"Was hätte ich tun können?"

SID
Valentin Balakhnichev wurde Anfang des Jahres von der Ethikkommission lebenslang gesperrt
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Der frühere Chef des russischen Leichtathletikverbandes Valentin Balakhnichev sieht sich im Zuge des Korruptions- und Dopingskandals weiterhin zu Unrecht bestraft. Auch als ehemaliges Oberhaupt des nationalen Verbandes sieht der 66-Jährige sich nicht in der Verantwortung für systematisches Doping in der russischen Leichtathletik.

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"Was hätte ich noch tun können", sagte Balakhnichev am Montag der Nachrichtenagentur AFP: "Ich konnte die Athleten ja nicht an der Hand halten."

Balakhnichev, früher auch Schatzmeister der IAAF, wurde Anfang des Jahres von der Ethikkommission des Leichtathletik-Weltverbandes lebenslang gesperrt. Er soll an der Schaffung eines Korruptionssystems beteiligt gewesen sein, um positive Doping-Proben russischer Athleten gegen Zahlung von Schmiergeldern zu vertuschen.

"Ich wurde zur Geisel"

Nach der Weiterleitung von belastenden Informationen durch die unabhängige Untersuchungskommission der WADA an die französische Justiz hält Balakhnichev es für wahrscheinlich, ins Visier der Ermittler zu geraten. "Wenn die Dinge so weiterlaufen, dann besteht natürlich die echte Gefahr, das etwas davon gegen mich verwendet wird", sagte der Russe: "Aber ich sehe nichts, was deren Interesse wecken dürfte."

Schon im ersten Teil ihres Berichts hatte die Kommission im vergangenen November massive Dopingverfehlungen in der russischen Leichtathletik festgestellt, unter anderem wurde daraufhin der russische Verband ARAF aus der IAAF ausgeschlossen. Den russischen Leichtathleten droht damit das Aus für Olympia in Rio. Balakhnichev sieht darin eine "politische Entscheidung. Da geht es nicht um Doping. Und ich wurde zur Geisel dieser Situation."

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