Vettel nur Trainingsvierter - Mercedes dominiert

SID
Sebastian Vettel hat mit Problemen zu kämpfen
© getty

Sebastian Vettel hatte eine kurze Schrecksekunde wegen seines Getriebes zu überstehen, den wirklichen Schock erlebte der WM-Spitzenreiter aber beim Blick auf den Zeitenmonitor. Mercedes und Red Bull haben zum traditionellen "Update-Festival" beim Europa-Auftakt der Formel 1 beim Großen Preis von Spanien mächtig Druck auf die Roten gemacht - vor allem die Silberpfeile beeindruckten mit neuen Teilen und tollen Zeiten und scheinen in Barcelona die erste Kraft zu sein.

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Mit einer Zeit von 1:21,220 Minuten in seiner besten Runde konnte Vettel als Tagesvierter mit seinen WM-Verfolgern Lewis Hamilton (England/1:20,802) und Valtteri Bottas (Finnland/1:20,892) eindeutig nicht mithalten. Im Vormittagstraining zum fünften Saisonlauf hatte Vettels Rückstand auf die Spitze gar mehr als eine Sekunde betragen. Weltmeister Mercedes präsentierte in Barcelona umfangreiche Updates beim Motor und bei der Aerodynamik. So weist der Frontflügel des W08 auffällige neue Komponenten auf, die an einen Schneepflug erinnern.

"Ich bin heute nicht besonders glücklich, ich hatte kein gutes Gefühl für das Auto. Aber ich spüre, dass das Auto hier schnell sein kann", sagte Vettel: "Es geht nicht darum, wie viele Updates man dabei hat - sondern welche die besten sind." Er habe "nach wie vor den Eindruck, dass der Sieg hier zwischen uns und Mercedes ausgemacht wird."

Knapp vor dem zweimaligen Saisonsieger platzierte sich auch noch sein Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen (Finnland/1:21,112). Bei den Wintertests an gleicher Stelle hatte die Scuderia vor rund zwei Monaten noch das Tempo vorgeben.

Red Bull macht Boden gut

Durch den Einsatz neuer Teile hat offenbar auch Red Bull auf Ferrari deutlich Boden gutgemacht. Der Niederländer Max Verstappen, Barcelona-Sieger des Vorjahres, war in 1:21,438 Minuten nur rund zwei Zehntel langsamer als Vettel, dicht dahinter folgte sein australischer Teamkollege Daniel Ricciardo (1:21,585). In den ersten vier Rennen war ein Abstand von mehr als einer Sekunde zwischen Ferrari und Red Bull keine Seltenheit gewesen.

"Ich habe ein Problem mit dem Getriebe. Da ist etwas kaputt", funkte Vettel in der Frühphase des Vormittagstraining an sein Team. Nach rund 20-minütiger Reparatur konnte der 29-Jährige allerdings wieder auf die Strecke gehen. Ferrari ging nicht näher auf das Problem ein, sprach lapidar von Arbeiten am "linken hinteren Teil" des Boliden.

Der Emmericher Nico Hülkenberg (Renault) wurde in 1:21,687 Minuten guter Siebter, Pascal Wehrlein aus Worndorf kam im Sauber auf Platz 19 (1:23,599).

Großes Pech hatte erneut Ex-Weltmeister und Lokalmatador Fernando Alonso (McLaren-Honda). Nach 13 Minuten musste der Spanier die erste der 90-minütigen Einheiten nach einem neuerlichen Motorschaden beenden.

Alonso sauer auf Honda

Honda gab ein Ölleck als Grund an. Alonso erklärte: "Fragen Sie am besten Honda und nicht mich. Der Motor ist nach einer Kurve hochgegangen. So ist es leider. Wir verpassen die erste Sitzung. Hoffentlich wird es in der zweiten besser."

Dort drehte Alonso mit einem neuen Aggregat zwölf Runden, kam aber in 1:24,077 Minuten nur auf den 20. und letzten Rang. "Der Motor fühlt sich noch langsamer an... großartig!", kommentierte der zweimalige Champion sarkastisch im Boxenfunk.

Vettel führt die Fahrer-WM vor dem fünften Saisonrennen am Sonntag (14 Uhr) mit 86 Punkten vor Hamilton (73) und Bottas (63) an. Das Qualifying am Samstag beginnt ebenfalls um 14 Uhr.

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