Liverpool verlor in der Premier League zuletzt auch wegen sechs Heimniederlagen in Folge den Anschluss an die Champions-League-Startplätze und ist bereits in den beiden nationalen Pokalwettbewerben gescheitert - die Champions League ist die letzte verbliebene Titelchance.
"Die Mannschaft ist nicht in Bestform, aber wir wollten kämpfen", sagte Mohamed Salah. "Wir haben in dieser Saison einige Verletzte, hatten Pech, aber das Wichtigste ist, dass wir weiterkämpfen. Wir müssen ein Spiel nach dem anderen nehmen und dürfen nicht an das große Ganze denken, weil ansonsten könnte zu viel Druck entstehen."
Salah erzielte Liverpools Führung (70.), ehe Sadio Mane (74.) kurz darauf den Endstand markierte.
FC Liverpool - RB Leipzig: Die Trainer-Stimmen
Jürgen Klopp (Trainer FC Liverpool): "Wir haben einfach gut gespielt und gegen einen guten Gegner richtig gut verteidigt. Wir haben Riesenchancen kreiert. Es war ein verdienter Sieg. (...) Das Wichtigste, was meine Jungs gemacht haben, war, niemanden erkennen zu lassen, wie gut Leipzig sein kann. Normalerweise sind sie ein Monster. Wir haben sehr gut verteidigt."
Julian Nagelsmann (Trainer RB Leipzig): "Wir waren nicht gut genug, um die nötigen Tore zu erzielen. Wir sind kaum in einer emotionalen Weise reingekommen, wie wir es zuletzt im Pokal oder in der Liga hatten. Nach dem 0:2 war das Spiel gegessen."
FC Liverpool - RB Leipzig: Die Analyse
Klopp änderte seine Startelf im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Fulham auf fünf Positionen und verordnete seiner Mannschaft trotz des komfortablen 2:0-Vorsprungs zunächst eine aktive Spielweise. Liverpool presste teilweise sehr tief in der gegnerischen Hälfte und hatte mehr Ballbesitz. Was fehlte, war die nötige Präzision im letzten Drittel.
Leipzig spielte dagegen deutlich zielstrebiger, exemplarisch bei der ersten guten Chance des Spiels durch Olmo (10.). Gemeinsam mit Kampl, Sabitzer und Forsberg bildete Olmo in Leipzigs 3-4-3-System einen flexiblen und kreativen zentralen Viererblock. Sie wechselten sich beim Spielaufbau ab und rochierten vorne um die Sturmspitze Poulsen.
Ab Mitte der ersten Halbzeit drehte sich das Spiel: Nun drängte Leipzig Liverpool zunehmend in deren Hälfte und erarbeitete sich ein mehr an Ballbesitz, während Liverpool zu kontern versuchte. Gleichzeitig mehrten sich auf beiden Seiten die Abschlüsse - ins Tor fand aber keiner. Die beste Chance vergab Jota in der Nachspielzeit (45.+1).
Zur Pause wechselte Leipzig-Trainer Nagelsmann mit Sörloth einen zweiten echten Stürmer sein, der aber nicht die erhoffte Durchschlagskraft brachte. Liverpool schaffte es relativ problemlos, Leipzig weg vom eigenen Strafraum zu halten, woraufhin Nagelsmann mit Kluivert und Hwang zwei weitere Stürmer brachte.
Nun drückte Leipzig zwar entschiedener, scheiterte in Person von Sörloth sogar an der Latte (65.) - und kassierte nach einem Konter mit Liverpools erstem Schuss nach der Pause durch Salah das 0:1 (70.). Kurz darauf sorgte Mane für den Endstand von 2:0 (74.).
FC Liverpool - RB Leipzig: Die Aufstellungen
Liverpool: Alisson - Alexander-Arnold, Phillips, Kabak, Robertson (90. Tsimikas) - Fabinho - Thiago (72. Keita), Wijnaldum (82. Milner) - Salah, Diogo Jota (71. Origi), Mane (90. Oxlade-Chamberlain). - Trainer: Klopp
Leipzig: Gulacsi - Mukiele, Upamecano, Klostermann - Adams, Sabitzer, Kampl, Nkunku - Forsberg (60. Kluivert), Dani Olmo (72. Haidara) - Poulsen (60. Hwang). - Trainer: Nagelsmann
FC Liverpool - RB Leipzig: Die Daten des Spiels
Tor: 1:0 Salah (70.), 2:0 Mane (74.)
Liverpool blieb im zehnten Pflichtspiel in Folge vor der Pause torlos.
Gleichzeitig kassierte Liverpool als einziger Klub dieser Champions-League-Saison vor der Pause noch kein Gegentor.
Liverpool hat keines der letzten zwölf Europapokalspiele gegen deutsche Klubs verloren (neun Siege, drei Remis).
Upamecanos 153 Ballaktionen waren die zeitmeisten eines Spielers in dieser CL-Saison über 90 Minuten. Mehr hatte nur Kroos bei Reals Spiel bei Atalanta (155).
Der Star des Spiels: Mohamed Salah (FC Liverpool)
Salah schoss Liverpools 1:0 und war an der Entstehung des 2:0 beteiligt. Insgesamt der umtriebigste Offensivspieler Liverpools, glänzte er mit einigen klugen Laufwegen und Ideen.
Der Flop des Spiels: Tyler Adams (RB Leipzig)
Adams sorgte über seine rechte Seite für keine offensiven Impulse, war an keinem Abschluss direkt beteiligt und ließ darüber hinaus vor dem 0:2 den Torschützen Mane enteilen.
Der Schiedsrichter: Clement Turpin (Frankreich)
Turpin hatte mit der fair geführten Partie keine Probleme. Strittige Szenen blieben aus.