Fourcade liebäugelt mit Weltcup-Boykott

SID
Martin Fourcade kritisiert die Maßnahmen nach den Doping-Enthüllungen
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Der zweimalige Olympiasieger Martin Fourcade hat nach den schockierenden Doping-Enthüllungen über russische Athleten das Vorgehen der Verbände als "Heuchelei im Dopingkampf" bezeichnet und einen Weltcup-Boykott erneut in Erwägung gezogen.

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"Das wird aber nur geschehen, wenn alle Athleten mit einer Stimme sprechen. Ich will nicht der Einzige im Kampf gegen Doping sein", sagte der Franzose am Dienstag in einer Telefonkonferenz.

31 Biathleten gehören zu den dopingverdächtigen Athleten aus Russland, die Chefermittler Richard McLaren in seinen Untersuchungen zum Dopingskandal belastet hatte.

Die russischen Organisatoren hatten daraufhin - laut offizieller Mitteilung des Weltverbands IBU - freiwillig auf eine Ausrichtung des Weltcups in Tjumen und der Junioren-WM in Ostrow verzichtet.

Fourcade spricht von Pseudo-Entscheidungen

Die IBU selbst sperrte zudem zunächst zwei Athleten vorläufig und sprach von weiteren Untersuchungen gegen die 29 anderen Athleten.

Für den fünfmaligen Gesamtweltcup-Sieger Fourcade, der auch in dieser Saison die Szene beherrscht, ist das nicht genug.

"Es gibt einige, die mit diesen Pseudo-Entscheidungen zufrieden sind. Aber das ändert gar nichts und ist nur viel Lärm um nichts", kritisierte ein "verärgerter und überdrüssiger" Fourcade (28).

Fourcade will Konsens finden

Wohl auch deshalb hofft er bei seinen Plänen eines möglichen Boykotts auf Unterstützung aus anderen Ländern. Er wolle mit den Athleten im Rahmen des anstehenden Weltcups in Oberhof darüber diskutieren und einen Konsens finden.

"Klar ist aber", sagte Fourcade, "dass ich nicht Martin Luther King oder Nelson Mandela sein und mich für alle anderen opfern werde."

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