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Schalke verpasst perfekte Gruppenphase

Schalke verpasstes es in Salzburg, einen Europa-League-Rekord von Eindhoven einzustellen
© getty

Am 6. Spieltag der Europa League musste sich der FC Schalke 04 Red Bull Salzburg 0:2 (0:1) geschlagen geben. Die Königsblauen standen zuvor schon als Gruppensieger fest, verspielten aber die perfekte Gruppenphase mit 18 Punkten aus sechs Spielen.

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Vor 23.133 Zuschauern in der Red Bull Arena erzielte Xaver Schlager in der 22. Minute das 1:0 für Red Bull Salzburg. In der Nachspielzeit erhöhte Josip Radosevic auf 2:0 (90+4.).

Bei Schalke gaben mit Donis Avdijaj und Fabian Reese zwei Spieler ihr Pflichtspieldebüt von Beginn an. Atsuto Uchida feierte nach einer 639 Tage andauernden Verltzungspause sein Comeback per Einwechslung.

Schalke verpasste es durch die Niederlage, einen Europa-League-Rekord der PSV Eindhoven einzustellen, das in seinen ersten 18 EL-Gruppenspielen ungeschlagen blieb.

Zum ersten Mal nach acht ungeschlagenen Europapokal-Auswärtsspielen musste Schalke wieder eine Niederlage hinnehmen.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: In der Liga feierte RB Salzburg zuletzt einen 4:1-Sieg gegen Altach. Von der damaligen Startelf ist gegen Schalke aber nicht viel übrig, Trainer Garcia schickt lediglich Laimer, Lainer und Lazaro erneut ins Rennen. Die acht Neuen sind Stankovic, Schwegler, Wisdom, Caleta-Car, Rzatkowski, Radosevic, Schlager und Minamino.

Auch Schalke-Trainer Weinzierl wirft nach der 1:2-Pleite bei RB Leipzig die Rotationsmaschine an und stellt sein Team gar auf zehn Positionen um. Einzig Kapitän Benedikt Höwedes bleibt in der ersten Elf, die Giefer, Caicara, Konoplyanka, Baba, Aogo, Reese, Stambouli, Kehrer, Riether und Avdijaj komplettieren.

7.: Nach einer flachen Hereingabe von Schlager von der linken Seite klärt Kehrer im Strafraumzentrum zur Ecke. Fast wäre der Ball von seinem rechten Fuß aber ins Tor geflogen. Nur ganz knapp geht er an der rechten Stange vorbei ins Aus.

19.: Avdijaj zieht vom linken Flügel vor dem Strafraum nach innen, lässt zwei Gegenspieler stehen und schließt dann mit rechts wuchtig aus 17 Metern ab. Stankovic ist aber rechtzeitig im rechten Eck. Der Keeper faustet den Ball zur Seite weg.

22., 1:0, Schlager: Von Schlager kommt der Ball von rechts vor den Strafraum zu Lazaro. Ihm verspringt die Kugel zunächst, doch Kehrer klärt genau wieder vor seine Füße. Dann folgt Lazaros Pass quer in den Sechzehner nach links, wo Schlager im Rücken von Caicara in Position läuft und aus vier Metern keine Mühe hat, Giefer mit einem Flachschuss zu überwinden.

28.: Lainer zieht mit rechts aus 19 Metern ab. Den Aufsetzer dreht Giefer aus dem bedrohten linken unteren Eck.

41.: Caicara beweist gute Übersicht, als er nach einer Balleroberung rechts im Mittelfeld die Kugel weit nach links zu Konoplyanka spielt. Der Ukrainer zieht mit Tempo in die Mitte, schlenzt die Kugel mit rechts aber aus gut 16 Metern knapp an der rechten Stange vorbei ins Aus.

56.: Reese wird von Avdijaj vor dem Strafraum im freien Raum angespielt. Den zu unplatzierten Abschluss aus 15 Metern mit rechts pariert Stankovic mit beiden Fäusten.

63.: Da ihn Caicara nicht angreift, zieht Radosevic aus knapp 20 Metern einfach mal mit dem linken Fuß ab. Der Ball saust nur ganz knapp am linken Winkel vorbei ins Toraus.

69.: Riesenparade von Salzburgs Keeper Stankovic, der nach einem Freistoß von Stambouli von der linken Seite einen Kopfball von Avdijaj aus sechs Metern mit den Fäusten auf der Linie stehend entschärft.

90+4., 2:0, Radosevic: Bei einer Schalker Ecke ist Keeper Giefer mit nach vorne gegangen. Er ist noch auf dem Rückweg in die eigenen Hälfte, als Salzburg den Konter spielt: Rzatkowski passt den Ball nach rechts in den freien Raum auf Radosevic. Der Kroate hat dann keine Mühe, die Kugel aus etwa 30 Metern flach ins leer Tor zu schieben.

Fazit: Schalke und Salzburg traten mit gänzlich neu zusammengewürfelten Mannschaften an. Die fehlende Eingespieltheit war deutlich zu merken, beide Teams lieferten sich ein chancenarmes und auch langsames Spiel. Da die Bullen zumindest mit etwas mehr Zug zum Tor agierten, waren sie letztlich durchaus der verdiente Sieger.

Der Star des Spiels: Xaver Schlager. Nicht nur wegen seines Treffers zum vorentscheidenden 1:0 war Schlager der beste Spieler auf dem Platz. Der Österreicher bewies Zug zum Tor und zeigte sich außerdem zweikampfstark.

Der Flop des Spiels: Abdul Rahman Baba. Der Schalker Linksverteidiger präsentierte sich defensiv wackelig und offensiv uninspiriert. Belegt wird die schwache Vorstellung Babas auch durch die Zahlen: Nur knapp 40 Prozent seiner Zweikämpfe konnte er für sich entscheiden, gleichzeitig war er einer der unsichersten Schalker Passgeber.

Der Schiedsrichter: Radu Petrescu (Rumänien). Da die Partie lediglich statistischen Wert hatte und es für beide Teams um nichts ging, hielten sich die Akteure in den Zweikämpfen zurück. Einige knifflige Entscheidungung bewertete Petrescu richtig: Beim Zweikampf zwischen Wisdom und Konoplyanka (66.) nicht auf Elfmeter für Schalke zu entscheiden war richtig, ebenso die Salzburger Treffer von Minamino (76.) und Wolf (77.) wegen Abseits nicht zu geben.

Das fiel auf:

  • Schalke agierte mit einer etwas ungewöhnlichen taktischen Ausrichtung. Im Offensivspiel richtete sich Königsblau in einem 3-2-3-2 aus, bei gegnerischem Ballbesitz rutschten die Außenverteidiger Caicara und Baba zurück. So entstand ein 5-2-1-2.
  • Hinter der Doppelspitze bestehend aus Reese und Konoplyanka gab Avdijaj bei seinem Startelfdebüt für Schalke den klassischen Zehner. Er legte stark los und versuchte das Spiel an sich zu reißen, baute aber recht bald ab.
  • Da Schalke mit lediglich drei nominellen Offensivspielern agierte, fehlten über weite Strecken der Partie Anspielstationen im vordersten Drittel. Viele gefährliche Situationen kreierten die Königsblauen deshalb naturgemäß nicht. Für etwas Gefahr sorgten lediglich Distanzschüsse.
  • In der defensiven Dreierkette begann Stambouli rechts hinten. Mitte der ersten Halbzeit beendete Weinzierl das Experiment aber und ließ den Franzosen mit Riether die Position tauschen und somit ins Mittelfeld rotieren.
  • Salzburg wirkte in der Offensive ideenreicher und kreativer als Schalke. Im klassischen 4-4-2 spielten bei den Bullen zwei gelernte Mittelfeldspieler an vorderster Front. Sie ließen sich gut in das Salzburger Kombinationsspiel einbinden.

FC Salzburg - FC Schalke 04 Die Statistik zum Spiel

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