"In Sachen Álvarez waren wir nie so weit, wie die Medien berichtet haben", sagte Watzke der Sport Bild. "Es gab nie Verhandlungen mit Ajax Amsterdam über ihn. Wenn wir kurz vor einem Transfer gestanden hätten, hätte Ajax mit Sicherheit von uns gehört. Es gab die Alternativen A, B und C."
Vor allem Sportdirektor Sebastian Kehl soll sich intensiv um Álvarez bemüht haben. Angeblich hat sich der 25-jährige Mexikaner Anfang Juli bereits nach einem Haus in Dortmund umgesehen. Als Sabitzer verfügbar war, avancierte er laut Watzke umgehend zur A-Lösung. Letztlich kam der 29-jährige Österreicher für 19 Millionen Euro vom FC Bayern München.
Der Transfer sei aber "nicht einfach" gewesen, "da die Konkurrenz sehr namhaft war". Watzke ist sich jedoch "hundertprozentig sicher, dass er uns weiterhilft. Beim Sieg gegen Manchester in Las Vegas hat er schon mal zwei Tore mit vorbereitet, obwohl er zuvor kaum mit der Mannschaft trainiert hatte. Marcel ist genau der Spieler, den wir für unser Mittelfeld brauchen."
BVB: Watzke über Nmecha und Bellingham
Ebenfalls fürs Mittelfeld verpflichtet wurde Felix Nmecha. Der 22-Jährige kam für 30 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg, was von vielen Experten als zu teuer eingestuft wurde. "Ich finde grundsätzlich, dass diese Ablösesummen zu hoch sind - und das ist nicht auf Felix bezogen", sagte Watzke. "Aber vor drei Jahren fanden auch viele Menschen die Ablöse für einen Spieler aus der englischen zweiten Liga viel zu hoch."
Damals hatte Dortmund Jude Bellingham für 30 Millionen Euro von Birmingham City verpflichtet. Der Engländer zog in diesem Sommer für 103 Millionen Euro zu Real Madrid weiter, dank Boni könnte die Ablösesumme noch auf 135 Millionen Euro ansteigen. "Gehen Sie mal davon aus, dass wir unsere Boni-Ziele erreichen", zeigte sich Watzke optimistisch.
Mit Blick auf die neue Saison peilt Watzke den Bundesliga-Titel an. Würde ihm jetzt Platz zwei angeboten werden, würde er nach eigener Auskunft nicht einschlagen. Den so knapp verpassten Titel in der vergangenen Saison habe er mittlerweile "abgehakt" - obwohl dieser Prozess gedauert habe: "Es hat mich tief getroffen, das gebe ich zu. Ich bin einfach sehr leidenschaftlich und ehrgeizig, wenn es um den BVB geht. Die zwei Wochen danach waren schlimmer als nach dem Champions-League-Finale 2013 gegen Bayern in Wembley."