3. Liga, Power Ranking zum Saisonstart: Zwei klare Favoriten - FCK und Duisburg gelingt die Trendwende

Von Philipp Schmidt
Die Löwen gehen als einer der Favoriten in die neue Saison, der FCK will die Trendwende schaffen.
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Platz 13: BORUSSIA DORTMUND II (letzte Saison: Platz 1 in der Regionalliga West)

Nicht Traditionsklub Rot-Weiss Essen schaffte im Westen den Sprung in die 3. Liga, sondern die BVB-Youngster nach sechs Jahren Abstinenz. Angeführt werden die Schwarzgelben vom drittligaerfahrenen Niklas Dams, ansonsten strotzt das Aufgebot nur vor Talent, wobei insbesondere Ansgar Knauff schnell ein Kandidat für eine dauerhafte Rolle bei den Profis werden könnte.

Tobias Raschl, Steffen Tigges oder auch Immanuel Pherai bringen jede Menge Potenzial mit, Ted Tattermusch, Antonios Papadopoulos und Berkan Taz kommen von Ligarivalen. Offensiv dürfte der BVB vielen Teams Probleme bereiten können, dennoch dürfte die 3. Liga für einige Spieler eine Herkulesaufgabe werden. Pluspunkt: Der Kader blieb fast gänzlich zusammen.

"Ich denke, dass Dortmund II eine gute Rolle spielen wird. Die anderen drei Aufsteiger werden es sehr schwer haben, auch aufgrund der Tatsache, dass die Vorsaison teilweise sehr turbulent war", bewertet Schwabl die Erfolgsaussichten der Neulinge.

Trainer Maaßen kämpft mit dem BVB II fortan in der 3. Liga um Punkte.
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Trainer Maaßen kämpft mit dem BVB II fortan in der 3. Liga um Punkte.

Platz 12: WALDHOF MANNHEIM (letzte Saison: Platz 8)

Insbesondere an einem Verein, der stark auf die Zuschauereinnahmen angewiesen ist, gehen die coronabedingten Geisterspiele nicht spurlos vorbei. Dies spiegelt sich auch im aktuellen Kader wider. Drei Neuzugänge stehen acht Abgänge gegenüber, darunter wichtige Spieler wie Max Christiansen, Jan-Hendrik Marx und Marco Schuster. Immerhin konnte mit der Verpflichtung von Marc Schnatterer ein Transfercoup gelandet werden.

Ähnlich wie bei der Viktoria gilt: In der Breite muss dringend nachgerüstet werden, um der Belastung einer langen Drittligasaison gewachsen zu sein, auch wenn die finanzielle Situation keine großen Sprünge erlauben. "Die Situation kennen wir, wir wollen ja noch etwas nachlegen. Es ist Nachholbedarf da, das wissen wir alle", betonte SVW-Trainer Patrick Glöckner, dass dies auch noch nach Saisonstart passieren könnte.

Platz 11: HALLESCHER FC (letzte Saison: Platz 9)

Eine Saison mit vielen schwierigen Phasen wurde letztlich auf einem Platz in der oberen Tabellenhälfte zu Ende gebracht, was ein wenig die vorherigen Probleme verwässert. Die Neuzugänge (darunter Justin Eilers, Niklas Kreuzer und Louis Samson) können sich sehen lassen und werden die Abgänge mindestens kompensieren. Rein vom Personal her ist der HFC für die unteren Tabellenregionen zu gut, Stabilität war in den vergangenen Monaten allerdings ein Fremdwort an der Saale.

"Wir warten die letzten Eindrücke ab und schauen, wo es dringenden Bedarf gibt. Im Moment haben wir gerade keine Eile", erklärte Trainer Florian Schnorrenberg zum Thema Transfers und baut einmal mehr darauf, dass notfalls Torjäger Terrence Boyd die Kohlen aus dem Feuer holt.

Platz 10: 1. FC SAARBRÜCKEN (letzte Saison: Platz 5)

"Earthman" prangt künftig auf einem Trikot des 1. FC Saarbrücken, Neuzugang Dennis Erdmann wandelt auf den Spuren von Zecke Neuendorf und hat sich diese Bezeichnung als Künstlername eintragen lassen. Aber auch aus sportlichen Sicht dürfte der Ex-Löw dem FCS weiterhelfen, der in Nicklas Shipnoski, Anthony Barylla und Marin Sverko wichtige Spieler verlor.

Mit einer gesunden Mischung aus Erfahrung und Jugend ist der Kader gut aufgestellt, in der Spitze fehlt es aber doch an Qualität, um die starke Vorsaison zu wiederholen, auch wenn die Ambitionen unter dem neuen Trainer Uwe Koschinat weiter hoch sind. Für einen Platz in der oberen Hälfte reicht es.

Platz 9: WÜRZBURGER KICKERS (letzte Saison: Platz 18 in der 2. Liga)

25 Punkte, 69 Gegentore, nur fünf Siege und stolze vier Trainer - die abgelaufene Spielzeit war eine zum Vergessen und endete für die Kickers folglich auf dem letzten Platz in Liga zwei. Mit Sportvorstand Sebastian Schuppan und Trainer Torsten Ziegner soll alles besser werden. Der Umbruch ist gewaltig. Bisher 19 Spieler gehen, zwölf kommen.

Würzburg geht mit einem deutlich verjüngten Team an den Start, das mit Dennis Waidner, Leon Schneider oder auch Alexander Lungwitz interessante Spieler dazubekam, sich aber erst einmal finden muss. Das Potenzial ist da, auch durch Neuzugänge wie Moritz Heinrich, Fanol Perdedaj oder Marvin Pourie, für die absoluten Top-Plätze müsste allerdings vieles richtig laufen.

Platz 8: VfL OSNABRÜCK (letzte Saison: Platz 16 in der 2. Liga)

Am Beispiel der Veilchen zeigt sich, wie schwierig es ist, die Teams auf den Plätzen 3 bis 10 richtig zu prognostizieren. In einer turbulenten Saison war die Hypothek des Relegations-Hinspiels gegen Ingolstadt zu groß, eine Klasse tiefer soll mit neuer Besetzung auf der Trainerbank und auf dem Posten des Sportdirektors neu angegriffen werden.

Für Stürmer Etienne Amenyido (St. Pauli) kassierte Osnabrück fast eine halbe Million, zahlreiche weitere etablierte Spieler verließen den Verein. Im Gegenzug kamen fast ausschließlich No-Names, eine Ausnahme stellt der langjährige Zweitligaknipser Andrew Wooten dar. Immerhin konnten einige Routiniers wie Taffertshofer, Heider, Beermann oder Trapp gehalten werden, die direkte Zweitligarückkehr dürfte allerdings eine Nummer zu groß sein - auch wenn Platz acht eine recht pessimistische Einschätzung ist.

Platz 7: TÜRKGÜCÜ MÜNCHEN (letzte Saison: Platz 13)

Das wohl größte Fragezeichen in der Liga! Wie bei einem Investoren-Klub üblich, der aus dem Nichts auftaucht und von einem sprunghaften Geldgeber unterstützt wird, ist die Verweildauer von Spielern und Trainern nicht allzu hoch. Zur neuen Spielzeit übernimmt mit Ex-Profi Petr Ruman ein im Profifußball gänzlich unerfahrener Übungsleiter.

Die Ziele sind äußerst hoch, nach schwacher Rückrunde soll es wieder deutlich nach oben gehen. Die Qualität im Kader stimmt allemal. Mit Petar Sliskovic und Sercan Sararer konnten die zwei besten Spieler nach endlosen Wechselspekulationen doch gehalten werden, zudem wurde das Aufgebot mit namhaften Spielern aus der 2. und 3. Liga verstärkt, darunter auch Routinier Mergim Mavraj. Wenn es Türkgücü schafft, die vorhandenen PS auf die Straße zu bringen, ist alles möglich. Wenn ....

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