Vincent Keymer: Deutschlands größtes Schachtalent

SID
Vincent Keymer
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Vincent Keymer ist Deutschlands größtes Schachtalent - und seit Mittwoch Vize-Weltmeister im Schnellschach. Nur Magnus Carlsen war in Almaty/Kasachstan besser als der erst 18-Jährige aus Mainz.

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Magnus Carlsen schaute Vincent Keymer angespannt über die Schulter. Mit verschränkten Armen beobachtete der Superstar aus der Distanz, wie ihm Deutschlands größtes Schachtalent bei der Schnellschach-WM noch einmal gefährlich wurde. Ein Sieg gegen den französischen Großmeister Maxime Vachier-Lagrave - und der 18-jährige Keymer hätte Carlsen zu einem Stichkampf um den Titel gefordert.

Daraus wurde nichts. Das Remis im 13. Spiel des Turniers in Almaty/Kasachstan war zu wenig für den Mainzer, der trotz des verpassten Traum-Finals allen Grund zur Freude hatte: Vize-Weltmeister! Mit 9,5 Punkten war letztlich nur der norwegische Dominator Carlsen (10) bei seinem vierten WM-Erfolg besser als Keymer. "Kudos an Vincent. Er hat ein großartiges Turnier gespielt und große Klasse gezeigt", sagte Carlsen anerkennend.

Keymer freute bei Twitter über eine "sehr positive Erfahrung für mich bei meiner ersten Rapid-Weltmeisterschaft. Es war wirklich ein Vergnügen, die Gelegenheit zu haben, gegen so viele Spitzenspieler anzutreten. Das Ergebnis ist für mich fantastisch, trotz der verpassten Chance in der letzten Partie."

Keymer, das zeigte die WM, ist in die Weltspitze vorgestoßen. Er besiegte den punktgleich Drittplatzierten Fabiano Caruana aus den USA. Auch gegen den Russen Jan Nepomnjaschtschi, im Vorjahr Carlsens Herausforderer um den klassischen WM-Titel, setzte sich Keymer durch.

Schach: Vincent Keymer "absolut grandios"

"Fantastisch", sagte Ullrich Krause, Präsident des Deutschen Schachbundes (DSB), dem SID: "Das war absolut grandios. Viel besser geht es gar nicht." Der deutsche Verband hält große Stücke auf den Teenager, der bereits mit 14 Jahren zum Großmeister aufgestiegen war. Keymer, so die Hoffnung, kann mit seinen Erfolgen viel Werbung für Schach betreiben.

"Er ist unsere große Hoffnung, unser größtes Talent", sagte Krause über den "Strategen" Keymer: "Er spielt eher ein ruhiges Schach, greift nicht ganz so wild an von Anfang an. Er ist besonders stark, wenn die Partien richtig lang dauern."

Luft nach oben habe Keymer bei allem Talent freilich noch. Bis in die Top 10 der Welt, glaubt Krause, könne Keymers Weg führen: "Das wäre fantastisch. Ob es bis ganz oben reicht, das weiß man natürlich nicht. In dem Bereich, in dem er sich jetzt bewegt, ist die Luft sehr dünn."

Die nächste Möglichkeit, sein Können unter Beweis zu stellen, bot sich Keymer schon am Donnerstag. In Almaty ging es mit der WM im Blitzschach weiter.

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