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NFL Playoff Quarterback Ranking: Setzt irgendwer Patrick Mahomes unter Druck?

Brock Purdy
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Die Playoffs sind da, und damit stehen auch die Quarterbacks im Mittelpunkt: Wer kann sein Team in den Super Bowl tragen? Wer könnte zum Stolperstein für das eigene Team werden? Das SPOX Quarterback Ranking zum Start der Playoffs sortiert die 14 Starter.

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Um die Quarterback-Landschaft in der NFL noch besser darstellen zu können, werden die Quarterback-Rankings mittlerweile qualitativ in Gruppen unterteilt, sogenannte Tiers.

Innerhalb dieser Tiers gibt es die gewohnten Rankings, aber die Idee dahinter ist, Quarterbacks besser zu kategorisieren.

In den Playoffs ist das Quarterback-Feld selbstverständlich verkleinert, sodass ich hier auch für die Übersichtlichkeit auf die Tiers verzichte.

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14. Teddy Bridgewater, Miami Dolphins

Ranking nach Week 14: Nicht geranked.

Nicht ganz einfach, die Dolphins in so einem Ranking zu berücksichtigen. Aber zumindest das kann man festhalten: Sowohl Bridgewater als auch Skylar Thompson würden sich in diesem Ranking auf dem letzten Platz einfinden. Seit Mittwoch wissen wir, dass Tua Tagovailoa nicht spielen kann - er wäre vermutlich drei, vier Plätze höher gelandet. Bridgewater traue ich zumindest eher noch zu, der Offense einen gewissen Floor zu geben. Er hat nicht den schnellen Release, den Tua hat, und der in der Hochphase der Dolphins-Offense ein wichtiges Element war. Aber er kann eine Under-Center-Play-Action-Offense umsetzen, und in puncto Armstärke steht er Tua in nichts nach. Mit Thompson wäre es noch deutlich schwieriger, eine auf Playoff-Level kompetitive Offense umzusetzen.

13. Brock Purdy, San Francisco 49ers

Ranking nach Week 14: Platz 24.

Die Story von Brock Purdy ist natürlich großartig. Mr. Irrelevant im Draft, schafft es in den Kader, hat eine gute Saisonvorbereitung - und kommt dann nach den Verletzungen von Lance und Garoppolo tatsächlich zum Einsatz, wo er dann auch noch überzeugt! Und das selbstredend auch bedingt durch die exzellenten Umstände in San Francisco, was Coaching, Waffenarsenal und Offensive Line angeht - aber Purdy traf auch spektakuläre, schwierige Würfe. Er spielt ruhig unter Druck, er zeigt sehr gute Anlagen, er setzt Shanahans Offense gut um. All das ist zutreffend, trotzdem warne ich davor, basierend darauf einen zu großen Hype entstehen zu lassen: Purdy hatte über diese Wochen auch einiges an Turnover-Glück, und noch ist es einfach schwer zu sagen, wie nachhaltig das, was wir von ihm gesehen haben, wirklich ist. Die andere Seite der Medaille ist allerdings auch: Es kann in den NFC-Playoffs reichen, wenn Purdy "einfach nur" ein guter Game Manager in San Franciscos gut geölter Offense-Maschine ist.

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12. Daniel Jones, New York Giants

Ranking nach Week 14: Platz 17.

Im Kontext dieses Rankings wirkt es nicht so, als hätte Jones einen echten Sprung hingelegt im Vergleich zu vor vier Wochen - deshalb will ich das nochmals ansprechen: Jones wäre auch in einem Gesamt-Liga-Quarterback-Ranking merklich geklettert; auch wenn er hier im Playoff-Ranking letztlich nur vor Purdy und Bridgewater landet. Jones' Saison hat mich positiv überrascht, denn so sehr wir über den offensiven Trainerstab und dessen enormen Impact sprechen, so muss man auch nochmals herausstellen, wie desolat die Receiver-Gruppe war, und durch Verletzungen noch schwächer wurde. Jones hat Plays gemacht, als Passer und auch als Runner. Auch hier gilt: Die Giants haben seine Athletik sehr gut innerhalb der Struktur der Offense eingesetzt, aber Jones hat auch selbst einiges an Plays kreiert. Vielleicht mein größter Kritikpunkt ist, dass Jones so gut wie keine - natürlich im Liga-Kontext betrachtet - Big Plays auflegt. Das liegt natürlich auch an der Receiver-Qualität, minimiert aber den ohnehin geringen Spielraum für Fehler für die Offense, weil man auf sehr viele positive Plays angewiesen ist. Aber: Jones hat gezeigt, dass er mindestens eine attraktive Übergangslösung für die Giants darstellen sollte - und dass die Offense mit ihm auch in den Playoffs nochmals überraschen kann.

11. Kirk Cousins, Minnesota Vikings

Ranking nach Week 14: Platz 12.

Irgendwie passt es in diese Vikings-Saison, dass auch Kirk Cousins nicht so wirklich greifbar ist. Er spielt in jedem Fall seine inkonstanteste Saison seit Jahren, vielleicht seine inkonstanteste Saison seit er in Minnesota ist - mit einigen klaren Hochs und Tiefs. Mal von Woche zu Woche, mal von Viertel zu Viertel. Immerhin aber fing er etwa zur Saisonmitte damit an, deutlich aggressiver zu spielen und mehr Shots Downfield zu riskieren. Das erhöhte auch die Chancen auf Offense-Leistungen am oberen Limit, und das ist auch die beste Chance für die Vikings in den Playoffs: Dass die aggressive Version von Cousins genügend Big Plays auflegt - und nicht, wie es dieses Jahr ungewöhnlich häufig passiert ist, in großen Problemen endet, wenn Cousins geblitzt wird.

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10. Tom Brady, Tampa Bay Buccaneers

Ranking nach Week 14: Platz 9.

Wie viel von Woche-17-Tom-Brady steckt noch routinemäßig in Brady, und damit in dieser Offense generell? Das ist die entscheidende Frage für die Prognose von Brady in diesen Playoffs. Denn in jenem Spiel gegen Carolina, welches die Bucs gewannen - und damit auch die Division für sich entschieden - war die Offense endlich wieder explosiver, endlich waren die Big Plays wieder da. Es war der beste Auftritt der Bucs-Offense, aber eben auch gegen eine Panthers-Defense, die insbesondere in der Secondary angeschlagen war. Abgesehen von diesem Spiel war Brady dieses Jahr solide bis gut, mit kleineren Ausreißern nach oben und nach unten - aber nicht mehr auf dem Level, das er im Vorjahr hatte. Vor allem auffällig war, dass er den Ball merklich schneller loswerden wollte, fraglos auch, weil er seiner Line, zu Recht, nicht vertraute. Brady ist natürlich immer noch exzellent Pre-Snap, aber das limitierte die Offense trotzdem merklich. Wie viele Pocket-Passer-Playmaker-Qualitäten sehen wir von Brady noch, auch wenn das heißt, den Ball eine halbe Sekunde länger zu halten?

9. Geno Smith, Seattle Seahawks

Ranking nach Week 14: Platz 7.

Ich denke, selbst die größten Seahawks-Fans würden zustimmen, wenn ich sage, dass Geno Smith nach seinem absolut spektakulären Saisonstart und einer insgesamt sehr starken ersten Saisonhälfte anschließend etwas abgebaut hat. Was aber nie passiert ist, ist ein kompletter Rückfall in "alte" Geno-Smith-Zeiten: Smith ist vielleicht der beste Deep-Passer dieser Saison, die Anzahl an spektakulären Shot Plays, die Geno Smith in dieser Saison aufgelegt hat, habe ich so dieses Jahr nur von wenigen Quarterbacks gesehen. Und generell ist er stark in der Mitte des Feldes, er kann am Boden kreieren und er kann auch unter Druck funktionieren. Smith hat in dieser Saison genug gezeigt, sodass er zumindest die mittelfristige Lösung in Seattle sein sollte. Auch wenn seine Leistungen in der zweiten Saisonhälfte wieder etwas runter gingen, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Offensive Line merklich abbaute.

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8. Dak Prescott, Dallas Cowboys

Ranking nach Week 14: Platz 10.

Wenn Prescott konstanter spielen würde - er wäre ein Top-5-Kandidat. So gut ist er als Pocket-Quarterback, so gut ist er als Passer Pre- und Post-Snap, so gut ist er gerade auch dieses Jahr darin, Plays zu machen, weil er auch hin und wieder am Boden etwas kreiert. Prescott ist ein guter Quarterback, manchmal ein sehr guter, und gelegentlich sogar auf Elite-Level. Aber er hat diese Ausreißer nach unten, und das mittlerweile in einer Regelmäßigkeit, dass es einfach Teil seines Profils ist. Deshalb fällt es mir schwer, Prescott höher einzusortieren - trotz all der positiven Qualitäten, die er mitbringt. Und deshalb fällt es mir auch schwer, die Cowboys zum Start dieser Playoffs in den engsten Kreis der Titelanwärter zu packen.

7. Lamar Jackson, Baltimore Ravens

Ranking nach Week 14: Platz 6.

Neben der Situation in Miami die andere große Quarterback-Wildcard - und auch hier sieht es so aus, als würde der Starter nicht mitwirken können. Tyler Huntley würde ich gleichauf mit Bridgewater (und vor Skylar Thompson) sehen, das nur für maximalen Kontext. Vielleicht die beste Statistik, um Jacksons Impact auf die Ravens-Offense einzuordnen, ist diese: Mit Jackson hatte Baltimore über die ersten zwölf Wochen der Saison die Nummer-4-Offense nach DVOA. Ohne ihn ab Woche 13? Platz 23. Jackson ist die Offense in Baltimore, und wie wenig schematischer Floor oder auch qualitativer Floor außerhalb von Jackson existiert - etwa mit Blick auf das Waffenarsenal - wurde in den vergangenen Wochen ohne Jackson umso deutlicher. Als Runner, wo er nach wie vor selbst kreiert und gleichzeitig auch Räume im Run wie im Passing Game öffnet, aber auch als Passer gehört er ohne Zweifel in die Quarterback-Top-10, und es wird sehr spannend sein, zu sehen, wie sich die kommende Offseason zwischen ihm und den Ravens entwickelt.

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6. Trevor Lawrence, Jacksonville Jaguars

Ranking nach Week 14: Platz 8.

Teil der Aufgabe für Lawrence, um sich in der NFL ein Standing zu erarbeiten, war es immer, mit der Pre-Draft-Erwartungshaltung umzugehen. Der Hype war bei Lawrence immer enorm, und mitunter jenseits aller realistischer Erwartungen - was in Kombination mit dem ersten Jahr unter Urban Meyer dann umso gravierendere Kritik und Skepsis nach sich zog. Dass es unter Doug Pederson besser laufen würde, zeichnete sich schnell ab - aber die Entwicklung insbesondere in der zweiten Saisonhälfte katapultierte Lawrence dann für mich in die Top 10. Lawrence, und hier sind er und Justin Herbert sich durchaus ähnlich, ist trotz seiner Größe und trotz der langen Arme sehr effizient darin, die Pocket zu navigieren und den Ball noch mit schnellem Release raus zu feuern. Das Armtalent ist nicht ganz auf Herberts Level, aber definitiv auch im oberen Liga-Drittel, und er ist unheimlich gut darin, den Ball über die Mitte des Feldes zu verteilen. Ich bin gespannt, wo es für Lawrence noch hingehen kann - in diesen Playoffs, aber dann auch mittel- und langfristig.

5. Justin Herbert, Los Angeles Chargers

Ranking nach Week 14: Platz 5.

Herberts Armtalent ist seine offensichtlichste Elite-Qualität - und hier kommen nicht viele Quarterbacks in der NFL an ihn ran. Mit seinem Arm kann er das ganze Feld öffnen, jeden Wurf auch unter Druck nehmen. Und so eindrucksvoll das ist, man könnte argumentieren, dass eine mindestens genauso gute - und wichtige - Qualität in Herberts Spiel sein Pocket-Management ist. Denn auch hier gehört er in die absolute Liga-Spitze, was eine mehr als wacklige Chargers-Line dieses Jahr mehrfach gerettet hat. Herbert ist ein guter Processor, er ist gut darin, Plays schnell zu lesen und dann richtige Entscheidungen zu treffen. Bleibt aus Chargers-Sicht in erster Linie zu hoffen, dass die unerklärliche Entscheidung, die Starter im unbedeutenden Week-18-Spiel auflaufen zu lassen, nicht dazu führt, dass Mike Williams zum Start der Playoffs limitiert ist oder gar ausfällt.

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4. Jalen Hurts, Philadelphia Eagles

Ranking nach Week 14: Platz 3.

Es war schon sehr auffällig zu sehen, was der Offense fehlte, als Jalen Hurts zuletzt verletzt ausfiel. Das per se ist selbstredend keine großartige Überraschung, bei den allermeisten Offenses merkt man einen klaren Dropoff, wenn der Backup-Quarterback ran muss. Die Betonung liegt hier aber eher auf dem was: Wenn wir über die Eagles-Offense sprechen, dann fällt auf, wie viele "einfache" Lösungen die Eagles häufig präsentieren - die trotzdem sehr durchschlagskräftig funktionieren. Dazu ist Hurts häufig ein maßgeblicher Katalysator: Er kann als Runner Probleme lösen, er erzwingt gewisse defensive Taktiken und Formationen, durch die Bedrohung, die von ihm auch am Boden ausgeht. Hurts ist vielleicht der beste Go-Ball-Passer dieser Saison, und die Eins-gegen-Eins-Matchups, die auch dadurch entstehen, dass Defenses die Boxes aggressiver spielen müssen, bestraft Hurts mit explosiven Plays. Er hat als Passer einen riesigen Schritt in dieser Saison gemacht, und das macht ihn zu einem sehr gefährlichen Gesamtpaket, der als Treiber für seine Offense fungiert.

3. Josh Allen, Buffalo Bills

Ranking nach Week 14: Platz 4.

Die größte Frage bei Allen letztlich auch für die Playoffs lautet: Welche Version bekommen wir? Das klingt jetzt dramatischer als es ist, denn es sollte nicht das Bild entstehen, dass das eine 50:50-Frage ist. Es ist eher als Hinweis darauf zu verstehen, dass bei Allen das Risiko auf ein, zwei kritische Aussetzer höher ist als bei den anderen Quarterbacks in dieser Spitzengruppe - und das kann dann in der Playoff-Crunchtime den Unterschied machen. Gleichzeitig würde ich aber auch sagen, dass Allen, wenn er auf allen Zylindern feuert, der gefährlichste Quarterback in der NFL ist, weil er zusätzlich zu den spektakulären Würfen dann auch die Konstanz im Passspiel sowie die Qualitäten als Runner mitbringt.

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2. Joe Burrow, Cincinnati Bengals

Ranking nach Week 14: Platz 2.

In dieser Saison hat Burrow in meinen Augen den Schritt vom jungen, aufregenden Quarterback zum Franchise-Quarterback vollzogen. Die Big Plays sind noch immer da, aber nach einem schwierigen Start in diese Saison schaffte es Burrow vor allem, seine Qualitäten als Game Manager auszubauen - und das ist im absolut positivsten Sinne zu verstehen: Burrow zeigte in dieser Saison die Ballverteiler-Qualitäten, die er bei LSU schon im College an den Tag gelegt hatte, auch auf dem höchsten Level. Und das ist unheimlich ermutigend für die lang-, aber auch kurzfristige Perspektive. Es heißt, dass Cincinnati einen Quarterback hat, der Antworten finden und Probleme lösen kann.

1. Patrick Mahomes, Kansas City Chiefs

Ranking nach Week 14: Platz 1.

Bei Mahomes muss ich in erster Linie aufpassen, mich nicht zu wiederholen. Denn die Analyse hat sich im Laufe der Saison nicht wirklich verändert: Die spektakulären Big Plays sind nach wie vor da, mehr noch sogar als im Vorjahr. Mahomes kreiert, vor allem aber ist im Vergleich zur vergangenen Saison auffällig, wie hoch der Floor der Offense wieder ist - weil Mahomes wieder viel konstanter Defenses aus der Pocket und innerhalb des Schemes zerlegt: Seine 21 Touchdowns in unter 2,5 Sekunden über die 17 Saisonspiele sind Liga-Spitzenwert. Mahomes in dieser Form ist nur sehr schwer zu schlagen.

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