Der Name Douallas wurde am Montag auf einer entsprechenden Liste des Verbandes, die 62 Spieler umfasst, veröffentlicht.
Ernest Obama, Sprecher von Verbandspräsident und Stürmerlegende Samuel Eto'o, führte in L'Equipe aus: "Der derzeitige Vorstand des kamerunischen Fußballverbandes hat eine umfangreiche Säuberungsaktion eingeleitet. Die Beobachtung wurde gemacht, dass mehr als 60 Prozent der Fußballer, die in Elite One und Elite Two (die ersten beiden Ligen Kameruns, d. Red.) spielten, ihr Alter manipuliert hatten."
Obama weiter: "Die schuldigen Spieler werden automatisch bestraft (sechs Spiele Sperre) und müssen ihr wahres Alter angeben." Es sei "erwähnenswert, dass all diesen Akteuren die Fälschung ihrer Identität vorgeworfen wird."
Identitätsfälschung im kamerunischen Fußball! Verband sperrt Nationalspieler
Doualla, der sein Alter mit 17 Jahren angegeben hat, lief bisher noch nie für Kameruns Nationalelf auf, stand aber im Kader für den Afrika-Cup 2024. Bei dem Turnier in der Elfenbeinküste schieden die Kameruner im Achtelfinale aus.
Doualla spielt in Kamerun für den Verein Victoria United FC, seine Nominierung kam überraschend. Das Portal camfoot.com deutete nach Douallas Berufung in den Afrika-Cup-Kader Ende Dezember in einem Artikel bereits Zweifel an der Richtigkeit seines Alters an: "Der reifste 17-Jährige der Welt", hieß es dort.
Die französische Zeitung Le Monde will indes die wahre Identität Douallas angeblich kennen. In einem Bericht veröffentlichte sie ein Bild eines Mittelfeldspielers, mit dem sie Anfang 2022 zufällig ein Interview geführt hatte und der eine bemerkenswerte Ähnlichkeit zu Doualla aufweist - auch in einigen auffälligen Details.
Jener Spieler hieß Alexandre Bardelli und war laut Le Monde zum Zeitpunkt des Interviews 21 Jahre alt. Die Zeitung gab an, von Spielern von Bardellis damaligem Verein Oryx bestätigt bekommen zu haben, dass Bardelli und Doualla tatsächlich ein und dieselbe Person seien.
Le Monde hatte den kamerunischen Verband wohl schon zwei Tage vor Start des Afrika-Cups wegen ihrer Erkenntnisse kontaktiert, bekam jedoch keine Reaktion.
Nun kann der afrikanische Fußballverband Ermittlungen anstellen und sollte der Vorwurf der Identitätsfälschung bei Doualla bestätigt werden, droht Kamerun wohl der Ausschluss von den beiden kommenden Afrikameisterschaften.
