Missbrauchsskandal: Bericht legt Vertuschungsverdacht im Fall Nassar nahe

SID
Larry Nassar soll über 100 Opfer jahrelang sexuell missbraucht haben
© getty

Im Missbrauchsskandal im US-Kunstturnen wussten seit 1997 offenbar mindestens 14 Mitarbeiter der Michigan State University von den Vorwürfen gegen den ehemaligen Kunstturnarzt Larry Nassar.

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Das berichtet die Tageszeitung The Detroit News am Donnerstag. Nassar war bis zu seiner Entlassung 2015 bei der MSU angestellt.

Neben Trainern und einem Mitarbeiter der Campus-Polizei soll auch MSU-Präsident Lou Anna Simon seit 2014 über die Vorwürfe informiert gewesen sein. Auf der Universitäts-Homepage entgegnete ein Sprecher: "Jegliche Behauptungen, dass die Universität Nassars schreckliches Verhalten vertuscht haben soll, sind schlichtweg falsch."

Nassar schon zu 60 Jahren Gefängnis verurteilt

Über 100 Opfer werfen dem 54-Jährigen teils jahrelangen sexuellen Missbrauch unter dem Vorwand medizinischer Behandlung vor, darunter auch die Olympiasiegerinnen Simone Biles, Aly Raisman, McKayla Maroney und Gabby Douglas.

Unter starkem Druck steht weiterhin auch der US-Turnverband. Maroney hat bereits eine Klage eingereicht. Die 22-Jährige soll vor einem Jahr von USA Gymnastics laut Medienberichten umgerechnet rund eine Million Dollar erhalten haben, damit sie über die Vorgänge um Nassar schweigt.

Nassar wurde bereits Anfang Dezember wegen Besitzes von kinderpornografischen Materials zu 60 Jahren Haft verurteilt. Schon in wenigen Tagen droht ihm bei einem weiteren Schuldspruch eine zusätzliche lebenslange Haftstrafe. Nahezu drei Jahrzehnte war Nassar für den US-Verband tätig, viermal gehörte er zum Olympiateam der USA.

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