Auf den Spuren von Leicester City

Von Victor Adolf
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FC Burnley

Die Premier League und der FC Burnley: Das jüngste Verhältnis zwischen der höchsten englischen Spielklasse und dem zweifachen Meister (1921, 1960) könnte man wohl am besten mit den Worten "sie können nicht miteinander - aber auch nicht ohne einander" beschreiben. In den vergangenen sieben Jahren feierten die Clarets drei Aufstiege, zweimal ging es nach 38 Partien umgehend wieder in die Unterklassigkeit. Ob sich dieses Jahr das altbekannte Sprichwort bewahrheitet und aller guten Dinge drei sind?

Die vergangene Championship-Saison lässt jedenfalls darauf hoffen. Mit einer eindrucksvollen Ausbeute von 93 Zählern sicherte sich das Team um Trainer Sean Dyche Platz eins und machte den Aufstieg schon vorzeitig perfekt. Hoffnungsträger ist der vergangenen Sommer für 12,4 Millionen Euro verpflichtete Angreifer Andy Gray. Mit 25 Treffern schnappte sich der flinke Stürmer die Torjägerkanone, gab zudem zehn Vorlagen und war die treibende Kraft im Angriffsspiel der Nordengländer.

Startprobleme beim Ex-Karlsruher

Neben ihm stürmt meist Wales' EM-Fahrer Sam Vokes, der mit seinem Kopfballtreffer gegen Belgien maßgeblich zum überraschenden Halbfinaleinzug der Waliser beitragen konnte. Einem alten Bekannten aus Deutschland blieb daher in seiner ersten Saison auf der Insel meist nur ein Platz auf der Bank: Rouwen Hennings. In der Bundesliga einst für den FC St. Pauli und den Karlsruher SC aktiv, konnte Hennings seine Ablöse von 2,5 Millionen Euro bislang noch nicht rechtfertigen und erzielte in 26 Ligaeinsätzen nur ein mickriges Törchen.

Die überschaubare Ausbeute führt er auf Anpassungsprobleme zurück: "Ich musste die englische Art des Fußballs erst lernen. Die Abwehrspieler verhalten sich anders als in Deutschland", sagte Hennings zu Jahresbeginn im Guardian. Er beschreibt die englische Spielweise als physischer, schneller und qualitativ besser. In Deutschland sei der Fußball kontrollierter, der Fokus würde mehr auf den technischen Aspekten liegen. Zudem behauptet er: "Die ersten acht Mannschaften der Championship würden wohl alle aus der 2. Bundesliga aufsteigen."

Never change a winning Turf

Im Turf Moor, wo der FC Burnley seit 1883 seine Heimspiele austrägt, würde man liebend gerne für eine Weile auf zweitklassigen Fußball verzichten. Dabei könnte die Spielstätte, die mit seinen 22.546 Plätzen zu den kleinsten Grounds der Premier League gehört, eine entscheidende Rolle spielen. Auch wenn "The Turf" seine besten Tage schon hinter sich hat und eine Renovierung längst hinfällig ist; die Atmosphäre ist einzigartig und es kommt nicht von ungefähr, dass die Clarets seit dem FA Cup-Triumph von 1914 über den FC Liverpool bis heute als Pokalschreck gefürchtet sind.

Bei der Mission Klassenerhalt setzt Dyche, seit 2012 im Amt, auf Altbewährtes. Mit dem isländischen EM-Helden Johann Berg Gudmundsson holten sich die Clarets nur eine Verstärkung ins Haus. Der FC Burnley baut auf seinen Aufstiegskader, bis auf "Enfant terrible" Joey Barton konnten alle Leistungsträger gehalten werden.

Ob ein Team der weitestgehend Namenlosen, ein baufälliges Stadion und ein deutscher Zweitligatorschützenkönig als Joker für den Liga-Verbleib ausreichen werden, bleibt abzuwarten. Aber wie viel sollen bekanntlich alle guten Dinge sein? Genau, drei ...