BVB - SC Paderborn 07: Thesen zum brisanten Weiterkommen von Borussia Dortmund

Schiri Stieler sah sich beim Elfer die Bilder nochmal an, beim 3:2 des BVB aber nicht.
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Beim knappen Sieg von Borussia Dortmund gegen den SC Paderborn 07 im DFB-Pokal-Achtelfinale sorgte vor allem der Siegtreffer des BVB für Diskussionen. Die Thesen zu einem brisanten Spiel.

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Paderborn hat, was dem BVB fehlt

Wenn man als Zweitligist auswärts bei einem Team, das in der Champions League vertreten ist, bereits nach nicht einmal 20 Minuten mit 0:2 zurückliegt, verliert man in der Regel. Nicht so der SC Paderborn 07. Trotz des frühen Rückstands gaben sich die Ostwestfalen nie auf, zogen ihre Spielidee unbeirrt weiter durch und bewiesen durch die Bank, dass sie eine homogene und stabile Mannschaft sind.

Paderborn hat somit das, was dem BVB in dieser Saison fehlt: In erster Linie einen übergeordneten und stringenten Plan, mit welcher Art von Fußball an die Spiele herangegangen wird. Dortmunds Team wirkt alles andere als stabil, die Statik gerät zu häufig ins Wanken - teils ganz unabhängig von Spielständen und Taktiken des Gegners.

Es war kein Verwaltungsmodus, in den die Borussia nach ihren beiden frühen Treffern schaltete. Paderborn übernahm schlichtweg die Kontrolle über das Spielgeschehen, blieb über das gesamte Feld hinweg unnachgiebig und arbeitete im Kollektiv - permanent unter Dauer-Strom gesetzt vom langjährigen Trainer Steffen Baumgart, der seine Truppe von außen bei so gut wie jeder Aktion lautstark coachte.

Der BVB dagegen erscheint in steter Regelmäßigkeit wie die Ansammlung talentierter Individualisten, die es nicht konstant schafft, eine gemeinschaftliche Idee zu entwickeln und diese über 90 Minuten umzusetzen. Vermeintlich ungeahnte Widerstände bringen das Team schnell aus der Ordnung und der Fassung. Es ist dann häufig die Qualität des Einzelnen, die Dortmunds Schwäche im Kollektiv kaschiert.

Wenn im Sommer unter einem neuen Coach der nächste Neustart bei den Westfalen ausgerufen wird, benötigt der BVB dringend eine klar definierte Basisidee, auf die er sein Spiel stellen möchte. Und er braucht einen neuen personellen Anstrich im Kader, der sich an dieser Idee ausrichtet.

Bei Fragen dazu könnten die Verantwortlichen in Paderborn anrufen, wo Baumgart zusammen mit dem Klub seit bald vier Jahren gegner- und ligenunabhängig seine Vorstellung von Fußball umsetzt und Kontinuität gelebt wird.