London Calling: Potsdam sieht sich im Vorteil

SID
Folgt auf die Meisterschaft auch der Triumph in der Champions League? Potsdam mit Anja Mittag (r.)
© Getty

Turbine Potsdam wähnt sich vor dem Halbfinal-Rückspiel der Champions League am Sonntag gegen den FCR Duisburg im Vorteil.

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Bundespräsident Christian Wulff hat sein Kommen angekündigt, das Stadion ist möglicherweise ausverkauft: Das Halbfinal-Rückspiel der Champions League zwischen Turbine Potsdam und dem FCR Duisburg am Sonntag (14.15 Uhr) wird zum echten Frauenfußball-Fest.

Das 2:2 aus dem Hinspiel ist aus Sicht der Gastgeberinnen eine gute Ausgangsposition im Kampf um den Einzug ins Finale am 26. Mai in London.

Anja Mittag: Finale - egal wie

"Unser Ziel ist es, ins Finale von London einzuziehen - egal wie", sagte die Potsdamerin Anja Mittag, die ihr Team aufgrund der beiden Auswärtstore "leicht im Vorteil" sieht.

Allerdings fügte die Nationalspielerin der Torbienen auch hinzu: "Das heißt jedoch noch lange nicht, dass wir damit durch sind. Das Spiel gegen Duisburg wird für uns ein harter, harter Kampf."

Die Potsdamerinnen nehmen den Slogan London Calling der britischen Punk-Band The Clash äußerst ernst. Gegner des Siegers wird im Stadion Craven Cottage des FC Fulham zwei Tage vor dem Champions-League-Finale der Männer in Wembley entweder der FC Arsenal oder Olympique Lyon.

Die Französinnen gewannen das Hinspiel zu Hause 2:0 und standen bereits im vergangenen Jahr im Finale. Damals verloren sie allerdings im Elfmeterschießen - gegen Turbine Potsdam.

Simone Laudehr: "Wir können und wollen dieses Rückspiel gewinnen"

Die Duisburgerinnen um Nationalstürmerin Inka Grings wollen sich im Duell mit dem Titelverteidiger nicht mit der Außenseiterrolle abfinden und sehen trotz der zwei Gegentore im Hinspiel gute Chancen aufs Weiterkommen.

"Wir können und wollen dieses Rückspiel gewinnen", sagte Simone Laudehr. Die Nationalspielerin fehlte beim ersten Aufeinandertreffen wegen einer Gelbsperre, war aber so motiviert, dass sie das Aufwärmprogramm absolvierte.

Duisburgs Trainer Marco Ketelear fordert am Sonntag einen Sturmlauf seiner Mannschaft. "Auf ein 1:0 zu spielen, ist viel zu gefährlich", sagte der Bruder des früheren Bundesliga-Profis Marcel Ketelaer: "Ich setze darauf, dass uns drei Tore gelingen."

Personell kann Duisburgs Coach aus dem Vollen schöpfen. Das Team aus dem Ruhrpott reist mit dem besten Kader an. "Alle sind gesund, alle trainieren und sind mit Herzblut und engagiert bei der Sache", stellte Ketelaer fest. Nach derzeitigem Stand wird sogar die lange verletzte Nationaltorhüterin Ursula Holl mit nach Brandenburg fahren.

Fragezeichen hinter dem Einsatz von Josephine Henning

Bei den Gastgeberinnen steht hinter dem Einsatz von Josephine Henning ein großes Fragezeichen. Die Abwehrspielerin hatte im Hinspiel eine Steißbeinprellung erlitten. Bianca Schmidt fehlt nach ihrer zweiten Gelben Karte.

Der Kartenvorverkauf lief bislang sehr gut. 5000 Tickets wurden verkauft. "Es könnte auch sein, dass unser Stadion ausverkauft ist", sagte Potsdams Sprecherin Nadine Bieneck, die mit einem großen Ansturm an der Tageskasse rechnet.

Knapp 10.000 Fans passen ins Babelsberger Stadion. Auch die Gäste freuen sich über die große Resonanz. "Dieses Spiel hat ultimativen Endspielcharakter", sagte Ketelear.

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