FC Schalke 04 - BVB 0:0: S04-Chancenwucher - Borussia Dortmund im Revierderby im Glück

FC Schalke 04, Borussia Dortmund
© Getty

Der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund trennen sich im 179. Revierderby am 9. Spieltag der Bundesliga mit 0:0. S04 muss sich ärgern, gegen einen schwachen BVB zu viele Torchancen ungenutzt gelassen zu haben.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Die Jungs haben genau das gespielt, was sie seit Wochen schon spielen, mit sehr viel Energie. Wir hatten die größeren Chancen, auch mehr Chancen", bilanzierte S04-Trainer David Wagner. "Wir sind einverstanden mit der Leistung, es ist ein weiterer Schritt, aber wir sind auch ein bisschen enttäuscht, weil wir das Spiel nicht gewonnen haben."

Auf der Gegenseite sah BVB-Trainer Lucien Favre "ein sehr schweres Spiel für uns, vor allem in der ersten Halbzeit, als Schalke sehr aggressiv gepresst hat." Der Borussia sei es daher schwer gefallen, "den Ball zirkulieren zu lassen, da konnten wir mit dem 0:0 zufrieden sein." Mit der Leistung in der zweite Halbzeit war Favre dagegen einverstanden: Nach 55, 60 Minuten haben wir endlich Fußball gespielt und Torchancen kreiert. Am Ende können wir das Ergebnis akzeptieren."

Dortmunds Sportdirektor kanzelte Nachfragen nach der Position von Favre im Anschluss an die Partie ab: "Wir führen keine Trainerdiskussion. Das tun wir einfach nicht." Zorc weiter: "Natürlich hat er damit zu tun. Aber es ist doch nicht so, dass wir gerade kurz vor dem Abstieg stehen. Unsere Ziele können wir alle noch erreichen. Dafür müssen wir uns verbessern, vor allen Dingen müssen wir unsere Automatismen wiederfinden. Es wirkt alles ein bisschen zäh."

FC Schalke 04 - BVB: Die Analyse

Intensives, aber gleichermaßen fehlerbehaftetes Derby in den ersten 45 Minuten. Die Partie daher lange Zeit zerfahren. Dortmund hatte mit dem guten Pressing der Schalker Probleme und konnte sich spielerisch kaum befreien. Erst nach 22 Minuten kam der BVB zur ersten Ballaktion im gegnerischen Strafraum, S04 hatte zu diesem Zeitpunkt schon acht.

Das lag schlicht daran, dass die Knappen zwingender rund um den Dortmunder Strafraum agierten und häufiger den Abschluss suchten. Mit zunehmender Spieldauer präsentierten sich die Hausherren zudem stabiler in den Zweikämpfen, wirkten dabei körperlich stärker und hätten die Führung verdient gehabt. Sane per Kopf (28.) und Serdar mit einem Linksschuss scheiterten jedoch am Aluminium (34.).

Die Borussia bis auf eine frühe Gelegenheit durch Sancho (3.) ohne Ballsicherheit, demnach ohne Kontrolle und zwingende Tormöglichkeit. Die einzelnen Mannschaftsteile waren nur unzureichend angebunden. In der laufenden Bundesliga-Saison gaben die Gäste in keinem Spiel vor der Pause so wenige Torschüsse ab (3).

An diesem Bild änderte sich auch im zweiten Abschnitt nichts, wenngleich Dortmund erneut durch Sancho zu einer frühen guten Torchance kam (53.). Vier Minuten zuvor stand jedoch Schalkes Matondo allein vor Hitz. S04 weiterhin deutlich gieriger auf die direkten Duelle, robuster und in der Lage, Überzahl herzustellen.

Der BVB wachte rund 15 Minuten vor dem Ende auf und schaffte es, die etwas müde gewordenen Schalker rund um deren Strafraum zu beschäftigen. Dortmund in diesen Szenen allerdings zu ungenau und umständlich. Anschließend plätscherte die Partie dem Ende entgegen.

Die Daten des Spiels FC Schalke 04 gegen BVB

  • Reus kam zu seinem 253. Pflichtspiel für Dortmund und zog mit Blaszczykowski gleich.
  • Akanji stand erstmals seit dem 0:0 in Nürnberg im Februar 2019 in einem Pflichtspiel nicht in der Startelf des BVB.
  • Beim BVB stand der 19-jährige Tobias Raschl erstmals bei einem Pflichtspiel der Profis im Kader.
  • Dortmund bleibt erstmals seit Februar in zweii Pflichtspielen in Folge torlos.
  • Burgstaller bleibt torlos: Auch nach 9 Spieltagen und mittlerweile 24 Torschüssen wartet der Österreicher noch auf sein 1. Saisontor, das ist Höchstwert in der laufenden Bundesliga-Saison.

Der Star des Spiels: Marwin Hitz (BVB)

Bester Dortmunder und verantwortlich dafür, dass am Ende die Null stand. Hielt zweimal gegen Matondo bärenstark, ansonsten auch jederzeit auf der Höhe.

Der Flop des Spiels: Mario Götze (BVB)

War als Sturmspitze völlig vom Spiel abgeschnitten. Ließ sich daher immer mal wieder tief fallen, doch auch dann glückte ihm nichts. Auch körperlich meist unterlegen. Es bleibt dabei: Die Neun ist nicht Götzes Position. Musste nach 57 Minuten runter und ins Krankenhaus gefahren werden, weil ihm auf die Hand getreten wurde.

Der Schiedsrichter: Dr. Felix Brych

Ordentliche Leistung des Unparteiischen, der bei den persönlichen Strafen richtig lag und eine konsequente Körpersprache an den Tag legte. Ob Matondo bei seiner Großchance wirklich hauchdünn im Abseits stand, ließ sich nicht auflösen - tendenziell wohl eher nicht (43.). Kurz nach der Pause war es jedoch korrekt, den Schalker ins Abseits zu winken (49.). In der 59. Minute hatte der BVB allerdings Glück, dass das Handspiel des eingewechselten Hazard nicht mit Elfmeter bestraft wurde.

Artikel und Videos zum Thema