnbild: Barnes völlig unbedrängt mit dem Airball. Over. Out.

Los Angeles Clippers vs. Denver Nuggets: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Ty Lawson. Der Point Guard der Nuggets ist weiterhin unglaublich gut drauf. 21 Punkte und 11 Assists - und umso wichtiger: keine Turnover. Hinzu kommt, dass er für die Organization des flüssigen und schnellen Nuggets-Spiels extrem wichtig war. Viele der guten Angriffe liefen über ihn. Bei der starken Team-Leistung der Nuggets muss man an dieser Stelle allerdings auch andere Spieler nennen. Besonders Danilo Gallinari (20 Punkte, 5 Rebounds, 6 Assists) und Andre Iguodala (14 Punkte, 7 Assists) trugen zum Erfolg der Nuggets bei. Auch Kenneth Faried, der besonders zu Beginn viel Druck machte, konnte mit einem Double-Double glänzen.

Der Flop des Spiels: Caron Butler. Dem Clippers-Forward gelang insgesamt wenig, besonders sein Shooting ließ lange Zeit zu wünschen übrig (am Ende 3/9). Noch viel entscheidender war aber, dass ihm besonders im Vergleich mit Barnes schlichtweg die Energie zu fehlen schien und er in der entscheidenden Phase komplett abtauchte. Kein Aufbäumen, keine Action. Auch von Billups kam zu wenig.

Analyse: In einer extrem unterhaltsamen Anfangsphase gab Denver, und besonders Kenneth Faried, früh den Ton an. Der Nuggets-Forward war einfach überall. Dunk, Floater, Boards, Monster-Block gegen Paul: Er gab mit seiner aggressiven Spielweise schnell die Richtung vor und verhalf den Nuggets damit zur frühen Führung.

Die Clippers brauchten eine ganze Weile, um sich auf die aggressiven Nuggets einzustellen. Wie aggressiv? Ein Beispiel: Als Lamar Odom kurz vor dem Ende des ersten Viertels zum Dunk ansetzte, prallte er schlichtweg an dem sich ihm entgegen werfenden JaVale McGee ab. Ballbesitz für die Nuggets - und das Pepsi Center tobte.

Das Gegenmittel bestand aus einer Zonen-Verteidigung und dem Versuch, das Spiel zu verlangsamen. Versuchen die Clippers normalerweise, das Spiel möglichst schnell zu halten, versuchte Coach Vinny del Negro gegen das beste Transition-Team der Liga die Handbremse ein wenig anzuziehen. Das klappte auch zwischenzeitlich ganz gut. Sobald es die Clippers schafften, dem Spiel ihr Tempo aufzuzwingen, konnten sie die Partie ausgeglichener gestalten und gingen zeitweise sogar in Führung.

Das funktionierte auch deshalb, weil mit Barnes von der Bank enorm viel Energie und Druck kam. Das war besonders deshalb nötig, da die Nuggets erneut Blake Griffin und Chris Paul wenigstens in der ersten Hälfte gut aus dem Spiel nahmen.

Insgesamt hatte Los Angeles wie bei den vorherigen Aufeinandertreffen mit dem eigenen Shooting zu kämpfen. 42 Prozent aller Würfe aus dem Feld fielen - das ist zwar eine Steigerung im Vergleich zum letzten Duell beider Teams, in dem die Clippers lediglich 38,5 Prozent ihrer Würfe getroffen hatten, gut ist es aber dennoch nicht.

Besonders die Dreier-Quote (5 von 29) und die Freiwürfe (13 von 29) waren Los Angeles beim letzten Duell im Januar zum Verhängnis geworden - und sie wurden es erneut: Nur 7 der 22 Würfe von Downtown fanden das Ziel. Zum Vergleich: Bei den Nuggets saßen lange Zeit mehr als 50 Prozent der Dreier.

Das wurde besonders dadurch begünstigt, dass bei der Zonen-Defense der Clippers die Dreier aus der Ecke immer wieder weit offen waren. Hinzu kam auch, dass sich die Clippers immer wieder Leichtsinnigkeiten erlaubten und dadurch Denver zusätzliche Fastbreak-Punkte erlaubten. Zeitweise fehlte dem Clippers-Spiel einfach der Flow.

Die Nuggets können in der Nacht von Samstag auf Sonntag gleich noch einmal nachlegen. Beim nächsten Heimspiel geht es gegen Minnesota. Auch die Clippers dürfen in der heimischen Halle ran: Sie spielen im Staples Center gegen die Detroit Pistons.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick

Artikel und Videos zum Thema