Knöcheltiefe Pfützen, Fünfmeterräume als Matschgruben - und extrem viele Löcher: Harry Kane und Co. droht vor dem Kracher gegen Dortmund im Ludwigsparkstadion eine risikoreiche Schlammschlacht.
Bereits zwei Tage vor dem DFB-Pokalspiel der Bayern beim 1. FC Saarbrücken begutachtete eine Platzkommission mit sorgenvoller Miene den Rasen. Es droht eine Absage der für Mittwoch geplanten Zweitrundenpartie - doch noch wird auf Zeit gespielt.
"Gemeinsames erklärtes Ziel aller Beteiligten ist es, dass das Spiel am Mittwoch stattfinden kann", teilte die Stadt Saarbrücken, Eigentümer des Stadions, am Montagnachmittag auf SID-Anfrage mit.
Der Rasen werde "engmaschig" begutachtet und bearbeitet. In Abstimmung mit dem Deutschen Fußball-Bund sei kurzfristig ein handgeführter Aerifizierer angeschafft worden. Dies habe den Abfluss des Wassers bereits deutlich verbessert, weitere Arbeiten sollen am Dienstag folgen.
Saarbrücken vs FC Bayern: Wettervorhersagen sind düster
Die Fragezeichen bleiben aber groß. Zumal auch die Wettervorhersagen für Dienstag sowie Mittwoch ebenfalls düster sind und die TV-Sender eigentlich frühzeitig Planungssicherheit verlangen.
Der Rasen im Ludwigspark war durch die Regenfälle am vergangenen Wochenende arg in Mitleidenschaft gezogen worden, das Wasser lief nicht ab. Die Drittliga-Partie am Sonntag gegen Dynamo Dresden wurde von Schiedsrichter Arne Aarnink beim Stand von 0:0 zur Pause abgebrochen.
Auf dem Platz sei durch zahlreiche Pfützen und Löcher das Risiko für die Spieler zu groß, hatte der Referee die Entscheidung begründet.
"Es war natürlich eine Verletzungsgefahr gegeben", sagte Trainer Rüdiger Ziehl bei MagentaSport: "Es war kein richtiges Fußballspiel." Nachher sei "das Geschrei groß, wenn sich jemand verletzt". Bei diesen Bedingungen sei der Ausgang der Partie "ein Lotteriespiel".
Käme dem FC Bayern eine Absage gelegen?
Gerade den Bayern dürfte eine Absage deshalb gelegen kommen. Nicht nur wegen einer möglichen Pause vor dem Dortmund-Spiel sondern auch mit Blick auf die langfristigen Ziele.
Nicht auszudenken, wenn sich Kane oder Leroy Sane auf dem Saarbrücker Rumpelacker schwer verletzen - plötzlich wären die riesigen Saisonziele aus dem Nichts in Gefahr. Auch die klare Favoritenrolle wäre auf dem katastrophalen Geläuf hinfällig, eine bitterböse Überraschung könnte drohen.
"Das hat nicht mehr viel mit Fußball zu tun. Das muss man so sagen. Sobald man den Ball über fünf Meter spielen will, geht das nicht. Man kann nur lange Bälle spielen", gab der Saarbrücker Manager Jürgen Luginger nach dem Abbruch gegen Dresden zu. Für den totalen Außenseiter wäre das sicher nicht verkehrt, dem gnadenlos flinken Kurzpass-Spiel der Bayern käme das nicht gerade entgegen.
Verlegung an anderen Spielort nicht möglich
Die Partie des FCS gegen Bayern ist mit 16.003 Zuschauern bereits seit Wochen ausverkauft. Eine kurzfristige Verlegung an einen anderen Spielort ist nach Klubangaben derart kurzfristig nicht möglich.
Im 2020 neu eröffneten Ludwigspark hatte es in jüngerer Vergangenheit bereits öfter Probleme mit der Drainage gegeben, in den vergangenen drei Jahren mussten bereits mehrere Spiele wegen des unter Wasser stehenden Rasens abgesagt werden.