Wer kommt wann zurück? Was fällt bei den Verletzungen auf? Wer profitiert? Fragen und Antworten zur Ausfallserie beim FC Bayern München

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Der FC Bayern München erlebt eine beispiellose Ausfallserie: Aktuell fehlen aus verschiedensten Gründen zehn Profis. Fragen und Antworten.

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"Wir haben in der letzten Woche viele Scheiß-Nachrichten bekommen mit den Verletzungen", klagte Leon Goretzka direkt nach dem 3:2-Sieg am Samstag gegen den FC Augsburg. Und kurz darauf folgte auch schon die nächste Scheiß-Nachricht: Kingsley Coman fällt mit einem Innenbandriss im linken Knie wohl bis Anfang April aus.

Coman ist bereits der zehnte unpässliche Spieler beim FC Bayern - bei einem Kader von neuerdings 26 Spieler. Am Sonntag verkündeten die Münchner die Verpflichtung von Sacha Boey für 30 Millionen Euro von Galatasaray Istanbul. Er soll für etwas Entlastung auf der ganz besonders verwaisten Position des Rechtsverteidigers sorgen.

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Zehn Ausfälle beim FC Bayern München: Wie ist der Stand?

Daniel Peretz: Zog sich Anfang Januar im Training eine Innenbandverletzung im rechten Knie zu. Der israelische Keeper hat an diesem Montag eine erste individuelle Einheit auf dem Platz absolviert, er wird Mitte/Ende Februar zurückerwartet.

Dayot Upamecano: Beim 1:0-Sieg gegen Union Berlin erlitt Upamecano ohne gegnerische Einwirkung einen Muskelfaserriss im linken, hinteren Oberschenkel. Der französische Innenverteidiger fällt voraussichtlich bis Mitte Februar aus.

Min-Jae Kim: Weilt aktuell mit der südkoreanischen Nationalmannschaft beim Asien-Cup. Der Titelfavorit quälte sich unter Trainer Jürgen Klinsmann ins Achtelfinale, wo es am Dienstag um 17 Uhr gegen Saudi-Arabien geht. Das Finale steigt am 10. Februar, spätestens danach kehrt Kim zurück.

Tarek Buchmann: Das 18-jährige Eigengewächs ging als vierter Innenverteidiger in die Saison, ist seitdem aber von einem beispiellosen Verletzungspech verfolgt. Nach dem zweiten Muskelbündelriss im Oberschenkel musste sich Buchmann Anfang November operieren lassen. Kürzlich stieg er wieder ins Lauftraining ein, sein Comeback ist für März anvisiert.

Noussair Mazraoui: War zuletzt doppelt verhindert, sowohl verletzt als auch abgestellt. Mazraoui weilt derzeit mit Marokkos Nationalmannschaft beim Afrika-Cup, kam dort aber noch nicht zum Einsatz. Vergangene Woche kehrte der Rechtsverteidiger ins Mannschaftstraining zurück, ein Einsatz beim Achtelfinale gegen Südafrika am Dienstag um 21 Uhr erscheint möglich. Das Finale steigt am 11. Februar. Mazraoui hatte sich beim Champions-League-Spiel gegen Manchester United Mitte Dezember ohne gegnerische Einwirkung einen Muskelbündelriss in der linken Wade zugezogen.

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Bouna Sarr: Just als der jahrelange Dauerreservist aufgrund der angespannten Personalsituation in der Abwehr zu einigen Einsätzen kam, erlitt er Ende November im Training einen Kreuzbandriss im linken Knie. Da sein Vertrag im kommenden Sommer ausläuft und nicht verlängert wird, absolviert der senegalesischen Rechtsverteidiger womöglich kein Spiel mehr für den FC Bayern.

Konrad Laimer: Der österreichische Rechtsverteidiger erlitt gegen Union einen Muskelfaserriss in der Wade. Er wird Mitte März zurückerwartet.

Joshua Kimmich: Genau wie Upamecano und Laimer verletzte sich auch Kimmich beim teuer erkauften 1:0-Sieg gegen Union. Kurz vor Schluss fiel er bei einem Zweikampf auf die Schulter. "Bei Jo ist es eine Frage vom Schmerz, aber ein paar Wochen wird es dauern", sagte Sportdirektor Christoph Freund am Samstag.

Kingsley Coman: Zog sich beim 3:2-Sieg gegen den FC Augsburg einen Innenbandriss im linken Knie zu. Passiert ist die Verletzung bei einem Zweikampf kurz vor Aleksandar Pavlovics Treffer zum 1:0. Coman wird erst im April zurückerwartet.

Serge Gnabry: Arbeitet aktuell individuell an seinem Comeback nach einer Muskelsehnenverletzung im linken Adduktorenbereich. Anfang März soll der Offensivallrounder wieder einsatzbereit sein. Verletzt hatte sich Gnabry beim Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt Mitte Dezember ohne gegnerische Einwirkung nur wenige Minuten nach Einwechslung.

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FC Bayern München: Was fällt bei den Verletzungen auf?

Vier der aktuell acht angeschlagenen Spieler fehlen wegen Muskelverletzungen, bis zuletzt außerdem noch Mazraoui. Solche Blessuren treten oft aufgrund von falscher Trainingssteuerung, mangelhaftem Aufwärmen, Überbelastungen oder zu kurzer Regeneration auf.

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Wegweisende Spiele gegen Leverkusen und Lazio: Wie geht es weiter?

Das nächste Spiel des FC Bayern steigt am kommenden Samstag um 15.30 Uhr gegen Borussia Mönchengladbach. Bis dahin zurückkehren könnten lediglich Kim und Mazraoui, sofern sie mit ihren Nationalmannschaften bei den jeweiligen Kontinental-Turnieren am Dienstag im Achtelfinale scheitern.

Sämtliche acht Verletzte werden das Duell mit Gladbach verpassen - und aller Voraussicht nach auch die beiden darauffolgenden wichtigen Spiele. Am 10. Februar steigt das Bundesliga-Spitzenspiel gegen Tabellenführer Bayer Leverkusen, am Mittwoch danach das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Lazio Rom.

FC Bayern München: Die nächsten Spiele

DatumWettbewerbGegner
3. Februar, 15.30 UhrBundesligaBorussia Mönchengladbach (H)
10. Februar, 18.30 UhrBundesligaBayer Leverkusen (A)
14. Februar, 21 UhrChampions LeagueLazio Rom (A)
18. Februar, 17.30 UhrBundesligaVfL Bochum (A)
24. Februar, 18.30 UhrBundesligaRB Leipzig (H)
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FC Bayern München: Wer profitiert von der Ausfallserie?

Weil die Situation in der Abwehr ganz besonders angespannt ist, dürfen die beiden Winter-Neuzugänge Eric Dier und Sacha Boey direkt auf viel Spielzeit hoffen. Dier feierte in Augsburg ein ordentliches Startelf-Debüt in der Innenverteidigung. Boey könnte Aushilfs-Rechtsverteidiger Raphael Guerreiro für dessen Paradepositionen links hinten oder im zentralen Mittelfeld freimachen.

Thomas Müller saß trotz der Ausfallserie zuletzt dreimal hintereinander nur auf der Bank, auf der Zehn ist aktuell Jamal Musiala gesetzt. Nach Comans Verletzung braucht Tuchel gegen Gladbach aber einen neuen Offensivspieler für die Startelf. Die Entscheidung dürfte zwischen Müller und Mathys Tel fallen, außerdem steht Eric Maxim Choupo-Moting zur Verfügung.

Unterdessen profitieren diverse Nachwuchshoffnungen von der angespannten Personalsituation. Aleksandar Pavlovic (19) überzeugte in Augsburg nicht nur wegen seines Tores auf der Sechs neben Leon Goretzka. Mittelfeldspieler Lovro Zvonarek (18) feierte per Einwechslung sein Profidebüt. Auf der Bank saß erstmals der spanisch-marokkanische Linksverteidiger Adam Aznou (17).