FC Bayern München - Oliver Kahn mit klarer Forderung und Statement zur Kritik an der FCB-Führung

Von Tim Ursinus
Oliver Kahn, FC Bayern München
© getty

Vorstandschef Oliver Kahn hat nach dem Viertelfinal-Aus des FC Bayern in der Champions League gegen Manchester City vollen Einsatz in der Bundesliga und für den Gewinn des elften Meistertitels in Serie gefordert. Außerdem äußerte er sich zur Kritik der Fans an ihm und der restlichen Führungsetage.

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"Jetzt gilt vor allem die Konzentration dem, was wir noch erreichen können - und das ist die Meisterschaft, darauf liegt der Fokus", sagte Kahn nach dem 1:1 der Münchner, welches das Ausscheiden aus der Königsklasse nach der 0:3-Niederlage im Hinspiel in Manchester besiegelte.

"Wir erarbeiten uns gute Chancen - aber machen sie halt nicht rein. Da fehlt ein bisschen das Quäntchen Glück. Wenn du das 1:0 machst, steigt das Selbstvertrauen. Dann wird das hier eine ganz enge Kiste. Man kann der Mannschaft alles machen, aber keinen Vorwurf. Die Mannschaft hat alles reingeworfen, aber jetzt hat es halt nicht gereicht", begründete Kahn den verpassten Halbfinal-Einzug.

"Wir hätten uns natürlich gewünscht, dass wir gegen Freiburg im Pokal weiterkommen. Wir hätten uns natürlich auch gewünscht, gegen ManCity weiterzukommen", ergänzte Kahn: "Allerdings ist City kein Selbstläufer. Das ist im Moment die beste Mannschaft, die es in Europa gibt. Man hat in letzten Spielen gesehen, dass es Stellschrauben gibt. Wir sind total davon überzeugt - man hat die Qualität gesehen -, dass wir mit Thomas Tuchel früher oder später wieder dort sind, wo wir alle hinwollen. Nämlich ganz nach oben - auch in Europa."

Kahn mache sich auch "überhaupt nicht" Sorgen darüber, dass die Bayern die Meisterschale am Ende nicht gewinnen werden: "Die Mannschaft hat heute gezeigt, zu was sie fähig ist." Der Vorsprung auf Verfolger Borussia Dortmund beträgt vor dem kommenden Spiel bei Mainz 05 zwei Punkte.

Oliver Kahn: Kritik? "Damit muss ich umgehen"

Außerdem äußerte sich Kahn zum Banner der Bayern-Fans, mit dem die Führungspolitik der Bosse rund um Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic kritisiert wurde. "Wir hinterfragen uns permanent. Wir werden in uns gehen. Wir werden viele Fragen stellen", sagte er und fügte auf Nachfrage über seinen Gemütszustand an: "Das macht mit mir nicht viel. Ich habe 14 Jahre hier gespielt. Ich weiß, wie es ist, wenn man die Ziele hier nicht erreicht. Da kommt Kritik hoch, damit muss ich umgehen. Ich bin ja ein sehr reflektierender Mensch, nur habe ich aktuell wenig Zeit, um über all das nachzudenken."

Darüber hinaus sprach Kahn erneut über die Debatte, dass im Sommer kein Ersatz für Robert Lewandowski verpflichtet wurde. "Wir haben im Vorfeld dieser Saison alles versucht, die Neun nachzubesetzen. Auch mit einer Neun, die wir heute gesehen haben - aber eben nicht auf unserer Seite", sagte er und bestätigte damit erneut das Interesse an Erling Haaland vor der Saison.

Es sei allerdings nicht einfach, einen Stürmer wie Lewandowski zu finden, erklärte Kahn: "Das ist irgendwann auch eine Preisfrage. Wenn Sie sich mal in Europa umschauen: Wie viele Neuner gibt es dann auf dem Niveau eines Robert Lewandowski? Und wenn es einen gibt, dann ist es in Preisregionen, die extrem hoch sind."

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