Fluchtpunkt Film: Andrea Petkovic wird neue Kolumnistin des SZ-Magazins

Von tennisnet
Andrea Petkovic nimmt kein Blatt vor den Mund
© getty

Die frühere Top-10-Spielerin Andrea Petkovic sorgt zukünftig nicht nur auf dem Tennis-Court, sondern auch in der schreibenden Zunft für Schlagzeilen.

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"127 Frauen und 127 Männer verlassen die Anlage nach einer Niederlage, so wie im Wilden Westen die Verlierer aus dem Saloon gejagt wurden", beschreibt SZ-Autor Jürgen Schmieder in seinem klugen, lesenswerten Buch "Gebrauchsanweisung für Tennis" die Situation bei einem Grand-Slam-Turnier.

"Man muss kein großer Mathematiker sein, um auszurechnen, dass 90 Prozent der Wochen eines Tennisspielers und einer Tennisspielerin ohne Sieg zu Ende gehen", schreibt nun auch Andrea Petkovic (um eine Einschränkung nachzuschieben: "für Roger Federer gelten andere Gesetze")

Liebe zum Job

Und apropos Süddeutsche Zeitung und Andrea Petkovic: Die Darmstädterin firmiert seit dieser Woche als Kolumnistin im SZ Magazin, der Online-Ausgabe, und hat dort einen Statusbericht über das Leben einer professionellen Tennisspielerin, die mit den beschriebenen Verhältnissen klar kommen muss, geliefert.

Dabei, und das verbindet Petkovic mit dem ehemaligen DFB-Nationalspieler und Weltmeister von 2014 Per Mertesacker, der sich im SPIEGEL über die Mühen des Profi-Alltags geäußert hat, jammert die aktuelle Nummer 102 der WTA-Weltrangliste nicht, im Gegenteil: "Verstehen Sie mich nicht falsch, ich liebe, was ich tue."

Petkos Fluchtpunkt sind Filme

Andererseits sei es eben etwas anderes, nach einem frustrierenden Arbeitstag in ein leeres Hotelzimmer zu kommen als von der Familie aufgefangen zu werden. Strategien, sich wieder aufzurichten gibt es mehrere, einige davon (Drogen, Alkohol) fallen grundsätzlich aus dem Raster, andere (Sex, Literatur, Musik) kommen für Andrea Petkovic aus verschiedenen Gründen nicht in die engere Auswahl.

Was bleibt? Der Film. "Diese Dramen, die nichts mit meinem Leben zu tun haben! Diese Emotionen, die nichts mit meinem Leben zu tun haben!". Für Andrea Petkovic hat sich die Leinwand, das iPad, der Laptop als idealer Fluchtpunkt etabliert, um mit sich wieder ins Reine zu kommen.

Für die Presse nur Floskeln

Auch wenn sich die 30-Jährige mit dem Drumherum im Tennissport schon längst arrangiert hat. Aufhören lässt indes Folgendes: "Die Floskeln, die ich der Presse diktiere, sind mir nicht mehr peinlich." Floskeln? Von Andrea Petkovic? Da muss man als Reporter doch noch einmal einhaken: Denn wenn jemand die Kunst der Pressekonferenz beherrscht, dann Andrea Petkovic.

Im Gegensatz zu den meisten Kolleginnen und Kollegen sind die Minuten im Presseraum 4 bei den French Open von großer Kurzweil geprägt, thematisch spielt ab und zu sogar der Tennissport eine Rolle. Mit diesen Floskeln lässt sich gut arbeiten.

Hier geht es zur Kolumne von Andrea Petkovic

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