Vettel mit Bestzeit und Technikteufel

Sebastian Vettel war in den Freitagstrainings auf dem Red Bull Ring der Schnellste F1-Pilot
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Teilerfolg mit Fragezeichen für Ferrari: Sebastian Vettel hat der Scuderia beim 2. Freien Training zum Großen Preis von Österreich (alle Sessions im LIVE-TICKER) in 1:09,600 Minuten die Bestzeit gesichert, musste aber vorzeitig abbrechen. Er hatte abermals Probleme mit der Technik.

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Vettel stellte den SF15-T schon 25 Minuten vor Ende der Session in der Box ab, Ferrari hatte ihn während seines Longrun-Tests aufgefordert, langsam hereinzukommen. Ein Getriebeproblem verhinderte weitere Runden. Schon am Morgen hatte er das Auftakttraining nach wenigen Umläufen beenden müssen.

"Das Fazit fällt ein bisschen durchwachsen aus", sagte Vettel: "Der Speed war gut, aber wir wären gerne mehr gefahren. Ich hoffe, dass der Technikteufel das Wochenende über schläft - oder sich nach Kärnten verzieht."

Das Ergebnis des 2. Trainings im Überblick

Immerhin stimmte die Zeit auf einer Runde. Nico Rosberg offenbarte nach seiner Bestzeit im 1. Training am Nachmittag, dass Weltmeister Mercedes bis zum Qualifying noch Verbesserungsbedarf hat. Als Zweiter hatte er 0,011 Sekunden Rückstand auf Landsmann Vettel.

Hamilton verpatzt gleich zwei Versuche

Für seinen Teamkollegen Lewis Hamilton endete der Freitag in Spielberg unterdessen mit einem besonders unbefriedigenden Resultat. Der Weltmeister kam über Rang 5 nicht hinaus und reihte sich hinter Vettel-Teamkollege Kimi Räikkönen (3.) und Lotus' Pastor Maldonado (4.) ein, blieb aber immerhin vor Le-Mans-Sieger Nico Hülkenberg (6.).

Hamiltons Zeit fehlt allerdings die Aussagekraft: Er fuhr sie auf den härteren Reifen. Der Engländer leistete sich mit den supersoften, schnelleren Slicks gleich mehrere Fehler. Er musste auf seiner ersten schnellen Runde direkt in Turn 1 in die Auslaufzone, beim zweiten Versuch kam er in der Zielkurve neben die Strecke. Anschließend ging es für ihn zurück in die Box.

Duell auf Augenhöhe

Schon auf der härteren weichen Reifenmischung hatten Ferrari und Mercedes zu Beginn der Session auf Augenhöhe gekämpft. Während Mercedes im ersten und dritten Abschnitt Vorteile hatte, fuhr Räikkönen im kurvigeren Mittelsektor die absolute Bestzeit.

Hamilton setzte in 1:10,137 Minuten den Richtwert mit den soften Reifen, als Zweiter reihte sich Kimi Räikkönen mit 0,161 Sekunden Rückstand direkt vor seinem Teamkollegen Vettel ein. Rosberg lag mit 0,203 Sekunden Rückstand auf Platz 4.

Williams enttäuscht

Die Überraschung war Williams: Valtteri Bottas (14.) und Felipe Massa (15.) kratzten nicht mal an den Top 10. Der Brasilianer klagte über Balance-Probleme. Bei den abschließenden Longruns waren sie allerdings wieder stark.

McLaren beschäftigte sich derweil mit Aerodynamik-Experimenten. Fernando Alonso fuhr mit der neuen, kürzeren und damit aerodynamisch vorteilhaften Nase, Jenson Button hatte das alte Modell bekommen. Die Zeiten deuten auf einen großen Fortschritt hin: Der Spanier war rund vier Zehntel schneller als sein Teamkollege aus England.

Alonso und Ricciardo strafversetzt

Derweil standen schon über einen Tag vor dem Qualifying mehrere Strafen fest. Der Automobilweltverband FIA bestätigte, dass Daniel Ricciardo und Fernando Alonso mit neuen Verbrennungsmotoren unterwegs sind. Weil es der jeweils fünfte der Saison ist und nur vier im gesamten Jahr erlaubt sind, werden beide in der Startaufstellung um zehn Plätze nach hinten versetzt.

Für Alonso kommt es allerdings noch dicker. In seinen McLaren baute das Team den fünften Turbolader und das fünfte Teil zur Energierückgewinnung durch Hitze (MGU-H) ein, er muss nochmal zehn Plätze nach hinten rücken. Somit beträgt seine Strafversetzung insgesamt 20 Plätze. Sollte er durch ein zu schlechtes Qualifying-Resultat nicht die gesamte Strafe absitzen können, wird er am Sonntag im Rennen eine Zeitstrafe oder gar eine zusätzliche Boxendurchfahrt antreten müssen.

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