"Null Respekt dem Spieler gegenüber": Unterstützung für neue deutsche Nummer drei

Von Nino Duit
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Janis Blaswich wird nach Marc-André ter Stegens Verletzung das Torhüter-Trio im DFB-Team komplettieren. Bei seinem Klub steht er in der Kritik.

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In der 70. Minute des Champions-League-Duells mit Stade Brest ließ RB Salzburgs Keeper Janis Blaswich einen Schuss von Hugo Magnetti nach vorne prallen. Abdallah Sima nutzte den Fehler, verwandelte zum zwischenzeitlichen 3:0 - und auf den Rängen der nicht ausverkauften Salzburger Arena kippte die Stimmung.

Viele Fans skandierten den Namen von Alexander Schlager, Salzburger Lokalmatador und von Leipzig-Leihgabe Blaswich verdrängter Ex-Stammkeeper. Schlager stand von der Bank auf und versuchte, die eigenen Fans mit Handbewegungen zu beschwichtigen. Das klappte aber nur bedingt, höhnisch bejubelten sie später eine einfache Parade des 33-jährigen Routiniers aus Deutschland.

In der Einzelkritik der Salzburger Nachrichten bekam Blaswich das Prädikat "schwach", dazu hieß es: "Er ließ erneut die erhoffte Klasse vermissen: Sein schwerer Patzer zeigte, dass er meilenweit von einem sicheren Rückhalt entfernt ist." Immerhin TV-Experte Peter Stöger, einst als Trainer beim 1. FC Köln und Borussia Dortmund tätig, kritisierte den Umgang mit Blaswich: "Dieses Abputzen an einer Person, dafür habe ich kein Verständnis. Das hilft niemandem. Da ist null Respekt dem Spieler gegenüber."

Letztlich verlor Salzburg gegen den französischen Europapokal-Debütanten mit 0:4 und erlitt nach dem 0:3 zum Auftakt gegen Sparta Prag somit auch im zweiten Champions-League-Spiel der Saison ein Debakel. In der Meisterschaft ist der bereits in der vergangenen Saison von Sturm Granz entthronte Serienmeister aktuell nur Dritter. Spätestens nach der Leistung beim Brest-Spiel ist der schon in den vergangenen Wochen bisweilen unsichere Blaswich eines der Gesichter der Krise.

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DFB-Team: Janis Blaswich zum zweiten Mal nominiert

Blaswich wechselte im Sommer per einjähriger Leihe vom Schwesterklub RB Leipzig nach Salzburg. Stammkeeper Schlager hatte sich in der Endphase der Vorsaison am Knie verletzt. Überraschend bekam Blaswich, der in den vergangenen zwei Jahren regelmäßig Peter Gulacsi im Leipziger Tor vertreten hatte, vom neuen Salzburg-Trainer Pepijn Lijnders umgehend die Kapitänsbinde verliehen. Schlager ist mittlerweile zwar wieder fit, zum Unmut vieler Fans aber nur noch Ersatz.

Nun profitiert Blaswich auch auf anderer Ebene vom Ausfall eines Rivalen: Die Bild vermeldete im Vorfeld, dass ihn Bundestrainer Julian Nagelsmann in den Kader der deutschen Nationalmannschaft für die beiden anstehenden Länderspiele gegen Bosnien-Herzegowina und die Niederlande nominieren werde. Das bestätigte sich am Donnerstag.

Nach dem Rücktritt von Manuel Neuer übernahm eigentlich Marc-André ter Stegen den Posten als Stammkeeper. Er verletzte sich jedoch beim FC Barcelona schwer und fällt monatelang aus. Um Einsatzzeiten konkurrieren nun Oliver Baumann (TSG Hoffenheim) und Alexander Nübel (VfB Stuttgart). Blaswich soll als Nummer 3 im Kader stehen. Es ist seine zweite Berufung, bereits vergangenen November hatte er bei den beiden Testspielpleiten gegen die Türkei und Österreich auf der Bank gesessen.

Blaswichs Salzburger Ersatzmann Schlager ist übrigens auch in der Nationalmannschaft nur Reservist: Teamchef Ralf Rangnicks gibt Patrick Pentz von Bröndby IF den Vorzug.

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