Tennis-Legende Mats Wilander fordert harte Strafe für Alexander Zverev

Von Tim Ursinus
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© getty

Tennis-Legende Mats Wilander hätte Alexander Zverev für dessen Ausraster gegen den Schiedsrichter beim ATP-Turnier in Acapulco hart bestraft.

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"Man sanktioniert jemanden, der sich so verhält, mit einer dreimonatigen oder sechsmonatigen Sperre. Man erlaubt ihm in so einem Fall doch nicht, die wichtigsten Turniere im Kalender zu spielen", sagte der siebenfache Grand-Slam-Sieger im Interview mit Eurosport.

Zverev hatte nach dem Erstrundenaus im Doppel Referee Alessandro Germani lautstark angeschrien und immer wieder kräftig mit seinem Schläger an dessen Stuhl geschlagen. Ein Unding für Wilander. "Wenn ein Spieler seinen Schläger am Schiedsrichterstuhl zerbricht und buchstäblich nur ein paar Zentimeter davon entfernt ist, das Bein des Schiedsrichters zu treffen, sollte er nicht auf einen Tennisplatz gehen dürfen, bis er eine Art Rehabilitationsprozess hinter sich hat", erklärte er.

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Nach dem Eklat war Zverev, der von dem Turnier schon kurz nach dem Vorfall für das Einzel disqualifiziert wurde, lediglich eine Geldstrafe in Höhe von 40.000 US-Dollar aufgebrummt worden. Sollte es dabei bleiben, wäre es für Wilander deutlich zu wenig: "Dass er am Ende der Doppel-Niederlage emotional dermaßen angeschlagen war, zeigt, dass es ihm wichtig ist, aber das muss man auf andere Weise zeigen."

Der 57-Jährige kann zudem nicht nachvollziehen, warum Zverev schon in dieser Woche wieder mit dem deutschen Team beim Davis Cup in Rio de Janeiro (ab 20 Uhr im Liveticker) teilnehmen darf. Das sei "kein gutes Zeichen für das Profitennis", sagte Wilander und forderte: "Vielleicht sollte man eine Art Berufsverband im Tennis gründen, der all diese Entscheidungen trifft. Ich denke da an eine Kombination aus ATP, ITF, WTA und Olympischem Komitee."

Die Zerstörung von Rackets stört Wilander grundsätzlich. "Ich mag es nicht, wenn Tennisschläger zerstört werden, auch wenn das im Profizirkus immer mehr akzeptiert wird. Ich hasse dieses Verhalten, denn es gibt Tennisspieler auf der Welt, die sich keinen zweiten Schläger leisten können", sagte er und schob nach: "Wir dürfen den Kindern nicht vormachen, dass wir so mit dem Material umgehen."

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