DHB beendet EM-Quali mit Sieg

SID
Rechtsaußen Patrick Groetzki markierte zum Abschluss gegen Österreich sieben Treffer
© getty

Tempo, Tricks und tolle Tore: Die deutschen Handballer haben sich mit einer stimmungsvollen Abschluss-Vorstellung in die Sommerpause verabschiedet. Die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson feierte am letzten Spieltag der EM-Qualifikation einen verdienten 31:29 (14:13)-Erfolg gegen Österreich und beendete die Gruppe 7 mit fünf Siegen aus sechs Spielen auf dem zweiten Platz hinter Ex-Weltmeister Spanien (ebenfalls 10:2 Punkte).

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Beste deutsche Werfer vor 8.074 Zuschauern in der Kieler Sparkassen-Arena waren Rückraumspieler Fabian Wiede (8 Tore) und Rechtsaußen Patrick Groetzki (7/2 Siebenmeter). Auf Seiten der Österreicher, die sich als Gruppendritter (4:8-Punkte) nicht für die EM qualifizierten, traf Raul Santos vom VfL Gummersbach am häufigsten (8/2).

"Es waren viele junge Spieler auf der Platte. Ich habe viele positive Signale gesehen", sagte Sigurdsson im ZDF und ergänzte später: "Ich bin stolz und froh, dass wir die Quali mit dieser jungen Mannschaft schon vorzeitig geschafft hatten und freue mich jetzt auf die EM." Und Youngster Wiede erklärte: "Heute war es ein hartes Stück Arbeit. Am Ende war der Sieg verdient."

Die Teilnahme an der Europameisterschaft in Polen (15. bis 31. Januar 2016) hatte der WM-Siebte bereits am vergangenen Mittwoch durch einen 34:20-Sieg in Finnland perfekt gemacht. Die Gruppenauslosung für die EM-Endrunde findet am Freitag in Krakau statt.

Deutschland ohne vier Stammkräfte

Die Partie gegen Österreich geriet aufgrund der klaren Tabellenkonstellation zu einem besseren Schaulaufen. Gleich vier Leistungsträger schickte Sigurdsson vorzeitig in den Urlaub und baute weitere junge Spieler ein. Für Kapitän Uwe Gensheimer und Rückraumspieler Steffen Weinhold sowie die beiden Torhüter Silvio Heinevetter und Carsten Lichtlein durften der Magdeburger Keeper Dario Quenstedt und Linksaußen Yves Kunkel (Minden) ins DHB-Team reinschnuppern.

"Wir gehen das Spiel trotzdem volle Pulle an", versprach Sigurdsson. Entsprechend engagiert begann die deutsche Mannschaft und gab zunächst den Rhythmus vor. Angeführt vom 21-jährigen Linkshänder Wiede, der in der ersten Halbzeit sechs Mal traf, lag Deutschland schnell mit 5:2 vorn (10.) und ließ sich auch von einer Schwächephase nicht aus dem Konzept bringen. Nach dem 10:11-Rückstand zogen die Hausherren noch einmal das Tempo an und gingen mit einer Führung in die Pause.

Im zweiten Abschnitt übernahm die Sigurdsson-Sieben dann endgültig das Kommando. Szenenapplaus erhielt vor allem der eingewechselte Keeper Quenstedt. Erst entnervte er die österreichischen Schützen mit seinen Paraden, dann trug er sich mit einem Treffer zum 28:22 (50.) quer über das Spielfeld sogar in die Torschützenliste ein. Die letzten Minuten waren eine einzige Party.

Erfolg über Spanien

Souverän wie lange nicht spielte sich das deutsche Team durch die Qualifikation und löste das EM-Ticket nach den Enttäuschungen der letzten Jahre (Verpassen von Olympia 2012 und der EM 2014, WM-Teilnahme 2015 nur dank Wildcard) diesmal vorzeitig. Höhepunkt der souveränen Quali war der 29:28-Erfolg im April gegen den WM-Vierten Spanien.

"Wir haben eine tolle Qualifikation gespielt", bilanzierte DHB-Vizepräsident Bob Hanning bereits vor der letzten Partie und lobte vor allem Coach Sigurdsson, der erst im vergangenen Sommer als Nachfolger von Martin Heuberger installiert worden war. "Mit Dagur Sigurdsson als Bundestrainer hat sich unsere Nationalmannschaft seit September bemerkenswert entwickelt." Die EM-Qualifikation sei ein "weiterer Schritt auf unserem Weg. Wir haben noch Großes vor."

Patrick Groetzki im Steckbrief

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