U21-EM: Die größten Talente der Europameisterschaft

Von Thomas Hindle und Patrik Eisenacher
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Die Endrunde der U21-EM beginnt am Mittwoch in Rumänien und Georgien. Mit am Start sind zahlreiche Mega-Talente, die den Titel holen wollen.

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Bei der U21-Europameisterschaft bekommen die besten Talente Europas die Chance zu zeigen, wie gut sie im internationalen Vergleich sind - und wir bekommen die Chance, ein großartiges Sommer-Turnier zu erleben.

Als Vorbilder für die aktuellen Stars dienen beispielsweise Luis Figo, Manuel Neuer, Andrea Pirlo und Xavi, die bei früheren Ausgaben brillierten und sich damit zum Teil für neue Vereine empfahlen, bei denen sie zu Legenden wurden.

Die U21-EM 2023 findet vom 21. Juni bis 8. Juli statt, in in Rumänien und Georgien - genauer gesagt in Cluj-Napoca, Bukarest, Batumi, Kutaisi und Tiflis.

Welche Spieler lohnt es sich, genau unter die Lupe zu nehmen? SPOX stellt die größten Talente vor.

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Alex Baena (Spanien)

Baenas Saison wurde von einer Auseinandersetzung mit Real Madrids Fede Valverde im April überschattet. Auf dem Spielfeld war der Villarreal-Star einer der Newcomer LaLigas.

Baena ist ein vielseitiger Offensivspieler, der nach dem gescheiterten Werben um Lionel Messi als mögliche Option für den FC Barcelona gehandelt wird. Dort könnte er sich noch besser mit Valverde anlegen.

Brian Brobbey
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Brian Brobbey (Niederlande)

Für Ajax Amsterdam war es eine miserable Saison, in welcher der Rekordmeister den Eredivisie-Titel an Feyenood abgeben musste und 13 Punkte hinter dem Erzrivalen landete. Aber es gab auch Lichtblicke - der Ex-Leipziger Brobbey war einer davon.

Der Stürmer mit dem starken rechten Fuß erzielte 13 Tore und lieferte drei Vorlagen. Jetzt muss er beweisen, dass er auch gegen die Besten seiner Altersklasse bestehen kann.

Rayan Cherki, Olympique Lyon
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Rayan Cherki (Frankreich)

Vor sechs Monaten schien Cherki ein Wechsel zu Paris Saint-Germain so gut wie sicher zu sein. Doch der erwartete Transfer des Lyon-Eigengewächses kam nicht zustande, weil PSG nicht genug bot.

Cherki ist ein einzigartig talentierter, offensiver Mittelfeldspieler, der auf mehreren Positionen eingesetzt werden kann. Er soll das Spiel der Bleus mit seinem linken Fuß lenken und ist das neueste Wunderkind aus der berühmten OL-Akademie.

FC Chelsea, Leihspieler
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Levi Colwill (England)

Nach seiner gelungenen Leihe zu Brighton & Hove Albion gab es viele Berichte über einen möglichen Wechsel weg vom FC Chelsea. Konkret wurde es für den vielseitigen Verteidiger aber bisher nicht. Bei der U21-EM kann er sich auf großer Bühne empfehlen.

AC Mailand, Milan, Charles De Ketelaere
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Charles De Ketelaere (Belgien)

De Ketelaere war einer der begehrtesten Spieler auf dem Transfermarkt des letzten Sommers, doch seine erste Saison beim AC Mailand verlief nicht nach Plan. Der Offensivspieler stand nur in neun Spielen in der Serie A in der Startelf und konnte wettbewerbsübergreifend in keinem seiner 40 Einsätze auch nur ein einziges Tor erzielen.

Die Rossoneri, die mehr als 35 Millionen Euro Ablöse für ihn an Genk zahlten, werden De Ketelaere noch nicht abschreiben und hoffen, dass er in diesem Sommer sein großes Potenzial abruft und so Selbstvertrauen tankt.

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Harvey Elliott (England)

Elliott stand am Ende der Saison nicht mehr in der Stammelf Liverpools, spielte aber dennoch seine bisher beste Saison an der Merseyside.

Er könnte ein starkes Turnier gebrauchen, um zu beweisen, dass er immer noch in die Mannschaft von Jürgen Klopp gehört. Sonst wird Klopp im Mittelfeld Neuzugänge wie Weltmeister Alexis MacAllister vorziehen.

Morgan Gibbs-White
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Morgan Gibbs-White (England)

Gibbs-White war eine der wenigen guten Verpflichtungen, die Nottingham Forest im vergangenen Sommer tätigte. Er gehörte über weite Strecken zu den besten offensiven Mittelfeldspielern der Premier League.

Einige Experten denken, dass er eine Berufung in die englische A-Nationalmannschaft verdient hat. Jetzt muss er erst einmal zeigen, dass er in dieser Altersklasse in Europa einer der Besten ist.

Oscar Gloukh
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Oscar Gloukh (Israel)

Red Bull Salzburg gab im Januar 2023 relativ viel Geld für den Teenager aus. Sieben Millionen Euro zahlten die Österreicher für einen Spieler mit wenig Profi-Erfahrung.

In weniger als 800 Einsatzminuten erzielte er vier Tore für Salzburg und zeigte damit, warum der Champions-League-Teilnehmer bereit war, viel Geld für ihn zu bezahlen.

Außerdem spielte er bereits für Israel bei der U19-Europameisterschaft 2022 und erreichte das Finale. Auch für die A-Nationalelf hat er schon debütiert. Nach Israels gutem Abschneiden bei der U20-WM in Argentinien könnte dem Land eine fußballerisch rosige Zukunft bevorstehen - mit Gloukh.

Wilfried Gnonto, FC Zürich, Leeds United
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Wilfried Gnonto (Italien)

Gnonto startete gut in die Saison 2022/23 beim späteren Premier-League-Absteiger Leeds United, doch wie die meisten Spieler ließ auch er gegen Ende der Saison nach.

In den letzten vier Spielen durfte er nur einmal in die Startelf - für die Azzurrini dürfte er also fit sein. Falls er bei der EM überzeugt, könnte er in der kommenden Spielzeit wieder erstklassig spielen - in England oder Italien.

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Ryan Gravenberch (Niederlande)

Gravenberchs Entscheidung, 2022 bei Bayern München zu unterschreiben, war Stand jetzt keine gute.

Denn Anspruch und Wirklichkeit liegen bei Gravenberch aktuell weit auseinander. Er betont immer wieder, dass er mehr spielen will und das auch verdiene. Viel Gelegenheit, Eigenwerbung zu betreiben, bekam er aber nicht und nutzte seine Chancen dann auch kaum.

Bei der U17-EM ging einst sein Stern auf, bei der U21-EM könnte er ihn wieder zum Leuchten bringen und sich für den FC Liverpool empfehlen.

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Curtis Jones (England)

Durch Verletzungen in der Entwicklung behindert und ohne festen Stammplatz sah es schon so aus, als wäre die Zeit von Jones in Liverpool vorbei. Doch gegen Ende der Saison wurde er wieder in die Mannschaft integriert und zeigte teils tolle Leistungen.

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Manu Koné (Frankreich)

Koné, der ein Drittel des furchterregenden französischen Mittelfelds ausmacht, ist ein Spieler, um den es schon vor der EM hartnäckige Wechselgerüchte gibt. Der FC Liverpool und PSG sollen an dem Gladbacher interessiert sein.

Im Team der französischen U21 soll Koné als Abräumer fungieren und dafür sorgen, dass sich die starken Offensivspieler auf eine solide Basis verlassen können.

Yousouffa Moukoko ist einer der Hoffnungsträger im deutschen Team.
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Youssoufa Moukoko (Deutschland)

Moukoko, der jüngste Spieler der Weltmeisterschaft 2022, wurde bereits im Januar mit einem großen Wechsel in Verbindung gebracht, bevor er einen neuen Vertrag bei Borussia Dortmund unterschrieb. Seitdem hatte er mit einigen Verletzungen zu kämpfen.

Jetzt, wo er wieder fit ist, könnte er bei der U21-EM wieder so glänzen, wie mit einst in den BVB-Jugendteams, wo er einen Rekord nach dem anderen brach.

Mykhailo Mudryk, FC Chelsea, CFC
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Mykhailo Mudryk (Ukraine)

Der Ukrainer enttäuschte beim FC Chelsea in der Rückrunde komplett. Zum Teil lag das sicher auch an dem Chaos und seinen Mitspielern, aber auch definitiv an seiner eigenen Qualität.

Das Tempo und die Dribbelkünste sind vorhanden, taktisch und in der Entscheidungsfindung offenbart Mudryk noch Mängel. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, zu zeigen, warum die Blues für ihn im Winter eine horrende Ablöse nach Donezk überwiesen.

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Pedro Neto (Portugal)

Neto ist eigentlich zu gut für dieses Niveau. Der Flügelspieler hat das Potenzial, ein Stammspieler bei einem Verein in der Champions League zu werden - er ist ein bärenstarker Finisher und Dribbler.

Verletzungen haben ihn in den letzten 18 Monaten jedoch zurückgeworfen. Kann der Angreifer der Wolverhampton Wanderers nun wieder an seine Topform anknüpfen?

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Antonio Nusa (Norwegen)

Nusa ist der zweitjüngste Torschütze der Geschichte in der Champions League und wurde vorschnell aufgrund seiner Dribbelkünste mit Neymar verglichen.

Nusa kann auf beiden Flügeln spielen, liebt Eins-gegen-Eins-Situationen und kann mit beiden Füßen gut abschließen. Der 18-Jährige vom FC Brügge wird bei der EM wohl erstmals für Norwegens U21 auflaufen.

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Lois Openda (Belgien)

Openda hatte für seinen Klub RC Lens schon in der Hinrunde der Ligue 1 ordentliche Leistungen gezeigt. Am Neujahrstag sorgte er dann mit einem Tor und einer Vorlage gegen PSG für Schlagzeilen - und der Knoten war geplatzt. Im neuen Jahr ging sein Stern erst so richtig auf und er beendete die Saison mit 21 Toren.

Zuletzt betonte er wiederholt öffentlich, gerne nach Leipzig gehen zu wollen. Lens hofft, dass sein Marktwert dank guter Leistungen bei der EM weiter steigt.

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Khephrén Thuram (Frankreich)

Wo wird er in der nächsten Saison landen? Thuram war für die OGC Nizza einer der herausragenden Spieler in der Ligue 1. Sowohl Liverpool als auch Leipzig werden mit ihm in Verbindung gebracht - aber es besteht auch die Möglichkeit, dass er noch ein weiteres Jahr in Nizza bleibt.

Mit Koné wird er ein starkes französisches Mittelfeld bilden - vielleicht sehen sich danach beide in Liverpool wieder.

Sandro Tonali, Italien
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Sandro Tonali (Italien)

Tonali bereitete in seiner zweiten vollen Saison als Stammspieler bei der AC Mailand sieben Tore in der Serie A vor.

Während die Rossoneri mit Verletzungen zu kämpfen hatten, wurde Tonali zu einer wichtigen Konstante beim Champions-League-Halbfinalisten. Auch mit 23 darf der Italiener bei der U21-EM spielen.

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Micky van de Ven (Niederlande)

Der schnelle, linksfüßige Innenverteidiger ist eine der Entdeckungen der abgelaufenen Bundesliga-Saison. Nachdem der Niederländer in einer angeschlagenen Wolfsburger Mannschaft beeindruckt hatte, wird er nun für die Niederlande alles geben.

Große Klubs wie der FC Bayern und Liverpool sollen seine Entwicklung aufmerksam verfolgen.

Celta Vigo, La Liga, Gabri Veiga
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Gabri Veiga (Spanien)

Er ist vielleicht der Spieler, auf den man vor dem Turnier am meisten gespannt ist. Veiga spielte für Celta Vigo 2022/23 hervorragend. Er war der Mittelpunkt einer schwachen Mannschaft, die in LaLiga fast abgestiegen wäre. Es wird also interessant sein zu sehen, wie er sich in einer Mannschaft schlägt, die viel Ballbesitz haben wird.

Sollte er auch in Rumänien und Georgien überzeugen, dürfte ein Topklub seine Ausstiegsklausel in Höhe von 40 Millionen Euro ziehen - auch der FC Bayern hat angeblich ein Auge auf ihn geworfen.

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